Nummer: 2414 Erschienen: 23.11.2007   Kalenderwoche: 47 Seiten: 63 Innenillus: 1 Preis: DM Preis seit 2001 in €: 1,75 €

Die Bestie Ganymed
Ein Mensch und ein »Monster« - zwei Wesen in einem gemeinsamen Kampf
Michael Marcus Thurner     

Zyklus:  

35 - Die Negasphäre - Hefte: 2400 - 2499 - Handlungszeit: 1346 - 1347 NGZ (4933 - 4934 n.Chr.) - Handlungsebene:

Großzyklus:  09 - Die Friedensfahrer / Hefte: 2200 - 2499 / Zyklen: 33 - 35 / Handlungszeit: 1331 NGZ (4918 n.Chr.) - 1347 NGZ (4934 n.Chr.)
Örtlichkeiten: Skapalm-Bark   DERUFUS            
Zeitraum: 1346 NGZ
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 4199124601753
EAN 2: 72414
Ausstattung:  Journal Nr.112
Anmerkungen: 
Besonderheiten: 
Farb-Beihefter: "Perry Rhodan PC Adventure und Hörspiel" in der Heftmitte
"Seite 3"

Im Frühjahr 1346 Neuer Galaktischer Zeitrechnung steht die Menschheit vor der größten Bedrohung ihrer Geschichte. Die Terminale Kolonne TRAITOR hat die Milchstraße besetzt und alle bewohnten Planeten unter ihre Kontrolle gebracht.
Die gigantische Raumflotte steht im Dienst der sogenannten Chaotarchen. Deren Ziel ist, die Ressourcen der Milchstraße auszubeuten, um die Existenz der Negasphäre in Hangay abzusichern: einem Ort, an dem gewöhnliche Lebewesen nicht existieren können und herkömmliche Naturgesetze enden.
Perry Rhodan ist mit dem Spezialraumschiff JULES VERNE über 20 Millionen Jahre zurück in die Vergangenheit der Milchstraße gereist, die damals Phariske-Erigon hieß, um die Menschheit in der Gegenwart zu retten. Atlan begibt sich indessen auf eine gefährliche Fahrt nach Hangay, an den Brennpunkt des Geschehens.
Innerhalb der Kolonne steigern sich aber ebenfalls die Aktivitäten: beispielsweise an Bord der Skapalm-Bark DERUFUS - denn dort trifft Roi Danton auf DIE BESTIE GANYMED ...

PR-Redaktion

 
Die Hauptpersonen
Reginald Bull Der Terraner erklärt seinem Patensohn den Sternenhimmel und die griechische Mythologie
Roi Danton Ein Unsterblicher experimentiert mit einem »Nagel«
1213UII764 Er ist die »Bestie Ganymed«
Konzig Asmo Der Kolonnen-Anatom beschäftigt sich mit einer neuen Experimentalreihe

Allgemein
Titelbildzeichner: Dirk Schulz
Innenilluszeichner: Michael Wittmann   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Duale (I)
PR-Kommunikation: Der Perry Rhodan-InfoTransmitter
Statistiken: Perry Rhodan im Schulbuch / Spiel - Die Kosmische Hanse / Die Welt von PR - Einstiegshilfe / PR - 5.Auflage Heft 1312 / 1313
Witzrakete:
Leserbriefe: Harald May / Rainer Markert / Pascal Gregory / Oliver Feldbusch
LKSgrafik: Peter Drachengruber: JULES VERNE
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: Bestien    Haluter     Uleb                                                           
Computerecke:
Preisauschreiben:
: -

Journal

Journaldaten: Nummer: 112 / Seite: 11
Journalgrafik: Foto: Autor Dietmar Dath
Journaltitel: Hartmut Kasper: Intro / Interview mit Dietmar Dath / Rüdiger Vaas: Kauflust und Fairness im Kopf
Journalnews: Rainer Kayser: Sternenwetter & Ferne Meere

Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene
Clubdaten: Nummer:  / Seiten:
Clubgrafik:
Nachrichten:
Fanzines:
Magazine:
Fan-Romane:
Internet:
Veranstaltungen:
Sonstiges:

Report

Titelbild:


Reportdaten: Nummer: - Seiten:
Cartoon :
Reporttitel:
Reportgrafik:
Reportfanzines:

Reportriss:


Reportclubnachrichten:
Reportnews:
Reportvorschau:
Reportriss: :

