Nummer: 2703 Erschienen: 07.06.2013   Kalenderwoche: Seiten: 60 Innenillus: 1 Preis: DM Preis seit 2001 in €: 1,95 €

Tod im All
Sichu Dorksteiger träumt vom großen Sterben – und Perry Rhodan kämpft ums Überleben
Bernd Perplies     

Zyklus:  

38 - Das Atopische Tribunal - Hefte: 2700 - 2799 - Handlungszeit: 15.06.1514 NGZ bis 17.11.1517 NGZ - Handlungsebene:

Großzyklus:  10 - Noch unbekannt / Hefte: 2500 - ? / Zyklen: 36 - ? / Handlungszeit: 1436 NGZ (5050 n.Chr.) - ?
Örtlichkeiten: Terra   KRUSENSTERN            
Zeitraum: 23. - 24.Juni 1514 NGZ
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 32703
EAN 2: 4199124601951
Ausstattung:  Risszeichnung
Anmerkungen:  In PR-Kompakt 1 enthalten
Besonderheiten: 
"Seite 3"

Seit die Menschheit ins All aufgebrochen ist, hat sie eine aufregende, wechselvolle Geschichte erlebt: Die Terraner – wie sich die Angehörigen der geeinten Menschheit nennen – haben nicht nur seit Jahrtausenden die eigene Galaxis erkundet, sie sind längst in ferne Sterneninseln vorgestoßen. Immer wieder treffen Perry Rhodan und seine Gefährten auf raumfahrende Zivilisationen – und auf die Spur kosmischer Mächte, die das Geschehen im Universum beeinflussen.
 
Im Jahr 1514 Neuer Galaktischer Zeitrechnung, das nach alter Zeitrechnung dem Anfang des sechsten Jahrtausends entspricht, gehört die Erde zur Liga Freier Terraner. Tausende von Sonnensystemen, auf deren Welten Menschen siedeln, haben sich zu diesem Sternenstaat zusammengeschlossen.
 
Doch ausgerechnet der Mond, der nächste Himmelskörper, ist den Terranern fremd geworden. Seit einigen Jahren hat er sich in ein abweisendes Feld gehüllt, seine Oberfläche ist merkwürdig verunstaltet. Wer zu ihm vordringen möchte, riskiert sein Leben.
 
Perry Rhodan weiß, dass die neuen Herrscher des Mondes, die Onryonen, eine Bedrohung für die Erde darstellen. Seine ersten Nachforschungen auf dem Mond bestätigen diese Befürchtungen. Nur knapp entkommt er seinen Häschern, aber ihn erwartet der TOD IM ALL …

 
Die Hauptpersonen
Perry Rhodan Der Unsterbliche sieht dem Tod ins Gesicht.
Viccor Bughassidow Der Multimilliardär sieht sich einer furchtbaren Gefahr ausgesetzt.
Farye Sepheroa Die Pilotin schert sich nicht um genetische Verwicklungen.
Sichu Dorksteiger Die Chefwissenschaftlerin der LFT lässt sich auf ein gefährliches Experiment ein.

Allgemein
Titelbildzeichner: Dirk Schulz
Innenilluszeichner: Dirk Schulz   Horst Gotta
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Linearraumtorpedos (I)
PR-Kommunikation: SOL - Das Magazin der Perry Rhodan-FanZentrale e.V.
Statistiken: Ein Award für PERRY RHODAN
Witzrakete:
Leserbriefe: Rainer Heger / Walter Harrer / Rudolf Bauer / Armin Müller / Roman Schleifer / Harald Keiser / Bernhard Müller / Jürgen Henk / Rainer Stache / Heinz Schulz / Stephan Listing / Bernhard Hegel
LKSgrafik: Rudolf Bauer: Foto - Gladiator-Modell
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar:                                                                    
Computerecke:
Preisauschreiben:
Gregor Paulmann : Kleinstkorvetten der JANUS-Klasse - Terranische Raumschiffe

