Nummer: 2132 Erschienen: 02.07.2002   Kalenderwoche: 27 Seiten: 63 Innenillus: 1 Preis: DM Preis seit 2001 in €: 1,65 €

Der Saltansprecher
Der Messias der Pfauchonen - er folgt dem Weg des Schicksals
Claudia Kern     

Zyklus:  

32 - Das Reich Tradom - Hefte: 2100 - 2199 - Handlungszeit: 1311 - 1312 NGZ (4898 - 4899 n.Chr.) - Handlungsebene:

Großzyklus:  08 - Thoregon / Hefte: 1800 - 2199 / Zyklen: 27 - 32 / Handlungszeit: 1288 NGZ (4875 n.Chr.) - 1312 NGZ (4899 n.Chr.)
Örtlichkeiten: Phitter   Kazién            
Zeitraum: ? bis 1311 NGZ
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 4199124601654
EAN 2: 22132
Ausstattung:  Report Nr.342
Anmerkungen: 
Besonderheiten: 
Debüt-Roman von Claudia Kern
"Seite 3"

Nach einem langen Flug über fast 700 Millionen Lichtjahre hat die SOL im Dezember 1311 Neuer Galaktischer Zeitrechnung endlich die Galaxis Wassermal erreicht. Hier hoffen die Besatzungsmitglieder unter dem Kommando des Arkoniden Atlan, endlich weitere Informationen über Thoregon und die Helioten zu erhalten. Immerhin gibt es in der Galaxis Wassermal die Pangalaktischen Statistiker, legendäre Wesen, die unglaubliches Wissen über die Geschichte des Universums angehäuft haben.
Doch kaum sind Atlan und sechs seiner Begleiter auf der Welt Vision gelandet, dem geistigen Zentrum der Galaxis, werden sie bereits in einen Konflikt verwickelt, der ganz Wassermal betrifft. Ein Prinzenkrieger, einer der Herrscher der Pfauchonen, stellt sich gegen sein Volk, um gegen sein Schicksal zu kämpfen.
Während sich dieser Konflikt immer mehr zuspitzt, erwacht gewissermaßen eine mythische Gestalt der Pfauchonen. Es ist DER SALTANSPRECHER...

 
Die Hauptpersonen
Tieger Der Pfauchonische Prophet leidet an "mikhate"
Lemna Tiegers Mutter setzt sich für ihren Sohn ein
Olibec Der Vorsteher eines Klosters beharrt auf den Regeln
Lo Eine junge Frau verstößt gegen uralte Gesetze
Sihame Die Prinzessin blickt ihrem Schicksal entgegen

Allgemein
Titelbildzeichner: Swen Papenbrock
Innenilluszeichner: Michael Wittmann   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Aberglaube …
PR-Kommunikation: SOL - Das Magazin der PR-FanZentrale
Statistiken: Autorenporträt - Claudia Kern / Die Welt von PR - Einstiegshilfe / PR - 5.Auflage Heft 1030 / 1031
Witzrakete: Helmut Bone: ?
Leserbriefe: Oliver May / Sebastian Georgi / Jens Gruschwitz / Bernd Gutmann / Axel Meven
LKSgrafik: Peter Sauerbrei-Pohl: Atlan
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: Gläserne Stadt    Kal-Yonnid     Mishim    Pfauchonen - Sternenkreuzer   Pfauchonische Propheten    Saltan    Zabar-Ardaran                                           
Computerecke:
Preisauschreiben:
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Journal

Journaldaten: Nummer: / Seite:
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Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene
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Report

Titelbild:


Reportdaten: Nummer: 342 - Seiten: 11
Cartoon : Rüsselmops - der Außerirdische (Folge 214)
Reporttitel: Hubert Haensel: Report-Intro / Rainer Castor: Da ist der Wurm drin ... oder - Die ominösen Expo-Sammeldatenblätter … Ein Blick hinter die Kulissen
Reportgrafik: Grafik: »Aarus-Jima über Rou-Hammyr« (Harald Thomsen, Kleve)
Reportfanzines:

Reportriss:


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Reportvorschau: Verlagspublikationen Juli 2002
Reportriss: :

Innenillustrationen

Pfauchonen - Tieger (inmitten von Saltans)
Zeichner:  Michael Wittmann  
Seite:33
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt


Er hörte das Flüstern der Saltans, lange bevor er ihre wimmelnden Körper sah. Die tiefen Mulden und Gruben waren angefüllt mit Tieren, die ihm keine Beachtung schenkten. Es kam ihm vor, als würden sie von ihren eigenen Lauten hypnotisiert.