Innenillustrationen

Der Zweikampf (Ganymed)
Zeichner:  Michael Wittmann  
Seite:25
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt


So unauffällig wie möglich entfernte er sich von diesem Ort; durch einenhastig geschaufelten Tunnel kam er nahe der anderen Seitenwand der Halle wieder zum Vorschein und zog sich in der Deckung mehrerer Felsriesen nahe jenem Versteck zurück, in dem er auf eine Reaktion des Riesen warten wollte.
Das Höhlensystem brach lautstark zusammen. Gluckerndes Wasser, mitgerissenes Wurzel- und Strauchwerk, kollernde Gesteinsbrocken und Dutzende Kadaver wurden in die Tiefe gesaugt, um sich dort zu einem Pfropfen zu vermengen.
Keine Reaktion.
Der Riese war keinesfalls einfältig und nutzte wohl wie er die Möglichkeiten des Planhirns. Und dennoch schien er berechenbar; er hatte Neugierde gezeigt, als ihm Null vorgeschlagen hatte, sich an Konzig Asmo zu wenden. Also würde er das kollabierende Höhlenlabyrinth mit Sicherheit absuchen, jederzeit mit einerFalle rechnen - und in seiner Aufmerksamkeit für kurze Zeit abgelenkt sein.
Nulls Plan zeigte hier und jetzt seine Schwächen. Es oblag seinem »Gefühl«, zu sagen, wann der Augenblick gekommen war, da er sich ins Freie bewegen und das gewünschte Versteck aufsuchen durfte.
Er schloss die drei Augen und atmete tief durch.


Zeichner:  
Seite:
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



Zeichner:
Seite:
� Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



Zeichner:
Seite:
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



Zeichner:
Seite:
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



Zeichner:
Seite:
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



Zeicher:
Seite:
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt


 

 
 
 
Inhaltsangabe

Roi Danton wird nicht in den Biostasis-Tresor zurückgebracht, weil noch offen ist, ob eine weitere Kopie für einen neuen Dantyren benötigt wird. Er sollte eigentlich betäubt sein, erlangt mit Hilfe seines Zellaktivators aber immer wieder das Bewusstsein zurück. Er erinnert sich an die Zeit, in der Dantyren noch gelebt hat. Danton hatte durch eine Art Rückkopplungseffekt regelmäßigen mentalen Kontakt mit dem Dualen Wesen. Dieser Kontakt war zwar einseitig, aber auf diese Weise hat Danton fast alles miterlebt, was Dantyren widerfahren ist. Mit der Zeit gelingt es ihm, den kleinen "Nagel", den er sich in den Finger gerammt hat, wieder hervorzuholen. Es ist ein Mikro-Laser, der natürlich nicht stark genug ist, um die gläsernen Wände seines Konservierungstanks zu durchschneiden, mit dem er aber jemanden auf sich aufmerksam machen kann, der sich in einem ihm gegenüber stehenden Tank befindet: Eine von den Kolonnen-Anatomen gezüchtete Bestie.
 
Die Bestie bezeichnet sich selbst als "Null". Sie wird allen möglichen mörderischen Tests unterzogen, bei denen sie nicht nur ihren Überlebenswillen, sondern auch ihre Fähigkeit zum logischen Denken beweisen muss. Der für sie zuständige Kolonnen-Anatom Konzig Asmo will erreichen, dass Null ihr Planhirn aktiviert, und damit hat er tatsächlich Erfolg. Null ist die erste von TRAITOR gezüchtete Bestie, der es gelingt, die berserkerhaften Instinkte ihres Ordinärhirns zu unterdrücken und ganz nach der vom Planhirn vorgegebenen Logik zu handeln. So ist sie in der Lage, all ihre Artgenossen zu besiegen und zu überleben. Danton nutzt den Mikro-Laser, um Kommunikationscodes zu entwickeln, die die Bestie tatsächlich versteht. Per Lichtzeichen teilt er ihr mit, was es mit der Terminalen Kolonne auf sich hat, wer er selbst ist und dass er die Hilfe der Bestie braucht, um aus der Skapalm-Bark entkommen zu können. Durch ein einfaches Handzeichen gibt Null dem Terraner jedoch zu verstehen, dass er kein Interesse an diesen Plänen hat. Immerhin übernimmt die Bestie den Namen, den Danton für sie ersonnen hat: Ganymed.
 
