Nummer: 2101 Erschienen: 27.11.2001   Kalenderwoche: 48 Seiten: 59 Innenillus: 1 Preis: 3,20 DM Preis seit 2001 in €: 1,64 €

Der Konquestor
Tribut oder Tod - das Reich Tradom fordert die Unterwerfung
Andreas Findig     

Zyklus:  

32 - Das Reich Tradom - Hefte: 2100 - 2199 - Handlungszeit: 1311 - 1312 NGZ (4898 - 4899 n.Chr.) - Handlungsebene:

Großzyklus:  08 - Thoregon / Hefte: 1800 - 2199 / Zyklen: 27 - 32 / Handlungszeit: 1288 NGZ (4875 n.Chr.) - 1312 NGZ (4899 n.Chr.)
Örtlichkeiten: Solsystem               
Zeitraum: 1311 NGZ
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 4399124603201
EAN 2: 12101
Ausstattung:  Clubnachrichten Nr.337
Anmerkungen: 
Besonderheiten: 
"Seite 3"

Auf den von Menschen besiedelten Planeten der Milchstraße schreibt man das Jahr 1306 Neuer Galaktischer Zeitrechnung, dies entspricht dem Jahr 4893 alter Zeit. Eigentlich weisen alle Anzeichen auf eine friedliche Entwicklung der Erde und der gesamten Liga Freier Terraner hin.
Perry Rhodan konnte mit aktiver Hilfe der anderen »Unsterblichen« die letzten großen Gefahren beseitigen, wenngleich unter großen Opfern. Die negative Superintelligenz SEELENQUELL, ein vergleichsweise junges Geisteswesen mit großer Macht, wurde besiegt, die unterjochten Völker der Menschheitsgalaxis bekamen ihre Freiheit zurück.
Geschwunden sind jedoch nicht die Spannungen zwischen den Großmächten der Milchstraße. Vor allem das Reich der Arkoniden unter Imperator Bostich I., dem weit über zehntausend Planeten angehören, setzt weiter darauf, die unangefochtene Supermacht der Galaxis zu werden. Zum Zankapfel könnte sich wieder einmal der Hayok-Sternenarchipel entwickeln, eine Ansammlung von Planetensystemen, die praktisch zwischen Terra und Arkon liegt.
Doch dann bekommt ausgerechnet diese Region Besuch, der aus dem bislang unbekannten Reich Tradom und durch das Sternenfenster anreist. Der seltsame Besucher ist DER KONQUESTOR...

 
Die Hauptpersonen
Trah Rogue Der Konquestor des Reiches Tradom erhebt eindeutige Forderungen
Perry Rhodan Der Terranische Resident greift zu harten Lösungen
Ascari da Vivo Die arkonidische Mascantin weilt als Gast im Solsystem
Bré Tsinga Die Kosmopsychologin analysiert den fremden Gast
Noviel Residor Der Chef des Terranischen Liga-Dienstes sieht sich einer zusätzlichen Gefahr gegenüber

Allgemein
Titelbildzeichner: Ralph Voltz
Innenilluszeichner: Michael Wittmann   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Die Milchstrasse 1311 NGZ (I)
PR-Kommunikation: Die Perry Rhodan-Chronik
Statistiken: PR - 3.Auflage Heft 1504 / 1505
Witzrakete:
Leserbriefe: Gero Schecher / Reinhard Dudzik / Paulus Pfeil / Manuel Bianchi / Norbert Fiks / Stefan Bellack / Wolfgang Schultheiß / Holger Muhsfeldt / Andreas Schindel
LKSgrafik:
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: Aagenfelt-Barriere    Camelot     KARRIBO    Tsinga, Bré                                                       
Computerecke:
Preisauschreiben:
: -

Journal

Journaldaten: Nummer: / Seite:
Journalgrafik:
Journaltitel:
Journalnews:

Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene
Clubdaten: Nummer: 337 / Seiten: 3
Clubgrafik: Ottmar Alzner: Titelbild des Diskussionsblatts 239 des PR-Briefclubs BS
Nachrichten: PR-Stammtisch Nürnberg - Mujagic Mustafa
Fanzines: Festakt 21 / 22 - Detlef Döres / PR-Perspektive 54 - Thorsten Krietsch / Solar-X 140 - Wilko Müller jr. / Ad Astra 27 - Hary Productions
Magazine: Magic Attack - Carlsen Verlag / phantastisch! 4 - Achim Havemann / Kartefakt 33 - Abenteuer Medien Verlag
Fan-Romane:
Internet: PR-Briefclub Bullys Schreibtisch - www.prbcbs / SFC Baden -Württemberg - www.sfcbw.de / Ansible - www.dcs.gla.ac
Veranstaltungen: PR-Con Franken 2002 - Heinz Hell
Sonstiges:

Report

Titelbild:


Reportdaten: Nummer: - Seiten:
Cartoon :
Reporttitel:
Reportgrafik:
Reportfanzines:

Reportriss:


Reportclubnachrichten:
Reportnews:
Reportvorschau:
Reportriss: :

Innenillustrationen

TLD-Tower - Humphrey Blue Parrot & Noviel Residor (li.: Sackx Prakma)
Zeichner:  Michael Wittmann  
Seite:31
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt


»Was ist das?«, fragte Humphrey Blue Parrot. Der hochgewachsene, spindeldürre Hyperphysiker umrundete die »Staubwolke« und bemühte sich dabei, seine Blöße von den beiden anderen Männern abgewandt oder aber mit einer seiner langen, feingliedrigen Hände bedeckt zu halten. Seinen sonderbaren Beinamen verdankte Humphrey Blue Parrot einem blauen Bartschatten, der auch durch starke Enthaarungsgels nicht wegzukriegen war und selbst die porentief eindringenden Desinfektions- und Entkeimungsstrahlen, denen die drei Männer vor Betreten des Reinraums ausgesetzt worden waren, überstanden hatte.


Zeichner:  
Seite:
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



Zeichner:
Seite:
� Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



Zeichner:
Seite:
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



Zeichner:
Seite:
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



Zeichner:
Seite:
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



Zeicher:
Seite:
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt


 

 
 