Zeichner:  
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Inhaltsangabe

Als der junge Tieger geboren wird, steht bereits nach kurzer Zeit fest, dass der Pfauchone ein Handicap besitzt, welches ihn sein ganzes Leben lang begleiten wird. Tieger leidet unter »mikhate«, einer Krankheit die dazu führt, dass sein Gehirn langsamer lernt als das anderer Pfauchonen. Tieger muss seine Lebenserfahrungen selektiv machen, das heißt er kann sich erst mit einem neuen Thema auseinandersetzen, wenn das zuvor aufgetretene bereits von seinem Gehirn verarbeitet wurde. In seinem gesamten Reife- und Wachstumsprozess hat Tieger Nachteile durch seine begrenzte Aufnahme- und Lernfähigkeit, doch dank dem Einsatz seiner Mutter Lemna, kann er an den meisten Aktivitäten teilnehmen, die auch seine Altersgenossen durchlaufen.
 
Als der junge Tieger, normalerweise phlegmatisch und wenig interessiert an den Vorgängen seiner Umgebung, zum ersten Mal einer Saltan Setzung beiwohnt, erwacht in ihm verhaltenes Interesse. Tieger spürt das Bedürfnis den Saltan zu berühren, zu streicheln. Dann erfolgt eine rituelle Weihe, in deren Verlauf Tieger eine Droge zu trinken bekommt, die Pfauchonen empfänglich für Visionen macht.
 
Tieger durchlebt tatsächlich eine Vision, in der er zwei Pfauchonen in blauen Roben sieht, die sich in einem "dunklen Strom" und somit in Lebensgefahr befinden. Der Lehrer Tiegers interpretiert anhand der Farben, dass es sich um den Herrn des Göttlichen Glücks handeln könnte. In Tiegers Vision befindet sich also ein Prinzenkrieger in Lebensgefahr, doch niemand nimmt die Vision ernst.
 
Trotz seiner Krankheit, die viele Pfauchonen einfach mit Schwachsinn gleichsetzen, erkennen einige wenige, das Tieger viel schneller als andere Pfauchonen eine Aura ausbildet. Diese Ausstrahlung kennzeichnet ihn als Propheten und noch nie zuvor wurde eine stärkere Aura beobachtet. Während in der Heimat Mutter und Vater durch ein Komplott sterben, reist Tieger zum Planeten Phitter, um seine Ausbildung als Prophet anzutreten. Doch auch im Kloster der Stadt Follmonk findet Tieger nur wenige Freunde.
 
Der Klostervorsteher Olibec hält Tieger für minderwertig und Schwachsinnig. Obwohl auch Olibec die starke Aura des Jungen erkennt, glaubt er nicht das Tieger derjenige ist, von dem die alten Schriften berichten. Demnach soll einst ein Saltansprecher geboren werden, ein Prophet mit starker Aura, klug und weise. Olibec weigert sich den prophezeiten Saltansprecher in Tieger zu sehen und verhindert, das die Fähigkeiten des Jungen überhaupt über die Klostermauern hinaus publik werden.
 
Tieger erhält von Olibec die Aufgabe, in den Grotten und Höhlen des Klosters der Pflege der Saltans nachzugehen, für normale Pfauchonen eine lebensgefährliche Aufgabe, denn die Parasiten sind äußerst gefährlich. Die Mönche des Klosters züchten in den Höhlen Tausende der Tiere und Tieger soll sich ihrer annehmen. Olibec rechnet nicht damit, das Tieger diese Aufgabe lange überleben wird. Doch es kommt anders als der Klostervorsteher plant.
 