Eines Tages holt der sterbende Konzig Asmo Ganymed zu einem letzten Test ab. Er macht der Bestie klar, dass sie auf jeden Fall sterben wird: Wenn sie im Test versagt, wird sie von Insekten gefressen, und wenn sie gewinnt, wird man sie sezieren. Jetzt zeigt sich, dass die früheren Experimente, bei denen Ganymeds Überlebenswille geweckt werden sollte, erfolgreicher waren als gedacht. Ganymed ist nicht bereit, sich mit dem ihm zugedachten Schicksal abzufinden. Er kann sich aus der Testhalle befreien, was ihm allerdings nur gelingt, weil Konzig Asmo dort einen Codegeber verloren hat, mit dem Roboter kontrolliert werden können. Ganymed lässt sich von diesen Maschinen einen Fluchtweg in die Hallenwand schweißen und tötet Dutzende von Kolonnen-Anatomen. Konzig Asmo fällt den Insekten zum Opfer, die er auf Ganymed losgelassen hat. Die Bestie zerstört das Genetische Magazin und befreit Roi Danton aus dem Konservierungstank, weil sie jemanden braucht, der ihr hilft, sich in der für sie neuen selbstbestimmten Welt zurechtzufinden.

Johannes Kreis

 
Rezension

Es sieht gut aus für Mike Rhodan: Er ist frei (mehr oder weniger jedenfalls), und er hat die Hilfe einer unaufhaltsamen Bestie. Die diesen Namen übrigens gar nicht verdient, denn Ganymed scheint nicht viel vom mörderischen Erbe der einstigen Bestien in sich zu tragen. Seine im Roman geschilderten Gedankengänge sind eher philosophischer Natur, er kann sich beherrschen und der Logik folgen - somit gleicht er eher einem Haluter. Es ist schon erstaunlich, wie MMT es schafft, dieses Wesen für den Leser sympathisch werden zu lassen. Ich hätte es jedenfalls extrem schade gefunden, wenn Ganymed am Ende nicht überlebt hätte.
 
Die Kapitel, in denen beschrieben wird, wie Ganymed (offenbar kurz nach seiner Erschaffung) sich selbst und seine Umwelt wahrnimmt, wie er anfängt, logisch zu denken und bestimmte Dinge zu erkennen, finde ich besonders interessant. Auch Mikes Anstrengungen werden gut geschildert, allerdings halte ich es für etwas unwahrscheinlich, dass er innerhalb kürzester Zeit eine Kunstsprache, komplett mit eigenem Wortschatz usw., die dann auch noch von einem völlig fremden Wesen verstanden wird, nur mit Hilfe von Lichtsignalen entwickeln kann.
 
A propos Wortschatz: MMT scheint mir einen Fehler zu machen, den die Autoren immer wieder mal begehen. Auf Seite 7 verwendet er den Begriff "Datenwulst". Was bitte soll das sein? Ein wulstförmiger Datenträger vielleicht? Das richtige Wort wäre "Datenwust" - als "Wust" kann man eine ungeordnete Menge/ein Durcheinander bezeichnen.
 

Johannes Kreis  25.11.2007

   
Inhaltsangabe 2


Kommentar / Computer

Duale (I)

Erstmals erfuhren wir von den Dualwesen der Terminalen Kolonne TRAITOR, als der Duale Kapitän Zerberoff im Februar 1344 NGZ Marc London entführte. Der junge Terraner hatte zwar keine aktive Paragabe, war aber in der Lage, eher unbewusst mit den Fähigkeiten anderer zu korrespondieren. Er trat mit paranormal begabten Wesen in eine Interaktion, die nicht von ihm abhing, sondern von den Gaben seines Gegenübers variabel bestimmt war - was zur Bezeichnung Psi-Korresponder führte.
 
Beim zweiköpfigen Zerberoff befinden sich normalerweise der Mor'Daer-Schlangenkopf von Zerbone und der avoide Ganschkaren-Kopf vonAroff im Zustand der Dualität; sie können als unabhängige Individuen miteinander kommunizieren. Hierbei ergänzen sich das Organisationstalent Zerbones und das wissenschaftlich-technische Verständnis Aroffs hervorragend. Durch starke mentale Anstrengung können sie vom Dualen Intellekt, bei dem beide unabhängig denken, zum mächtigen Singulären Intellekt verschmelzen - einem trancehaften Verbund beider Hälften.
 