 
Inhaltsangabe

Die terranische Delegation ist sprachlos. Selbst Perry Rhodan, bekannt dafür auf neue Situationen schnell zu reagieren, braucht einige Minuten um das Gehörte zu verarbeiten. Die Forderungen des Konquestors, der nach terranischen Maßstäben mit seiner barocken Kleidung, dem martialischen Gehabe und seinem arroganten Auftreten eher an eine Witzfigur erinnert, hören sich unglaublich an. Trah Rogue verlangt die totale Unterwerfung der LFT und Angliederung an das Reich Tradom, ohne Kompromisse und ohne Verhandlungen. Der Staatsbesuch entpuppt sich als Eroberungsfeldzug, ähnlich dem Muster der frühterranischen Kolonialherren. Offensichtlich glaubt Trah Rogue, das er sich einfach nehmen kann, was ihm nicht gehört. Rhodan versucht sich durch das Auftreten des Konquestors nicht täuschen zu lassen. Wie die Arkoniden bereits schmerzlich erfahren mussten, steckt hinter der arroganten Fassade eine ungeheure, technische und militärische Potenz. Fast scheint es, als ob der Abgesandte von Tradom keine Sekunde zweifelt, das die Terraner alles was sie aufgebaut haben, umgehend an die neuen Herren übergeben werden. Noch glaubt Rhodan an ein Missverständnis, einen Übersetzungsfehler oder einfach an kulturelle Unterschiede, die zu einem Kommunikationsproblem führen. Doch schon kurze Zeit später wird Trah Rogue noch deutlicher. Die LFT hört mit sofortiger Wirkung auf zu existieren und wird an Tradom als neue Provinz angegliedert. Die Regierung ist nur noch kommissarisch im Amt und die Menschen dürfen sich ab sofort als Untertanen betrachten. Ascari da Vivo hat größte Mühe die Beherrschung zu wahren. Wo sich Rhodan noch im Griff hat, steht die Arkonidin kurz vor einem Ausbruch. Nur eine deutliche Warnung Rhodans weißt die arkonidische Mascantin wieder in die Schranken. Der Terranische Resident, noch immer bemüht die Situation nicht eskalieren zu lassen, bittet Trah Rogue in die Solare Residenz, um die Gespräche nicht auf dem Landefeld fortzuführen. Der Konquestor stimmt zu, legt aber sein arrogantes und selbstsicheres Auftreten keine Sekunde ab. Obwohl Rhodan die bewaffnete Eskorte des Konquestors nicht in der Residenz wünscht, ignoriert Trah Rogue diese Forderung und setzt sich mit seinem gesamten Tross in Bewegung. In der Solaren Residenz setzt sich das Gespräch unverändert fort. Trah Rogue, dessen Physiognomie große Ähnlichkeit mit terranischen Schimpansen aufweist, ist ein durch und durch ein abstoßender Charakter. Sein Auftreten ist nach terranischer Auffassung absolut inakzeptabel, seine Forderungen unverschämt und sein Gehabe sollte normalerweise mit einer sofortigen Ausweisung beantwortet werden. Trotz all dem, beherrscht sich Rhodan mühevoll und bemüht sich noch immer um Verständigung. Doch Trah Rogue, der sich einen kleinen, humanoiden Sklaven an einer Kette hält, der ihm fortlaufend das Fell reinigt, zeigt sich absolut kompromisslos. Statt Verhandlungen zeigt er der terranischen Regierung eine Holo-Show, auf der nach Manier alter, terranischer Propaganda, die Zukunft der Terraner aufgezeigt wird. Die Bilder versprechen Aufschwung und ein sorgenfreies Leben unter der Herrschaft Tradoms, aber auch von Tod und Vernichtung im Falle des Widerstands. Letzte Präsentation endet nach der totalen Vernichtung der LFT mit einer symbolischen Köpfung Rhodans durch Trah Rogue. Eine Farce, die der Terranische Resident nicht ernst nehmen kann und will. Immerhin kann Rhodan aus Trah Rogues Monolog auch ein paar wenige, interessante Informationen gewinnen. Unter anderem erfährt der Resident, das es sich bei dem Reich Tradom ebenfalls um ein Thoregon handelt. Ein fremdes Thoregon! Trah Rogue erzählt auch, das Kundschafter Tradoms schon lange versuchen die Terraner über die Brücke in die Unendlichkeit zu kontaktieren. Dabei erinnert sich Rhodan an das aufgefundene Skelett auf der Brücke in die Unendlichkeit und an den Zwischenfall, bei dem Kaif, die frühere Botin der Galornen, getötet wurde. Trah Rogue gibt auch an, das die Wissenschaftler Tradoms die Position der Milchstraße über die Brückenkoordinaten ermittelt haben und das Tradom nunmehr nur in die Gebiete anderer Thoregons expandieren kann. Einige Interessante Aussagen, die aber auch neue Fragen aufwerfen. An diesem Punkt fühlt sich der Konquestor Müde und Erschöpft und teilt der terranischen Delegation mit, das er sich für ein paar Stunden zurückziehen gedenkt. Rhodan stimmt zähneknirschend zu. Zeit um über eine angemessene Antwort nachzudenken und sich zu beraten. Gleichzeitig herrscht Alarmstimmung in der Zentrale des TLD. Wie terranische Wissenschaftler entdeckt haben, breiten sich von der Landestelle des KATAMARS mikroskopisch kleine Nanomaschinen aus. Für das menschliche Auge kaum größer als ein Staubkorn, sind sie in der Lage, sich selbst zu reproduzieren und signifikante Zerstörungen anzurichten. Innerhalb kürzester Zeit vermehren sich diese Nano-Killermaschinen Milliardenfach und breiten sich über die Welten des SOL-Systems aus. Trah Rogue hat also nicht nur auf die Wirkung seines Auftretens gesetzt, sondern bereits seine Fünfte Kolonne mitgebracht. Noviel Residor und die terranischen Wissenschaftler arbeiten fieberhaft an der Lösung dieses Problems. Am Ende erweißt sich, das die Nano-Maschinen auf syntronischer Basis arbeiten und somit verwundbar durch das KorraVir sind. Residor ordnet für den Notfall einen System umspannenden Schlag mit dem Virus an, um die Nano-Maschinen Trah Rogues zu eliminieren. Obwohl auch für die terranische Wirtschaft mit großen Schäden zu rechnen ist, erteilt Rhodan dem TLD Chef volle Handlungsfreiheit. Rhodan, der sich mit Bré Tsinga beraten hat, arbeitet parallel eine Antwort für den Konquestor aus. Da Trah Rogue offensichtlich das Medium "Holofilm" für seine Propaganda schätzt, bereiten Rhodans Wissenschaftler einen ähnlichen Film mit einer klarer Antwort vor. Als der Konquestor wieder erscheint um Rhodans Unterwerfung entgegen zu nehmen, wird ihm statt dessen ein Holofilm präsentiert. Der Film zeigt eine zu allem entschlossene LFT, die sich der Bedrohung durch das Reich Tradom stellt und verbissen kämpft. Am Ende steht die totale Vernichtung der Tradom Kriegsflotte und die Exekution Trah Rogues durch Rhodan persönlich. Der Film, in Machart und Darstellung dem Propagandamaterial Trah Rogues ähnlich, verfehlt seine Wirkung nicht. Der Konquestor zieht sich sofort auf sein Schiff zurück und verlässt Terra. Vor Abflug desintegriert er die Standarte seines Reiches, die noch immer im Bodenbelag des Raumhafens steckt. Während Rhodan mit der Heimatflotte die Verfolgung des KATAMARS aufnimmt, veranlasst Noviel Residor den KorraVir Schlag gegen die Nano-Maschinen des Konquestors. Das "Diplomatenschiff" Trah Rogues, das innerhalb der Aagenfeld Barriere nicht in den Hyperflug gehen kann, braucht einige Stunden um den großem Kriegskatamar zu erreichen, der noch immer in Warteposition steht. Kaum ist Trah Rogues Schiff eingeschleust, greift der Kriegskatamar mit allen Waffen die terranische Heimatflotte an. Die Waffenwirkung des KATAMARS ist vernichtend und innerhalb weniger Minuten kommt es zu schweren Verlusten unter der terranischen Flotte. Rhodan ordnet den sofortigen Gegenangriff an und die Mascantin Ascari da Vivo, deren Flotte noch immer am Rand des SOL-Systems steht, ruft ebenfalls ihre Schiffe zur Hilfe. Rhodan ändert seine Taktik und lässt die Schiffe nicht direkt auf das Ziel feuern, sondern legt dem Tradom Schiff Sperrfeuer in den Weg. Die Taktik geht auf. Durch die gewaltige Energieentwicklung Tausender Transformbomben, die immer neue Feuerwände aufbauen, bricht der Schirm des Angreifers zusammen und das Schiff wird vernichtet. Aus dem sich ausbreitenden Glutball schießt jedoch das unversehrte Diplomatenschiff Trah Rogues und kann entkommen. Rhodan muss mit zusehen, wie der Konquestor sich den terranischen Verbänden entziehen kann und flieht. Im Hayok Sektor, wo Reginald Bull, umlauert von Einheiten der arkonidischen Besatzer noch immer die vier gewaltigen Stationen überwacht und das Sternentor untersucht, gibt es erschreckende Neuigkeiten. Nach mehreren Misserfolgen gelingt es endlich, eine Sonde durch das Sternentor zu schleusen. Doch die Informationen, die sie von der anderen Seite mitbringt, sind erschreckend. Offensichtlich sammeln sich Tausende Kriegskatamare und bereiten eine Invasion der Milchstraße vor