Journal

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Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene
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Innenillustrationen

Perry und Shanda verfolgen die Onryonen
Zeichner:  Dirk Schulz   Horst Gotta
Seite:25
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



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� Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



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Inhaltsangabe

Perry Rhodan wird von der KRUSENSTERN aus dem All gefischt. Er schenkt Viccor Bughassidow so viel reinen Wein ein, wie er sich erlauben kann, und überlässt den Balg der Ara-Medikerin Jatin, Bughassidows Leibärztin. Sie findet heraus, dass der Balg ein quasi-organisches Kunstwesen ist, dessen Zellorganellen Nanomaschinen enthalten. Als Jatins Kollegin Dr. Henna McCorrell mit dem Balg allein ist, erwacht dieser plötzlich zum Leben. Er bildet Pseudopodien sowie einen Stachel aus, mit dem er der Frau Blut entzieht, um sich selbst zu kräftigen. Sie überlebt die Attacke nicht. Danach verschwindet der Balg irgendwo im Schiff. Rhodan beteiligt sich persönlich an der Jagd und erkennt, dass es der Balg auf ihn abgesehen hat. Das Kunstwesen tötet weitere Besatzungsmitglieder. Jedes Mal, wenn der Balg seinen Opfern Blut aussaugt, wird er selbst größer und intelligenter. Es reicht nicht aus, ihn zu verletzen, denn er hat weder ein zentrales Nervensystem, noch kann er durch den Verlust von Körpersubstanz wesentlich geschwächt werden. Der Balg erscheint sogar in der Zentrale und bedroht Rhodans Enkelin Farye Sepheroa. Rhodan setzt sich selbst als Köder ein und lockt den Balg in ein Beiboot, das anschließend von Farye ins All gelenkt wird. Sie bringt sich mit dem absprengbaren Cockpit in Sicherheit. Daraufhin wird das Beiboot von den Geschützen der KRUSENSTERN vernichtet. Vom Balg bleiben nur kleine Überreste, die von Rhodan sicher verwahrt werden.
 
Auf Terra erhält Sichu Dorksteiger, die sich mit dem Problem der onryonischen Linearraumtorpedos befasst, eine Nachricht von Dr. Lhukas Scalsi. Der Mediker betreut Tasso Cormac, den einzigen Überlebenden des von den Onryonen vernichteten terranischen Hilfskonvois. Der Mann liegt im Koma, aber Scalsi kennt eine Möglichkeit, wie Sichu ihn dennoch "befragen" kann. In Abwandlung der SERT-Technik hat Scalsi das Verfahren der simultanen Emotio- und Mnemo-Transmission (SEMT) entwickelt. Durch zwei miteinander verbundene SEMT-Hauben können die Gedanken einer Person empfangen und auf eine andere übertragen werden. Obwohl die Technik noch nicht ausgereift ist, lässt Sichu aufgrund der besonderen Situation ihren Einsatz zu und stellt sich selbst als zweite Person zur Verfügung. Sie erlebt die Zerstörung der HILDEGARD VON BINGEN durch die Augen Tassos mit und erfährt, dass der mit einer Sensorboje versehene Flugschreiber des Schiffes irgendwo im Trümmerfeld treiben muss. Sichu leitet die Suche nach der Black Box ein.
 
Dann erhält Sichu eine kodierte Nachricht von der außerhalb des Solsystems geparkten KRUSENSTERN. Bughassidow lädt die Chefwissenschaftlerin LFT ein, mit ihm über die Theorie der Medusa-Planeten zu sprechen. Sie nimmt die Einladung an, denn Rhodans Kennung ist in der Botschaft versteckt. Sichu trifft Rhodan am 24. Juni 1514 NGZ in Bughassidows Privatschiff. Sie erhält die Überreste des Balgs und kehrt nach Terrania zurück. Rhodan begleitet Bughassidow nach Rhea, um den Onryonen aus dem Weg zu gehen.