Tieger entwickelt ein enges Verhältnis zu den Tieren und braucht sich nicht vor den Saltans zu fürchten. Kein anderer Pfauchone kann sich so frei im Lebensbereich der Saltans bewegen wie Tieger. Die Saltans werden zu Tiegers Freunden, Verbündeten, ja sie sprechen sogar zu ihm! Mit dieser Entwicklung hat niemand gerechnet und Olibec ist äußerst überrascht.
Als es sich fügt, das Tieger durch Zufall die Pfauchonin Lo kennen lernt und einen Sohn zeugt, kommt es zum endgültigen Zerwürfnis zwischen Olibec und Tieger. Der Klostervorsteher erscheint mit seinen Anhängern in Los Behausung und überrascht die Pfauchonin mit Tieger und dem Kind. Olibec klagt Tieger an, eines der wichtigsten Gesetze verletzt zu haben, denn Propheten dürfen sich nur untereinander fortpflanzen. Lo ist ein einfaches Bauernmädchen und damit für Olibec von niederer Herkunft. Olibec befielt das Kind zu töten, doch Tieger, der kaum versteht was um ihn herum vor sich geht, stellt sich ihm entgegen. Es kommt zum Kampf. Ohne es zu wissen, hat Tieger ein weiteres Tabu verletzt, denn niemals hat sich ein Schüler gegen die Autorität des Klostervorstehers aufgelehnt.
 
Tieger kann durch seinen mutigen Einsatz zwar den Tod seines Sohnes verhindern, doch dem jungen Pfauchonen wird schwer zugesetzt. Nach seiner Genesung von den Blessuren des Kampfes, wird Tieger von Olibec angeklagt. Als Strafe für seine Aufsässigkeit werden dem jungen Pfauchonen beide Hände abgetrennt.
Tieger zieht sich daraufhin zurück und verbringt viel Zeit mit den Saltans, die sich oft wärmend und eng an seinen Körper schmiegen. Die Saltans erzählen Tieger Geschichten aus vergangener Zeit und Tieger hört ihnen Stundenlang zu. Er beginnt zu ihnen zu sprechen und die Saltans hören auf ihn.
Als Tieger erneut eine Vision hat, glaubt er zunächst nicht was er sieht, denn er spielt selbst eine wichtige Rolle im Geschehen.
 
Tieger sieht sich selbst, wie er Sihame, die Frau des Prinzenkriegers Soner, aus ihrer Gefangenschaft auf dem Planeten Kazién befreit. Sihame, die seit dem Versuchten Mord an dem Prinzenkrieger im Kerker lebt, spielt eine wichtige Rolle für die Zukunft der ganzen Galaxie Wassermal! Tieger versteht die ganzen Zusammenhänge nicht, doch er spürt, dass ein dunkler Schatten über seiner Heimat liegt und die gesamte Galaxie bedroht.
Er trägt seine Vision Olibec vor, der ihm nach wie vor mit Ablehnung gegenüber tritt und seine Vision ignoriert.
Tieger entschließt sich zu handeln. Er öffnet die Gatter der Saltans und befreit die Tiere aus ihrer Höhlengrotte. Tausende der gefährlichen Parasiten bilden nun seine Armee.
Als sich ihm der Klostervorsteher entgegenstellt und erneut leugnet, das Tieger der erwartete Saltansprecher ist, fallen ihm die Saltans Olibec an und töten ihn auf der Stelle.
Tieger hat offensichtlich die Kontrolle über die Tiere und kann sich mit ihnen verständigen.
Nun erkennen auch die anderen Propheten des Klosters, Tieger ist der erwartete Saltansprecher!
Auf Tiegers Wunsch wird ein Schiff bereitgestellt, mit dem der Saltansprecher und seine Armee nach Kazién aufbricht.
Tieger ist fest entschlossen seiner Vision zu folgen, er muss Sihame aus der Gefangenschaft befreien.
Da der Prinzenkrieger Soner zur selben Zeit die Welt Vision besetzt, findet Tieger einen fast ungeschützten Planeten vor.
Er lässt sein Schiff direkt vor dem Palast des Prinzenkriegers landen und dringt in den Palast Soners ein. Die wenigen Assassinen, die sich Tieger und seiner Armee entgegen stellen, werden von den Saltans getötet.
Tieger befreit die überraschte Sihame und verlässt bald darauf wieder den Planeten.
Auf die Frage nach dem „Warum“, findet der Saltansprecher keine passende Antwort. Es war einfach „Gozin“.
Noch im All fängt das Schiff Tiegers eine wichtige Funkmeldung auf.
Es ist Sihames Bruder, der Prinzenkrieger von Sabal und Herr des Morgens! Der Prinzenkrieger fordert Sihame auf, so schnell wie möglich zum Planeten Zoun in der Speiche Kmi zu reisen. Fremde aus einer anderen Galaxie seien aufgetaucht und berichten von merkwürdigen Ereignissen auf dem Planeten Vision.
Sihame erinnert sich an Tiegers dunkle Vision und die Gefahr, die der Saltansprecher für Wassermal vorausgesagt hat.
Nachdem Sihame Tiegers Wunsch entspricht und den Saltansprecher mit den Saltans wieder auf dem Planeten Phitter absetzt, bricht die Frau des Prinzenkriegers unverzüglich nach Zoun auf.