 
Rezension

Das Jahrtausend der Kriege ist auch mit dem Ende SEELENQUELLS noch lange nicht vorüber. Daß die neue Bedrohung allerdings ausgerechnet von einem Thoregon ausgehen würde, war aber nicht unbedingt zu erwarten. Aber wir wissen ja schon lange, daß der Begriff Thoregon nicht gleichbedeutend ist mit Liebe und Güte... Ich frage mich nur: Was wollen die Tradomer ausgerechnet von der Erde? Man muß wohl als gegeben annehmen, daß das Reich sich umfassend über die Milchstraße informiert hat, d.h. es handelt sich um eine gezielte, von langer Hand vorbereitete Aktion - und deren Ziel ist nicht etwa die Milchstraße allgemein, sondern ausschließlich Terra.

Johannes Kreis  

   
Inhaltsangabe 2

Erst ist sich Perry Rhodan nicht sicher, ob es nicht ein Missverständnis ist, als der Konquestor des Reiches Tradom die Unterwerfung Terras und der gesamten LFT fordert. Doch schnell wird klar, dass er es mehr als ernst gemeint hat. Trah Rogue fordert die Unterwerfung. Und er wartet auf Rhodans Antwort.
 
Einige Trivid-Teams sind unterwegs, um Material über die Besucher aus Tradom zu sammeln. Dabei werden auch wenig schmeichelhafte Parallelen zur Tierwelt Terras gezogen. Überall rätseln die Medienvertreter, was es mit diesem martialischen Auftritt auf sich hat und was sie senden sollen.
 
Währenddessen möchte Rhodan die Gespräche lieber in einer privateren Umgebung fortsetzen – in der Solaren Residenz. Die in den Boden des Raumhafens gerammte Standarte aus Tradom entfaltet jedoch schon ihre unheilvolle Aktivität: Millionen von Mikrorobotern verlassen ihre aus stabilisierten Raum-Zeit-Falten bestehenden Kammern und durchdringen den Raumhafenbelag nach unten, unter die Oberfläche, hinein in das Gewirr aus Gängen, Hallen und Technologie, das sich unter der Stadt befindet. Diese Maschinen lagern sich an energiereichen Stellen an und beginnen damit, die Materie in ihrer Umgebung zu assimilieren, um sich zu reproduzieren.
 
