Nummer: 2129 Erschienen: 11.06.2002   Kalenderwoche: 24 Seiten: 59 Innenillus: 1 Preis: DM Preis seit 2001 in €: 1,65 €

Der Gewährsmann
Er ist ein Medile - und geht durch die Hölle des Sklavenmarktes
Horst Hoffmann     

Zyklus:  

32 - Das Reich Tradom - Hefte: 2100 - 2199 - Handlungszeit: 1311 - 1312 NGZ (4898 - 4899 n.Chr.) - Handlungsebene:

Großzyklus:  08 - Thoregon / Hefte: 1800 - 2199 / Zyklen: 27 - 32 / Handlungszeit: 1288 NGZ (4875 n.Chr.) - 1312 NGZ (4899 n.Chr.)
Örtlichkeiten: Jankar   Shurriks            
Zeitraum: 1311 NGZ
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 4199124601654
EAN 2: 22129
Ausstattung:  Clubnachrichten Nr.343
Anmerkungen: 
Besonderheiten: 
"Seite 3"

Während sich im Dezember des Jahres 1311 Neuer Galaktischer Zeitrechnung die LEIF ERIKSSON unter dem Kommando von Perry Rhodan auf dem Planeten Jankar versteckt, operiert die arkonidische KARRIBO nach wie vor in den Weiten der Galaxis Tradom. Die Mascantin Ascari da Vivo verfolgt im Sternenmeer des Reiches Tradom durchaus ihre eigenen Pläne.
Arkoniden und Terraner haben dennoch ein gemeinsames Ziel: Sie wollen die Invasion der Milchstraße verhindern. Immerhin haben sich 22.000 Katamare des Reiches Tradom am Sternenfenster versammelt, um von dort aus in die Menschheitsgalaxis vorzustoßen und diese ihrem Imperium einzugliedern. Aufgrund einer Manipulation ist das Sternenfenster derzeit nicht passierbar, das aber kann sich bald ändern.
Die kleine Streitmacht aus der Milchstraße muss im Reich Tradom in erster Linie nach Verbündeten suchen und Helfer für ihre Aktionen gegen die Inquisition der Vernunft finden. Aus diesem Grund greift die KARRIBO einen Stützpunktplaneten des Reiches an und befreit Gefangene. Einer dieser Gefangenen ist DER GEWÄHRSMANN...

 
Die Hauptpersonen
Ascari da Vivo Die Arkonidin will den Terranern von der LEIF ERKSSON helfen
Perry Rhodan Der Terraner wagt den Ausbruch aus dem Gefängnis
Benjameen da Jacinta Der Zeroträumer bekommt Kontakt zu einem wichtigen Wesen
Tess Qumisha Die Terranerin nimmt an der Expedition nach Shurriks teil
Bleu Cefu Der Medile ist ein Gewährsmann des Trümmerimperiums

Allgemein
Titelbildzeichner: Alfred Kelsner
Innenilluszeichner: Michael Wittmann   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Die arkonidische Mentalität (I)
PR-Kommunikation: Perry Rhodan Con Franken
Statistiken: Die Welt von PR - Einstiegshilfe / PR - 3.Auflage Heft 1532 / 1533
Witzrakete:
Leserbriefe: Manfred Bartl / Thomas Heidemann / Roger Lynch / Rainer Schorm / Dieter Schmitt / Michael Kohlhaas / Eric Wolf / Dr.Uwe schmidt / Hans Furch
LKSgrafik: Peter Sauerbrei-Pohl: Genesis
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: Bmerasath    Dron (Planet)     Dron    da Goshuran, Tirako    Inquisition der Vernunft    Medilen    Qertan    Shurriks    Sivkadam                                   
Computerecke:
Preisauschreiben:
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Journal

Journaldaten: Nummer: / Seite:
Journalgrafik:
Journaltitel:
Journalnews:

Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene
Clubdaten: Nummer: 343 / Seiten: 3
Clubgrafik: ?: Titelbild von Fantasia 154
Nachrichten: Klaus N.Frick: Vorwort
Fanzines: Solar-X 145 & Solar Tales 7 - Wilko Müller jr. / Basis - Claude Lamy / Star Trek Communicator 77 - Dirk Bartholomä / Andromeda 148 - Andreas Kuschke / Fanatsia 154 - EDFC e.V.
Magazine: Gaarso-Gate & ad astra - Hary Procuction / Die Comic-Welten des Ulrich Magin - SpaceShop
Fan-Romane:
Internet:
Veranstaltungen: PR-Con Franken
Sonstiges:

Report

Titelbild:


Reportdaten: Nummer: - Seiten:
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Innenillustrationen

Caikango - Bleu Cefu (sowie Guar und zwei Artgenossen)
Zeichner:  Michael Wittmann  
Seite:31
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt


Einer der Kleinwüchsigen kam mit seltsam hölzern wirkenden Bewegungen, tatsächlich fast wie eine Kröte, an die Liege gehoppelt und reichte ihm mit beiden Händen eine Schale.
»Trink das!«, quäkte er. »Hom-Barla hat gesagt, es würde dir gut tun.«


Zeichner:  
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Inhaltsangabe

122 Gefangene konnten bei der arkonidischen Aktion gegen den Polizei-Stützpunkt der Valenter befreit und an Bord der KARRIBO gebracht werden. Das Hauptziel der Aktion, die Aufmerksamkeit der Kriegs-Katamare vom Kugelsternhaufen Virginox auf das arkonidische Flaggschiff zu lenken, wird nicht erreicht. Die Mascantin ist jedoch zuversichtlich, dass ein Verhör der Gefangenen neue Erkenntnisse über das Reich Tradom bringen wird. Die arkonidischen Experten gehen gleich an die Arbeit, stoßen dabei jedoch nur auf wenige, verwertbare Informationen. Angebliche Gewährsleute des Trümmerimperiums, die das Symbol dieser geheimnisvollen Organisation offen tragen, erweisen sich als Maulhelden und Aufschneider. Die Mascantin weiß zu diesem Zeitpunkt nicht, dass unter den Befreiten nur ein einziger, wirklich wertvoller Gefangener ist, der Medile Bleu Cefu. Der Medile hält sich jedoch diskret im Hintergrund und fällt zwischen den Zahlreichen Fremdwesen aus Tradom nicht auf.

Auf Jankar bereitet sich Rhodan für einen speziellen Einsatz vor. Der Resident möchte versuchen die Welt der Jankaron zu verlassen, um in den freien Raum vorzustoßen. Dies kann freilich nicht mit der LEIF ERIKSSON geschehen, da das System der Verbündeten noch immer unter Beobachtung der Kriegs-Katamare steht. Rhodan möchte die KARRIBO suchen und Ascari kontakten. Der Resident plant persönlich in den Einsatz zu gehen und greift dabei auf ein altbewährtes Mittel zurück. Er lässt zwei Micro-Space-Jets an Bord von Frachtschiffen der Jankaron bringen, um ein Einsatzteam an den Kontrollen Tradoms vorbeizuschmuggeln. Der Plan gelingt! Die Schiffe der Jankaron werden von den Katamaren nicht beachtet. Rhodan kann mit seinem Team, zu dem auch Tess Qumisha, Benjameen da Jacinta und der Zwergelefant Normon gehören, dass System der Jankaron verlassen. Am verabredeten Koordinatenpunkt trifft das terranische Kommando tatsächlich mit dem arkonidischen Schlachtschiff zusammen. Der schnelle Erfolg ist erfreulich und beide Seiten können die neusten Informationen austauschen.

Als Benjameen da Jacinta an Bord der KARRIBO in einen Zerotraum fällt, wird er während seiner Traumwanderung auf den Medilen Bleu Cefu aufmerksam. Der junge Mutant erkennt, dass Bleu ein wahrer Gewährsmann des Trümmerimperiums ist, unterwegs in sehr wichtiger Mission. Als der junge Arkonide erwacht, gibt er diese Information umgehend an Rhodan weiter. Doch die terranischen Gäste an Bord des arkonidischen Flaggschiffes müssen sich erst einmal den Terminplänen der Mascantin unterwerfen. Zu spät gelangt deshalb die wichtige Information zur arkonidischen Schiffsführung. Die 122 Befreiten wurden als wertlos erachtet und bereits mit einem Beiboot ausgeflogen. Perry Rhodan erfährt von Ascari da Vivo, das die Befreiten auf dem Planeten Shurriks ausgesetzt wurden, eine Freihandelswelt Tradoms. Als allen klar wird, wie wichtig Bleu Cefu für die Galaktiker sein kann, setzt sich sofort eine gemischte Einsatzgruppe auf die Spur des Gewährsmannes und fliegt Shurriks an. Dabei auch Benjameen und Tess.

