Nummer: 2617 Erschienen: 14.10.2011   Kalenderwoche: Seiten: 60 Innenillus: 1 Preis: DM Preis seit 2001 in €: 1,95 €

Der dunkelste aller Tage
Gefangene eines sterbenden Sterns - der Fimbul-Winter im Solsystem
Hubert Haensel     

Zyklus:  

37 - Neuroversum - Hefte: 2600 - 2699 - Handlungszeit: 05.09.1469 NGZ - 17.01.1470 NGZ (5056 - 5057 n.Chr.) - Handlungsebene:

Großzyklus:  10 - Noch unbekannt / Hefte: 2500 - ? / Zyklen: 36 - ? / Handlungszeit: 1436 NGZ (5050 n.Chr.) - ?
Örtlichkeiten: Sol               
Zeitraum: 13. bis 30. September 1469 NGZ
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 12617
EAN 2: 4199124601951
Ausstattung:  Clubnachrichten Nr.462
Anmerkungen: 
Besonderheiten: 
Roman mit Überlänge (55 statt 48 Zeilen pro Seite)
"Seite 3"

In der Milchstraße schreibt man das Jahr 1469 Neuer Galaktischer Zeitrechnung (NGZ) - das entspricht dem Jahr 5056 christlicher Zeitrechnung. Für die Menschen auf der Erde hat sich schlagartig das Leben verändert: Das Solsystem wurde von unbekannten Kräften in ein abgeschottetes Miniaturuniversum verbannt.
 
Seltsame Außerirdische, die sogenannten Auguren, beeinflussen die Kinder und Jugendlichen, um die Menschheit »neu zu formatieren«. Tausende werden unter den Augen von Regierung und Öffentlichkeit von den Sayporanern spurlos entführt.
Gleichzeitig wird offensichtlich die Sonne manipuliert: Nagelraumschiffe der geheimnisvollen Spenta sind in das Solsystem eingedrungen. Sie selbst bezeichnen sich als »Sonnenhäusler« und betrachten Sol als ungeheuren Frevel. Sie stört der Umstand, dass in die Sonnenmaterie der Leichnam einer Superintelligenz eingebettet wurde. Um diesen Körper von der Sonne zu trennen, versuchen sie den Stern zu löschen.
 
Gelingt ihr Plan, droht der Erde und den benachbarten Welten ein Winter, in dem alles Leben gefriert. Aber was kann man gegen Wesen ausrichten, die in einer Sonne leben? Und so bricht er an: DER DUNKELSTE ALLER TAGE ....

 
Die Hauptpersonen
Reginald Bull Der Terranische Resident wartet im Innern der Sonne auf den Tod des Sterns.
Shanda Sarmotte Die Mutantin setzt ihre einzigartige Gabe ein.
Homer G.Adams Der uralte Finanzexperte plant für den Fall der Fälle.
Korbinian Boko Das ehemalige Funkenkind schafft einen inverten Raum.
Prak-Parlong Der Ara-Mediker kämpft um jedes Leben an Bord der AMATERASU.

Allgemein
Titelbildzeichner: Swen Papenbrock
Innenilluszeichner: Swen Papenbrock   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Sol (1)
PR-Kommunikation: Perry Rhodan - Jetzt auch als Taschenheft
Statistiken: ATLAN jetzt bei Ulisses
Witzrakete:
Leserbriefe: Andrè Born / Helmut Ertel / Peter Fischlschweiger / Torsten Hofer / Heinz-Ulrich Grenda / Marco Scheloske / Alexander Schweizer
LKSgrafik: Andre Neumann:Foto - Virtueller Kugelraumer im Lego-Stil
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar:                                                                    
Computerecke:
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Clubdaten: Nummer: 462 / Seiten: 4
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Innenillustrationen

Sonnenforschungsstation AMATERASU (vor Sol)
Zeichner:  Swen Papenbrock  
Seite:25
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



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Inhaltsangabe

Die Sonne erlischt nicht sofort nach dem Fimbul-Impuls, sondern erst zwei Wochen später. In der Zwischenzeit gelingt es Shanda Sarmotte, den Urheber des seltsamen Miniatur-Universums ausfindig zu machen, in dem AMATERASU gefangen ist. Korbinian Boko scheint schlafend in seiner Kabine zu liegen, ist der Realität jedoch entrückt. Shanda glaubt, Kontakt mit ihm aufnehmen zu können, wenn sie die Station verlässt. Sie wird dabei von Reginald Bull begleitet. Die beiden dringen in Bokos Traumwelt vor. Dort durchlebt der Stardust-Terraner immer wieder den von ihm verschuldeten Brand des elterlichen Hauses, bei dem seine Schwester Lia schwer verletzt worden ist. Shanda nimmt Lias Gestalt an und holt Boko in die Realität zurück. Er materialisiert in seiner Kabine, gleichzeitig erlischt die "Klause". Bull und Shanda erscheinen leicht angesengt in einer Schleuse. Die Station befindet sich plötzlich wieder in der Sonnenkorona, kann diese aber nicht verlassen, denn die Sonne wird von der "Fimbul-Kruste" umhüllt, einer zweidimensionalen Membran aus ephemerer Materie, die keine Photonen durchlässt und auch für AMATERASU undurchdringlich ist.
 