Johannes Kreis

 
Rezension

Perry geht jetzt selbst davon aus, dass Caadil, die er seit über 40 Jahren nicht mehr gesehen hat, Farye Sepheroas Großmutter ist. Aber wer sind die Eltern, d.h. wer ist Perry Rhodans und Caadils Sohn oder Tochter? Jedenfalls hat Perry es nach wer weiß wie vielen Jahrhunderten endlich geschafft, Opa zu werden. Herzlichen Glückwunsch!
 
Dass sich Perry ausgerechnet von der KRUSENSTERN einsammeln lässt, kommt mir ein bisschen plotdriven vor. Leider bin ich über einige allzu blumige, fragwürdige oder schlicht falsche Formulierungen gestolpert. Ansonsten kann ich aber sagen: Bernd Perplies, der mit seinem ersten Beitrag zum Perryversum (PR Neo Nr. 15) einen wirklich guten Einstand hatte, liefert einen ordentlichen Roman ab, der sich nahtlos in die meiner Meinung nach gelungene Anfangsphase des neuen Zyklus einfügt. Keine Superintelligenzen, kein Psi-Geschwurbel, stattdessen handfeste Science Fiction und ein agierender, nicht nur reagierender Perry. Das gefällt mir! Ein Teil der Handlung dieses Romans ist natürlich bei Alien geklaut, aber vielleicht ist es ja als Hommage gemeint. Die Frage ist: Warum verwahren die Onryonen den Balg, also ein Ding, das ein Lebewesen imitiert, in einem Tempel?
 
Die Terraner haben jetzt also die technische Telepathie entwickelt. Klingt interessant, aber der erste Einsatz ist unglücklich geraten. Gilt der hippokratische Eid im 16. Jahrhundert NGZ nicht mehr, oder warum kommt der behandelnde Arzt eines schwer verwundeten Mannes auf die Idee, seinen Patienten als Versuchskaninchen einer noch nicht ausgereiften, mit Sicherheit noch nicht anerkannten und zweifellos gefährlichen Technik zu missbrauchen? Welche Autorität hat Sichu, um das abzusegnen? Es wäre schön, wenn in einem der nächsten Romane zu lesen wäre, dass sich beide für diese Tat verantworten müssen, denn die kann nicht rechtens gewesen sein.

Johannes Kreis  09.06.2013

   
Inhaltsangabe 2


Kommentar / Computer

Linearraumtorpedos (I)

Bei den von den Onryonen eingesetzten Linearraumtorpedos handelt es sich um 30 Meter lange Waffen mit einem kugelförmig verdickten Ende, in dem eine Ladung von enormer Sprengkraft stecken muss. Viele der eingesetzten Torpedos konnten zwar abgefangen werden, doch der Rest erreichte alle 77 Schiffe des Ghatamyz-Verbands – im Linearraum.
 
Eigentlich gilt der Linearraum – und das vor allem seit dem Hyperimpedanz-Schock von 1331 NGZ – als sicherer Rückzugsort. Zwar gibt es durchaus Möglichkeiten der Beeinflussung, aber ein solcher Angriff wurde bislang eher als ausgeschlossen betrachtet. Allerdings gibt es aus der Zeit vor der Hyperimpedanz pedanz-Erhöhung durchaus Beispiele, die zeigten, dass es nicht unmöglich ist. Im Alltag galt bis zum Angriff durch die Onryonen deshalb die Devise, dass derjenige, der es in den Linearraum schafft, auch in Sicherheit ist. Jedenfalls bis zum Wiedereintritt ins Standarduniversum, denn eine Verfolgung ist dank der Technik des Halbraumspürers selbst in Zeiten des erhöhten Hyperwiderstands weiterhin möglich.
 