Der Medile Bleu Cefu gerät mittlerweile in schwere Bedrängnis. Der Planet Shurriks erweist sich als Sammelbecken zweifelhafter Gestalten, die von den überall präsenten Valentern in keiner Weise an ihren suspekten Geschäften gehindert werden. Hier regiert das Streben nach Profit, in all seinen übelsten Auswüchsen. Sklavenmarkt, brutale Straßenhändler und einfache Verbrecher tummeln sich auf dieser Welt und jeder ist dabei bedacht, den best möglichen Profit abzuschöpfen. Der Medile, der sogar bei seiner Exkursion auf eine weibliche Medile stößt, die als Sklavin verkauft werden soll, sucht nach Möglichkeiten diese Welt schnell wieder zu verlassen. Als ein Gewährsmann des Trümmerimperium hat er einen dringenden Auftrag, den er unter allen Umständen durchführen muss.

Doch Shurriks erweist sich als sein Verhängnis. Der Medile wird bald in die kriminellen Machenschaften dieser Welt verwickelt und bezahlt am Ende mit seinem Leben. Als der Gewährsmann von Benjameen und Tess schließlich gefunden wird, ist sein Leben fast beendet. Als letzte Möglichkeit, nimmt Benjameen Kontakt über einen Zerotraum auf. Während dieser Traumwanderung bittet der Medile den jungen Arkoniden, seinen Körper innerhalb von sieben Tagen zum Planeten Toko-Ro zu bringen. Der Medile bittet den Arkoniden weiter, seinen Leichnam dem stellvertretenden Schwarmer von Aarus-Jima auszuhändigen. Kurz darauf  stirbt der Medile und der mentale Traumkontakt reißt ab. Zurück auf der KARRIBO fassen Rhodan und Ascari den Beschluss den Planeten anzufliegen und den Leichnam des Medilen zu überführen. Rhodan ist skeptisch, das ein Kontakt zum Trümmerimperium zustande kommt, doch die Galaktiker brauchen jede Hilfe, die sie bekommen können

 
Rezension

Irgendwie alles ein bißchen fad. Und was die Nebenhandlung mit Bleu Cefus geheimnisvollem Wohltäter sollte, begreife ich auch nicht ganz. Ich erwarte aber nicht, daß der Geheimnisvolle irgendwann nochmal eine Rolle spielen wird. Immerhin: So langsam tastet man sich weiter voran...

Johannes Kreis  

   
Inhaltsangabe 2

Perry Rhodan sitzt mit der LEIF ERIKSSON auf Jankaron fest. Um Kontakt mit der KARRIBO aufnehmen zu können, schmuggelt Rhodan sich selbst, Tess Qumisha, Benjameen da Jacinta und den Klonelefanten Norman mit zwei MICRO-Jets an Bord von Jankaron-Frachtern an der Blockade vorbei. Das Treffen mit der KARRIBO kommt ohne Zwischenfälle zustande.
 
Unter den Gefangenen, die Ascari da Vivo von einem Stützpunkt der Valenter befreit hat, befindet sich unerkannt auch ein Gewährsmann des Trümmerimperiums, was Benjameen da Jacinta in einem Zerotraum erfährt – als der Gewährsmann befragt werden soll, ist er allerdings schon auf dem Planeten Shurriks auf freien Fuß gesetzt worden. Es handelt sich um einen Medilen mit dem Namen Bleu Cefu.
 
Natürlich macht man sich sofort an die Verfolgung, schließlich ist es dringend erforderlich, dass endlich ein Kontakt zur einzigen Widerstandsorganisation im Reich Tradom zustande kommt. Ein Einsatzteam, zu dem auch Benjameen da Jacinta gehört, wird auf dem Planeten Shurriks abgesetzt. Durch weitere Zeroträume kann Benjameen den Medilen tatsächlich aufspüren.
 