Derweil trifft sich auf Terra die Society of Absent Friends - eine von Homer G. Adams ins Leben gerufene Gruppe. Zu dieser Gesellschaft gehört auch die Whistler-Robotikerin Toja Zanabazar. Die junge Frau ist Direktorin des Whistler-Museums in Terrania und hat verschiedene kunstvolle Roboter erschaffen, darunter den immer "menschlicher" werdenden Pollux und die auf VARIO-1000-Bauplänen basierenden Maschinen OTHER und WISE mit der Form riesiger Eiszapfen. Im Auftrag von Adams überbringt sie Botschaften an den Plophoser Flint Surtland, den in der Arktis lebenden Einsiedler Vergil Rifeshyd und Enoch Godolphin, Chef des Syndikats Sykonpha. Mit der Springerwalze LADY LAVERNA reist Toja zu einer gigantischen Baustelle im All. Dort arbeitet die Synkopha an der Rekonstruktion des im Jahre 1461 NGZ vernichteten Jupitermondes Ganymed. OTHER und WISE setzen sich zu einem Superrechner zusammen, der zum Zentralcomputer des "Kastells" wird, einer Kontrollstation im Inneren des in Entstehung begriffenen Mondes.
 
Am 29. September 1469 NGZ beginnt sich die Sonne zu verfinstern. Da sie sich außerdem aufbläht, wird die jenseits der Fimbul-Kruste gefangene AMATERASU an den Rand der Vernichtung gebracht. Shanda nimmt mentalen Kontakt mit dem im Sterben liegenden Boko auf und bringt ihn dazu, ein letztes Mal die "Klause" zu erschaffen. Im Schutz dieses "inverten Raumes" kann AMATERASU die Fimbul-Kruste am 30. September durchstoßen. Boko stirbt. Von außen gesehen gleicht die Sonne einer gigantischen schwarzen Kugel...

Johannes Kreis

 
Rezension

...und somit ist sie keineswegs erloschen, sondern nur gut verpackt. War ja klar. Die PR-Autoren haben einfach nicht den Mut, einen entscheidenden, unwiderruflichen Schritt zu tun. Eine unsterbliche Hauptfigur endgültig zu töten etwa, oder die Voraussetzungen in der Urheimat der Menschen grundlegend zu ändern. Zweifellos wird die Fimbul-Kruste spätestens am Ende des Zyklus aufbrechen und die Sonne wird wieder über Terra scheinen. Das steht für mich so fest wie das Amen in der Kirche, und deshalb kann ich solche lachhaften Versuche, Spannung zu erzeugen, nur endlos langweilig finden. Natürlich war auch Bully nie wirklich in Gefahr. Ich habe diese sinnlosen Cliffhanger so satt! Immerhin interessiert es mich, welche Pläne die Entführer des Solsystems haben mögen. Das ist mir im Moment noch völlig schleierhaft.
 
Die zweite Handlungsebene dieses Romans gefällt mir besser, weil man ein bisschen was über die terranische Alltagswelt erfährt. Köstlich: Toja muss sich mit ihren Hausservos herumschlagen. Die Toilette nörgelt wegen erhöhten Harnsäurewerten herum, die Zahnbürste besteht darauf, den beginnenden Zahnstein zu entfernen. Allerdings ist mir noch unklar, wohin sich diese Handlungsebene (sofern sie denn weiterverfolgt wird) noch entwickeln soll und welche Ziele die "Society of Absent Friends" hat. Warum eigentlich "abwesende Freunde"? Wer ist damit gemeint? Bully? Natürlich wird hier an die Geschehnisse des Jupiter-Taschenbuchs angeknüpft. Was damals auf Jupiter und Ganymed geschehen ist, könnt ihr hier nachlesen. Aber was soll das jetzt, d.h. wie passt das Ganze in den laufenden Zyklus? Immerhin wäre es schön, wenn Homer G. Adams wieder eine sinnvolle Rolle zu spielen hätte.

Johannes Kreis  16.10.2011

   
Inhaltsangabe 2


Kommentar / Computer

Sol (1)

Am 13. September 1469 NGZ maßen die Schiffe im Orbit der Sonne um 21.33 Uhr Terrania-Standardzeit eine Schockfront unbekannter Natur an. Sie entstand in der Strahlungszone Sols als ein mehrdimensionaler Vorgang und wurde auch von den meisten Messstationen im Solsystem erkannt und weitergemeldet. Die Wissenschaftler gingen davon aus, dass es sich dabei um den erwarteten Fimbul-Impuls handelte und somit das Fimbul-Netz wohl fertiggestellt war.
 