Im Zustand des Singulären Intellektes verfügt der Duale Kapitän über die starke Parafähigkeit eines AktivEmpathen und vermag die Gefühle, nicht aber das Denkvermögen seines Gegenübers aufzunehmen und grob nach seinem Gutdünken zu beeinflussen. Im Extrem führt das zur Endogenen Qual oder zum Endogenen Genuss - wobei »endogen« nur blumig die Tatsache beschreibt, dass das betroffene Wesen keinen direkten Anlass für Dual oder Genuss erkennt, also keine sichtbare äußere Ursache vorzuliegen scheint. Um Druck auf Marc London auszuüben, vereinigten sich Zerberone und Aroff mental zu Zerberoff, erfassten alle geheimen Ängste des jungen Mannes und nutzten sie zur Auslösung der Endogenen Qual. London jedoch reflektierte unwillkürlich die von Zerberoff ausgehende Pein mit seiner Paragabe und warf sie auf diesen zurück. Auf diese Weise wurde sich Zerberoff wieder seiner Herkunft bewusst, über die er, seit er einst auf dem Weg zum Kolonnen-Fort TRAICOON 1110 in einer Dunkelkapsel erwachte, nichts mehr gewusst hatte.
 
Nun erfuhr er, dass seinerzeit der Mor'Daer Zirium in eine Dunkelkapsel abkommandiert worden war, die ihn und den genialen, aber zugleich als disziplinlos bekannten ganschkarischen WissenschaftlerGamauf zu einer Skapalm-Bark der Kolonnen-Anatomen gebracht hatte. Hier kündigte der Kolonnen-Anatom Tomf eine »kleine Gewebeentnahme« an, doch den beiden wurden je ein Arm und ein Bein entfernt. Nach zahllosen weiteren Operationen verbanden die Anatomen die Überreste der beiden unterschiedlichen Wesen zu einer »Einheit«, bei denen die Wirbelsäulen der beiden Köpfe im Rumpf zusammenliefen. Viele zusätzliche Operationen und Nachbesserungen folgten, bis die erwartete Kalibrierung eines gemeinsamen PsiPotenzials gelang.
 
Das Zusammenfügen von Körperhälften zweier Geschöpfe verschiedener Völker von mitunter stark differierender Körpergröße bedingt, dass Unterschiede durch Prothesen, besonderes Schuhwerk und andere Hilfsmittel ausgeglichen werden müssen. Im Körper befinden sich darüber hinaus zahllose selbst reproduktive Nano-Roboter, die das Zusammenwachsen der unterschiedlichen Körper unterstützt haben und die Einheit sicherstellen - Abermilliarden bakterienkleine Gebilde, die vor allem an den Schnittstellen quasi als »Adapter« für die beiden komplett unterschiedlichen Körperhälften zum Einsatz kommen. Stoffwechsel- Prozesse von extremer Komplexität werden ausbalanciert, Nährstofftransport gesichert, Nervengeflechte des Gemeinschaftskörpers optimiert und dergleichen mehr. Trotz aller Anpassungen bleibt der gemeinsame Körper eines Dualwesen wie Zerberoff meist in der Beweglichkeit eingeschränkt und leidet häufig an starken Schmerzen, die durch Medikamente unterdrückt werden müssen.
 
Der Duale Kapitän weiß nicht, ob er unsterblich ist oder nicht; er weiß jedoch, dass der gemeinsame Körper scheinbar nicht altert. In den beiden Nacken ist jeweils eine Kralle des Laboraten implantiert. Er weiß dies, fühlt sich jedoch nicht versklavt, sondern kennt den Zustand gar nicht anders. Betreut von Psychologen, verloren die beiden vereinigten Wesen ebenso allmählich ihren Hass auf Tomf wie die Erinnerung an ihre Vergangenheit und akzeptierten schließlich die neuen Namen Zerbone und Aroff. So jedenfalls erschienen dem Dualen Kapitän die wiedererlangten Erinnerungen.
 
Dass sich hinter der Erschaffung der Dualwesen mehr verbirgt, haben wir inzwischen durch den von Atlan getöteten Dantyren erfahren, die angeblich duale Verschmelzung von Roi Danton mit dem Mor'Daer Yrendir
 
 

Rainer Castor

   
NATHAN