Bleu Cefu, dem friedliebenden Medilen, ergeht es inzwischen nicht gut. Auf Shurriks sind Recht und Ordnung Fremdwörter, die Polizeikräfte Tradoms greifen bei all dem Chaos aus Verbrechen und Korruption nicht ein. Der Medile wird überfallen und ausgeraubt, nur durch das rechtzeitige Eingreifen eines geheimnisvollen Wohltäters überlebt er. Zu guter Letzt wird Bleu Cefu bei dem Versuch, eine Sklavin zu befreien (sie erinnert ihn an seine Schwester), von dem Sklavenhändler geschnappt und selbst in einen Sklavenkäfig gesteckt.
 
Bei einem von Bleu Cefu eher zufällig initiierten Sklavenaufstand gelingt ihm zwar die Flucht, der Medile wird dabei aber tödlich verletzt. In letzter Minute findet Benjameen den Sterbenden und dringt im Zerotraum in den Geist des Gewährsmanns ein. Um seinen Auftrag, eine wichtige Botschaft (deren Inhalt er selbst nicht kennt!) zu überbringen, doch noch erfüllen zu können, bittet der Medile den Arkoniden, seine Leiche an einem bestimmten Tag zum Planeten Toko-Ro zu bringen und ihn dort einer bestimmten Person auszuhändigen. Perry Rhodan macht sich sofort auf den Weg zu diesem Treffen.

Perrypedia


Kommentar / Computer

Die arkonidische Mentalität (I)

Tauaag al-Ribini hatte in Die Arkon-Tagebücher- im Jahr 2124 bei Galaxian Traveller Books, Eureka, auf Terra veröffentlicht - versucht, sich der arkonidischen Mentalität anzunähern, und nicht mit Kritik an der terranischen Einstellung gespart. Wenn ein Terraner behauptet, erhabe die Arkoniden verstanden, kann es sich nur um einen Spinner handeln, einen Wichtigtuer, der den Daheimgebliebenen mit der »großen, weiten Milchstraße« imponieren möchte, die er während einer VierTage-Pauschalreise ins Arkon-System »erfahren« haben will. Seit beinahe einem Jahr lebe ich nun unter ihnen. Manchmal gelingt es mir, den nächsten Satz meines Gesprächspartners zu erahnen oderseine »rudimentäre« Mimik ausnahmsweise richtig zu interpretieren. Und manchmal wird meine Antwort als »geistreich«, »erfrischend« oder »interessant« kommentiert. Um einen der aktiven Arkoniden zu manipulieren, was bei den Personen sowieso utopisch ist, die über den Extrasinn verfügen, benötigt es der seltenen Momente angespannter Konzentration, die ich scherzhaft »das terranische Zhy« bezeichnen möchte. Die einzige Möglichkeit, die mirbekannt ist, das einzige »Tor« zum Wesen der Arkoniden, ist ihr Stolz. der vollkommen berechtigte Stolzaufdie großartigen Leistungen ihrerAhnen.
 