Noch ist die Frage unbeantwortet, wie es dem Waffensystem genau gelingt, im Linearraum ein Ziel anzuvisieren und zu zerstören. Fest steht allerdings schon jetzt, dass die Schiffe der Onryonen eine ganz neue Dimension von Bedrohung darstellen; ihre Linearraumtorpedos verleihen ihnen ohne Zweifel erschreckende Macht. Vorerst jedenfalls – denn es wird natürlich alles darangesetzt, die eingesetzte Technik zu verstehen. Um die Problematik zu erfassen, müssen wir einen genaueren Blick auf den Linearraum und die mit ihm verbundenen Möglichkeiten und Grenzen werfen.
 
Der Begriff Linearraum ist ein Synonym für Zwischenraum, Halbraum, Librationsraum oder instabile Librationszone. Libration – vom lateinischen Libra gleich Waage – bezeichnete ursprünglich in der Astronomie das scheinbare Pendeln des Mondes um eine oder zwei innere Achsen. Dem entspricht der Halbraumeffekt, bei dem es sich um die Kombination einer Koordinatenverzerrung (vor allem im Bereich der j-Achse) und der Rotation des Feldsystems handelt, wobei das Maß der Verzerrung wiederum eine stetige Funktion der Rotationsgeschwindigkeit ist.
 
Beobachtet wurde dieses Phänomen beim Kunstplaneten Wanderer während seiner 3,6-stündigen Rotation (PR 69) ebenso wie bei den Druuf-Raumern. Bei Letzteren hatte es stets gewirkt, als seien die Schiffe halb im Hyperraum und halb im Standarduniversum. Die Ortungsergebnisse zeigten Werte, als würde jemand ununterbrochen, aber ganz gemächlich und langsam aus dem Hyperraum kommen.
 
Später wurde deshalb von einem künstlich stabilisierten Schwingungszustand zwischen Normal- und Hyperraum gesprochen. Andererseits ließ sich die beim Halbraumfeld kombinierte Verzerrung und Rotation bis zu einem gewissen Grad auch als »fraktale Faltung« des Raum-Zeit-Gefüges interpretieren. Die eigentliche Feldgrenzschicht nahm eine Struktur an, die die in Verbindung mit dem Halbraum und dem Lineartriebwerk häufig genannte gebrochene Dimensionszahl von »4,5« erklärt – und für jenes Kontinuum steht, dessen übergeordnete Struktur sich »zwischen« der des Standarduniversums und des fünfdimensionalen Hyperraums befindet.
 
Ein tatsächliches Eindringen in »den« Hyperraum wird vermieden, das Raumschiff befindet sich beim Einsatz des Halbraumfelds eines Lineartriebwerks in einem künstlich aufrechterhaltenen Miniaturuniversum. Es ist somit in eine Enklave eingebettet, deren Grenzschicht zwar dem Halbraum entspricht – im Kernbereich jedoch ein Gebiet mit vertrauten raumzeitlichen Bedingungen bleibt. Die Materie ist stabil, Dilatationseffekte bleiben aus – es handelt sich quasi um die Mitnahme eines Stücks des Standarduniversums, während der linear-direkte Anflug eines Zielsterns mit hohem Überlichtfaktor anstelle eines rabiaten Transitionsmanövers eine viel sanftere Methode ist.
 
Da Ortung und Tastung auf Hyperbasis seit dem Hyperimpedanz-Schock allgemein eingeschränkt und behindert sind, gilt dies selbstverständlich auch für die »paraoptische« Erfassung des Standarduniversums während eines Linearfluges. Die Ortung erfolgt aus der Halbraumzone mittels eines Reliefstrahls – »einer hyperschnellen Funkmessortung auf der Basis parastabiler Feldkompensation« (PR-Werkstattband). Die übrige normaloptische Außenbeobachtung zeigt das für den Halbraum typische graurötliche, von dunklen Streifen und Schlieren durchzogene Medium. Die eingeschränkte Etappenreichweite ist – neben anderen Faktoren – unmittelbare Folge: Ein Zielstern in mehr als 1000 Lichtjahren Entfernung kann momentan gar nicht auf diese Weise erfasst werden. Ob das auch für die Linearraumtorpedos gilt, muss sich erst noch herausstellen.

Rainer Castor

   
NATHAN