Vorangegangen war in dem mit den Aktivitäten der Spenta sowie der Nagelraumer verbundenen, grob in drei Phasen untergliederten Prozess die Kartografie-Phase, bei der die Spenta die Sonne auskundschafteten, den psimateriellen Korpus von ARCHETIM orteten, vermaßen und mit ihm experimentierten. Anschließend folgte die Netzphase, in der ein Netz aus Ephemerer Materie aufgebaut wurde (siehe PRK 2612). Da die Spenta mit ihren Versuchen gescheitert waren, ARCHETIMS Korpus unter den gegebenen Bedingungen aus der Sonne zu lösen, richteten sie ihren Maschinenpark aus Ephemerer Materie darauf ein, die Sonne zu löschen!
 
Das Ganze ist selbstverständlich ein kompliziertes Verfahren. Damit Sol »gelöscht« werden kann, muss nicht nur die Kernfusion gestoppt werden. Die Ephemeren Maschinen müssten auch den uralten Photonenstrom unterbrechen und dergleichen mehr ...
 
Um die Vorgänge besser einschätzen zu können, ist es erforderlich, sich einmal die Sonne in ihrem normalen Zustand zu betrachten. Der Zentralkörper des Solsystems ist eine gelbe Hauptreihen-Normalsonne vom Typ G2V. Der Durchmesser erreicht mit dem 109-Fachen der Erde rund 1,392 Millionen Kilometer. Verbunden damit sind ein Volumen von 1,413 mal 10&18 Kubikkilometern – das 1.305.000-Fache der Erde – sowie eine Masse von etwa 1,989 mal 10&30 Kilogramm, was grob 333.000 Erdmassen entspricht. Sol besteht zu 73,5 Prozent aus Wasserstoff und zu 25 Prozent aus Helium. Der Rest von 1,5 Prozent umfasst alle schwereren Elemente, darunter vor allem Sauerstoff, Kohlenstoff und Eisen.
 
Die Schwerebeschleunigung an der Sonnenoberfläche ist mit 274 Metern pro Sekundenquadrat rund 28-mal so groß wie die an der Erdoberfläche – also 28 Gravos. Verbunden damit ist eine Fluchtgeschwindigkeit von 617,7 Kilometern pro Sekunde.
 
Als Sonnenoberfläche wird jener Bereich bezeichnet, von dem aus elektromagnetische Strahlung mit einer Strahlungstemperatur von rund 5800 Kelvin unmittelbar in den Raum gelangt und somit direkt beobachtbar wird.
 
Der Kern der Sonne ist die etwa 312.000 Kilometer durchmessende Fusionszone im Zentrum, wo Wasserstoff zu Helium fusioniert. Dort herrschen eine Temperatur von etwa 15 Millionen Kelvin, ein Druck von rund 2,5 mal 10&16 Pascal beziehungsweise 250 Milliarden Bar und eine Dichte von etwa 160 Gramm pro Kubikzentimeter. In einem Gebiet, das nur knapp 1,6 Prozent des Sonnenvolumens, aber etwa die Hälfte der Masse ausmacht, werden 99 Prozent der Fusionsleistung freigesetzt.
 
In der den Kern mit 400.000 Kilometern Dicke umgebenden Strahlungszone, deren äußerer Durchmesser 1,112 Millionen Kilometer und somit knapp 80 Prozent des Sonnendurchmessers beträgt, wird die thermische Energie ausschließlich durch Diffusion von Strahlung nach außen transportiert. Zwar bewegen sich Photonen mit Lichtgeschwindigkeit, doch der Transport in der Strahlungszone ist dennoch außerordentlich langsam, weil die Lichtquanten immer wieder und auf kürzester Distanz an den Teilchen des heißen Plasmas gestreut werden, sodass der Lichtweg gewissermaßen Zehntausende Lichtjahre lang ist. Da zudem die Energie beim sogenannten Kelvin-Helmholtz-Mechanismus die weitaus meiste Zeit in der thermischen Bewegung der Teilchen »parkt«, ist die Einschlusszeit der Energie mit vielen Jahrmillionen noch viel größer.
 
Der langsame Strahlungstransport bedingt einen steilen Temperaturgradienten von 15 Millionen Kelvin im Zentrum auf zwei Millionen Kelvin am Rand der Strahlungszone. Die Energie der thermischen Strahlung nimmt hierbei entsprechend von weicher Röntgenstrahlung auf UV-Strahlung ab – beides für das menschliche Auge nicht sichtbar.
 
In der sich anschließenden rund 140.000 Kilometer dicken Konvektionszone kommt es wegen der nur teilweisen Ionisation von Wasserstoff und Helium zu einem weiteren starken Temperaturabfall. Hier erfolgt der Energietransport im Wesentlichen durch gewaltige Konvektionsströme – die aufsteigenden heißen Materieballen geben ihre Überschussenergie an die Umgebung ab, sodass die kühlen Materieballen wieder absinken.

Rainer Castor

   
NATHAN