 
Rezension

Typisch für einen "Gastroman": Keine entscheidenden neuen Informationen, aber auch kein echter Lückenfüller. Es wird lediglich der Boden für den nächsten Roman vorbereitet. Immerhin ganz gut lesbar, wenn auch nicht richtig erklärt wird, warum denn Tieger nun als einziger Pfauchone die Sprache der Saltans versteht und warum diese ihn nicht nur nicht als Beute betrachten, sondern sogar seine Befehle ausführen.
 

Johannes Kreis  

   
Inhaltsangabe 2

Tieger, ein Pfauchonischer Prophet, der zwar unter Mikhate leidet, aber unter dem Einfluss einer von den Propheten benutzten Droge ungewöhnlich genaue und vor allem stets richtige Visionen der Zukunft hat, wird auf dem Planeten Phitter in einem Kloster als Wärter der Saltans eingesetzt, weil der Klostervorsteher Olibec ihn für geistig zurückgeblieben hält und nicht zulassen will, dass er als Prophet auftritt.
 
Es stellt sich heraus, dass Tieger eine besondere Beziehung zu den sonst extrem gefährlichen Saltans hat. Diese halbintelligenten Tiere sehen in Tieger, der ihre Sprache versteht, einen Freund und Führer. Tieger könnte also der in alten Prophezeiungen angekündigte Saltansprecher sein. Als bekannt wird, dass Tieger eine verbotene Beziehung mit einem einfachen Bauernmädchen eingegangen ist und ein Kind mit ihr gezeugt hat, wird ihm befohlen, das Kind zu töten. Er weigert sich und wendet sich gegen den Klostervorsteher. Frau und Kind können entkommen (sie verstecken sich in einem Bergdorf), Tieger wird gefangen genommen. Für die von ihm begangenen Tabubrüche trennt man ihm beide Hände ab, er erhält später ein Paar Roboterhände.
 
Tieger zieht sich völlig in die Höhle zurück, in der die Saltans leben. Nach erneutem Genuss der Prophetendroge sieht er in einer Vision, wie der Prinzenkrieger Soner Tod und Verderben über die gesamte Galaxie bringt. Sich selbst sieht er in der Vision, wie er Sihame, die Frau des Prinzenkriegers, aus ihrer Gefangenschaft auf dem Planeten Kazién befreit. Nur sie kann das Verhängnis verhindern, das von Soner angezettelt worden ist.
 