Um dieses Gefühl, das die arkonidische Gesellschaft schon seit Jahrtausenden prägt und durchdringt, zu verstehen, erscheint es zwingend notwendig, selbst einer Kultur anzugehören, die auf ähnlichen Grundwerten aufgebaut ist (wie zum Beispiel die altarabische, der ich entstamme). (PR-Roman 2089) Als die Menschen erstmals mit Vertretern der arkonidischen Zivilisation konfrontiert wurden und wenige Jahre später den Vorstoß ins Zentrum des Großen Imperiums unternahmen, gab es zwar ein Staunen über Leistungen wie das Synchronsystem der drei Arkon-Welten oder eine Faszination hinsichtlich der technischen Errungenschaften. Jung, aufstrebend und tatendurstig, wie die Terraner nun einmal waren, hielt sich aber das Verständnis der damals nach Arkonzeitrechnung knapp neunzehn Jahrtausende alten Kultur ebenso in Grenzen wie zum Beispiel die Akzeptanz der angetroffenen Feudalstruktur als Kernbestandteil der Arkon-Gesellschaft. Wie Atlan mehr als einmal kritisierte, war dagegen auch Perry Rhodan nicht gefeit. ... nicht zum ersten Mal drängte sich mir der Eindruck auf, dass Perry die wahre Mentalität der Arkoniden nicht verstand, sondern sich von Vorurteilen leiten ließ. Er hatte nur das abgehalfterte Tal Ark'Tussan der Degenerierten und das Regime des Robotregenten kennen gelernt - am so geprägten Bild hatten auch Thora und Crest wenig verändern können. Mehr als deutlich stand mir seine Aussage bei unserem Duell auf Hellgate vorAugen. »Kleine Schlafmütze, du«, hatte er gesagt. »Während meiner Arkon-Einsätze bin ich mit hundert Leuten von deiner Sorte aufeinmal fertiggeworden. « Natürlich hatte er mich reizen wollen - aber in der damaligen Stresssituation, in der es um Leben und Tod ging, hatte er unbewusst mehr von seiner Einstellung offenbart, als ihm sein logischer Verstand vorschrieb. Als ausgebildeter Kosmo-Psychologe wusste ich diesen »Ausrutscher« einzuordnen, zumal ich die Larsaf-Barbaren kannte. Ich hatte Jahrtausende Zeit gehabt, sie zu studieren !
 
Im Gegensatz zu innen, die auf die winzige Zeitspanne ihrer westlich geprägten Staatsformen mit der Hervorhebung von Menschenrechten und -würde, von individueller Freiheit und verfassungsrechtlich-demokratischer Grundordnung sicher zu Recht stolz waren, konnte ich nicht verhindern, bei den Begriffen Liberte, Egalite, Fratemite auch an die fürchterlichen Auswüchse der Französischen Revolution zu denken (..) Sicher, in den Reihen meiner 495 Vorgänger auf dem Kristallthron hatte es - ich brauchte nur an Orbanaschol III zu denken ! - ebenfalls viele absolutistische Tyrannen Größenwahnsinnige und Massenmörder gegeben, Debile ebenso wie Schwächlinge und Versager, aber in der neunzehn ArkonJahrtausende umfassenden Geschichte hatte die Zahl der Verantwortungsvollen bei weitem überwogen und die gesetzmäßige Kontrolle von Großem und Hohem Rat funktioniert. Die parlamentarische Monarchie der Arkon-Gesellschaft an sich war nichts Schlechtes, zumal sie auf uralter Tradition fußte und der Mehrheitsmeinung entsprach - es gehörte nun mal zu den Arkoniden und ihrer Mentalität. Feudale Strukturen und das Erbrecht von Imperator und Kristallprinz ließen sich aus terrazentriertem Blickwinkel leicht kritisieren, dabei durfte jedoch nicht unterschlagen werden, dass die Imperiale Ebene von der der untergeordneten der Einzelwelten zu trennen war. Anders ließ sich ein solches Riesengebilde wie das Tai Ark'Tussan gar nicht regieren und verwalten. Auch ohne Erbrecht hätte ein starker Präsident, beispielsweise nach früherem amerikanischem oder französischem Vorbild, oder ein Erster Administrator kaum anders handeln können als die großen Imperatoren unserer Geschichte. Unsere Herrscher an der Spitze waren von gewählten Ratsmitgliedern kontrolliert worden, hatten Rechenschaft abzulegen und konnten sogar abgesetzt werden ... (ATLAN-Buch 15) Die Ausnahmesituation der »Dekadenzzeit« verschleierte viel zu leicht den Blick darauf, was arkonidisches Recht und Gesetz waren, denn stets bestimmten die Persönlichkeit an der Spitze, ihr Berater-Umfeld und intakte Kontrollgremien und -institutionen, ob und wann Diktatur, Korruption, Vetternwirtschaft, Machtmissbrauch und dergleichen zu unerträglichen Auswüchsen wurden oder nicht. Diese Zusammenhänge, so Atlans Überzeugung, schien sogar ein Perry Rhodan viel zu schnell zu vergessen - oder zu ignorieren. Als Amerikaner des 20. Jahrhunderts hatte er Monarchie mit Unfreiheit und Absolutismus gleichgesetzt.Als geborener Brite oder Spanier hätte er die Sache wohl ganz anders gesehen ...

Rainer Castor

   
NATHAN