Da Klostervorsteher Olibec Tieger keinen Glauben schenkt, befreit Tieger die Saltans aus ihren Höhlen. Als er mit einer riesigen Saltan-Armee zum Kloster kommt, erkennen die meisten Propheten ihn als den verheißenen Saltansprecher an und unterwerfen sich ihm. Olibec und alle anderen, die sich Tieger entgegenstellen, werden von den Saltans getötet. Man stellt Tieger ein Raumschiff zur Verfügung, mit dem er sich, wie er es in der Vision gesehen hat, nach Kazién begibt. Er trifft dort auf keinen nennenswerten Widerstand: Soner ist mit seiner kompletten Flotte beim Planeten Vision und die wenigen Assassinen, die sich Tieger entgegenstellen, tun dies eigentlich nur, um einen ehrenvollen Tod zu finden.
 
Tieger holt Sihame an Bord. Kurz darauf geht eine Funkmeldung eines anderen Prinzenkriegers ein: Sabal, Bruder von Sihame, fordert sie auf, schnellstmöglich zum Planeten Zoun zu kommen. Dort seien Fremde aus einer anderen Galaxie mit wichtigen Nachrichten eingetroffen. Sihame setzt Tieger auf Phitter ab und setzt den Flug fort, um ihren Bruder und die Fremden zu treffen.

Perrypedia


Kommentar / Computer

Aberglaube …

Wenn man sich als Außenstehender in Wassermal mit offenen Augen umsieht, werden die meisten Wesen wohl die Stirn runzeln oder die ihrer Anatomie entsprechende Geste zeigen, sofern die Reaktion nicht noch drastischer ausfällt. Vieles erweist sich bei näherer Betrachtung als »sonderbar«, um es einmal dezent zu formulieren. Geomantie und numerologische Zahlenspielereien - um einen Aspekt herauszugreifen - wollen sich nicht so recht mit einer galaktischen Zivilisation vereinbaren ... Da gibt es einerseits die weit über ihre Sterneninsel hinaus bekannten Pangalaktischen Statistiker. Ihre Wissensschätze gelten als legendär; wie eine erste »Sichtung« der Kosmologischen Mediotheken zeigte, offensichtlich sogar zu Recht. Wissen aus den Weiten des Universums, seit Jahrtausenden oder Jahrzehntausenden angesammelt und - angeblich - ohne jedes System »abgeladen«. Wissen, das Geschöpfe aus allen möglichen Galaxien anlockt, in einem Maß sogar, dass die Ströme der Neugierigen kanalisiert und über ein »Lotteriesystem« ausgesiebt werden müssen. Es gibt eine für die äußere Sicherheit verantwortliche Macht, die sich »Guter Geist von Wassermal« nennt. Die wahre Natur dieses Wesens lässt aber mehr Fragen als Antworten zurück. Nicht zuletzt die »Prüfungsmethode«, um einen passenden »Gemahl« zu finden, erscheint überaus dubios. Und es fragt sich, inwieweit der »Geist« nicht sogar schon bei der LOTTERIE seine Finger im Spiel hatte.
 
Möglicherweise gab es ja nicht erst bei der nachträglich genehmigten Einreise der siebenköpfigen Gruppe von der SOL eine gewisse Manipulation … Schließlich sind.da die Prinzenkrieger und ihr Volk der Pfauchonen, zuständig für die innere Sicherheit. Solange man ihnen aus der Ferne oder nur in ihrer Eigenschaft als Polizeitruppe auf dem Planeten Vision begegnet, mögen sie ja akzeptabel sein. Doch je intensiver man sich mit ihnen, ihrer Kultur und vor allem ihrem Aberglauben beschäftigt, desto intensiver wird zweifellos das Stirnrunzeln. Soweit uns bekannt ist, haben sie ihre Aufgabe als Schutzmacht in den letzten Jahrtausenden offensichtlich im Sinne des Erfinders erfüllt. Es mag sogar sein, dass für eine solche auf sehr lange Zeiträume angelegte Funktion wirklich eine extrem starre, auf Begriffe wie Traditionsbewusstsein und Ehre aufgebaute Gesellschaft notwendig ist. Doch wie vereinbart sich mit alldem das abergläubische Element ? Immerhin ist es nicht nur ein »belächelter Spleen«, sondern es dreht sich um Dinge, die über Leben und Tod entscheiden !. Im Normalfall werden Außenstehende von dieser Seite der Pfauchonen nicht viel mitbekommen. Die nach Vision gereisten Besucher erleben sie bestenfalls als Polizisten und haben sicher vordringlich die Wissenssuche in den Mediotheken im Sinn.
 
Auch einen Assassinen, wie ihn Atlan und die anderen an Bord der Malischen Dschunke in Aktion erlebten, werden wohl die wenigsten in dieser Weise zu Gesicht bekommen. Nicht einmal die übrigen in Wassermal lebenden Intelligenzen haben sonderlich viel mit den Pfauchonen oder gar den Prinzenkriegern selbst zu tun. Solange sie friedlich ihren Geschäften nachgehen, die bestehende Ordnung nicht gefährden oder bedrohen, dürften die direkten Berührungspunkte eher gering sein. Selbst jene Pfauchonen, die an Bord ihrer Raumschiffe Dienst tun, umgeben von Technik, künstlichem Licht und all diesen Dingen einer galaktischen Zivilisation, unterscheiden sich vermutlich nochmals sehr von jenen, die ausschließlich auf den Pfauchonenwelten wohnen und diese unter Umständen nie in ihrem Leben verlassen. Letztere verharren wie ihre Herrscher, die Prinzenkrieger und deren Hofstaat selbst, in einem Glaubenssystem, das - bei aller Offenheit und Unvoreingenommenheit - mit »finsteres Mittelalter« wohl ganz treffend umschrieben wird. Oder ist der Einblick in diese Kultur nicht intensiv genug, um sich ein Urteil bilden zu können ? Steckt vielleicht viel mehr hinter dem Zahlenglauben und all dem Drum und Dran ? Fest steht, dass die Prinzenkrieger und ihr Volk in extremer Weise auf die neun Pangalaktischen Statistiker fixiert sind. Die neun Pangalaktischen Statistiker stehen im Zentrum der pfauchonischen Religion. Sie sind die Unsterblichen Götter, die in einem mythischen Jenseits über die Seelen der verstorbenen Pfauchonen wachen. Ihr ganzes Leben, der gesamte Sinn ihrer Existenz orientiert sich an diesen fremden Geschöpfen in ihren Türmen und der von ihnen an die Pfauchonen delegierten Aufgabe.
 
Die pfauchonische Religion lehrt ein unendliches Leben nach dem Tod, in dem die zu Lebzeiten erworbene Ehre den Stand im Jenseits bestimmt. Einem Pfauchonen darf alles passieren, aber nicht der Verlust seiner Ehre. Denn dies wäre ein Verlust für die Ewigkeit. Ist eine Aufgabe, ein Verhalten als eine Frage derEhredefiniert, wird jeder Pfauchone unter Einsatz seines Lebens versuchen, die Aufgabe zu erfüllen. Die Prinzenkrieger haben in ferner Vergangenheit den Schutz von Wassermal als eine solche Aufgabe der Ehre übernommen, und das ganze Volk ist daran auf alle Zeiten gebunden. Sie sind die Schutzmacht, ihre Anwesenheit garantiert den Zivilisationen, den verehrten Statistikern und ihren extragalaktischen Besuchern Sicherheit und Frieden. Gäbe es einen Feind, der Krieg in die Galaxis zu tragen versuchte, die Pfauchonen würden bis zum letzten Angehörigen ihres Volkes für Wassermal und seine Zivilisationen kämpfen. Dies ist ihre uralte Aufgabe, die Bestimmung jedes einzelnen Pfauchonen, und es kann keine Ausnahme geben. Und das seit Jahrtausenden, Jahrzehntausenden. Vielleicht wäre es verwunderlicher, wenn sich in solch einer langen Zeit keine Ritualisierung herausgebildet hätte, keine Erstarrung in Dingen, die dem Außenstehenden als reiner Humbug erscheinen muss. Hochtechnologie alleine ist leider kein Argument gegen Irrationalität in welcher Form auch immer ...

Rainer Castor

   
NATHAN