In der Solaren Residenz erzählt Trah Rogue in seiner überheblichen Art vom Reich Tradom. Seine Beschreibungen klingen übertrieben und schöngefärbt, wenn man von seinem Verhalten gegenüber seinen Fellpflegesklaven ausgeht – einer siganesengroßen Intelligenz, deren Aufgabe es ist, an eine dünne Kette gefesselt, sein Fell zu säubern. Diese Art von Barbarei stößt Rhodan und die versammelten Terraner zutiefst ab. Doch eine Information ist wichtig: Das Reich Tradom ist ein Thoregon. Auch hat man in Tradom erkannt, dass hier im Moment keine Superintelligenz aktiv ist.
 
Noviel Residor bittet Rhodan – ungehört vom Konquestor, der immer noch damit beschäftigt ist, sich von seinem Sklaven die Zähne reinigen zu lassen – um Erlaubnis, die Umgebung der MARZOM zu untersuchen. Es gab dort wohl einige verdächtige Ortungen.
 
Doch nun ist es an Rhodan zu reden. Er will von Trah Rogue wissen, warum gerade die Milchstraße als Erweiterungskandidat in Frage kommt. Die Antwort ist naheliegend: Weil die Milchstraße eine Thoregon-Galaxie ist und – laut Trah Rogues Meinung, aus terranischer Sicht jedoch aus unverständlichen Gründen – sich das Reich Tradom nur um Thoregon-Galaxien erweitern kann. Rhodan will mehr über die Hintergründe erfahren, doch der Konquestor ist nicht bereit, weitere Antworten zu geben. Er gibt lieber einen Vorgeschmack davon, was passiert, wenn sich die LFT unterwirft – in Form einer holografischen Simulation: Die erste Projektion zeigt eine glückliche Milchstraße unter der Herrschaft des Reiches Tradom. Unverhüllte Propaganda, denkt Rhodan. Er lehnt das Angebot ab, und Ascari da Vivo stimmt dem im Namen des Göttlichen Imperiums zu. Sie fordert weiterhin, dass die Tradomer den Hayok-Sternenarchipel sofort verlassen. Trah Rogue ist ganz ruhig, als er ihnen seine alternative Version der Zukunft zeigt, wenn die Milchstraßenvölker sich nicht unterwerfen sollten.
 
Im TLD-Tower untersuchen unterdessen Noviel Residor und die Wissenschaftler Sackx Prakma und Humphrey »Blue« Parrot eine von einem Paratronfeld umgebene Wolke aus Mikromaschinen. Diese sind offenbar bewaffnet, denn sie feuern ständig feinste Energiestrahlen auf den Paratron. Sie sind schon überall auf Terra und sogar auf Luna aufgetaucht und vermehren sich exponentiell. Als Ursprungsort gilt das Landefeld der MARZOM. Da die Maschinen nicht leicht zu orten und beweglich sind, müssen die Wissenschaftler eine Möglichkeit finden, sie alle zu vernichten. Denn dass sie keinem friedlichen Zweck dienen, zeigen schon ihre eingebauten Waffen. Sie haben nur 48 Stunden Zeit, bis es so viele sind, dass sie eine ernste Bedrohung darstellen.
 
Die Holodarstellung Trah Rogues ist ausgesprochen eindrucksvoll und demoralisierend. Doch sie ist auch eine Art Propaganda. In dieser Simulation werden alle Welten der LFT mit Vernichtung überzogen. Die Flotten zerstört, ganze Planeten ausgelöscht. Am Ende lässt der Konquestor einen ausgemergelten und gefolterten Rhodan hinrichten. Rhodan ist wenig beeindruckt, und Trah Rogue will sich ausruhen, bevor die "Verhandlungen" fortgesetzt werden sollen. Nach seinem Abgang kommen Gucky und Benjameen da Jacinta herein. Doch sie haben leider nicht viel herausfinden können, da die Krone aus hyperstrahlendem Material den Konquestor völlig abschirmt und auch die MARZOM nicht von Teleportern betreten werden kann. Auch LAOTSE kann die Wahrscheinlichkeit des Eintreffens des Szenarios, das der Konquestor heraufbeschworen hat, berechnen, doch Rhodan ist nicht gewillt, sich zu unterwerfen, und es wird zusammen mit Bré Tsinga eine Antwortsimulation für Trah Rogue erstellt. Sie soll ihm eindeutig zeigen, was man auf Terra von ihm und dem Reich Tradom hält.
 
Im TLD-Tower finden Sackx Prakma und Humphrey Blue Parrot eine Lösung für das Problem der Mikroroboter: eine systemweite Freisetzung von KorraVir. Doch darauf muss man sich vorbereiten. Gefährdete Systeme müssen deaktiviert, Positronik-Systeme in Betrieb genommen werden, um ein Chaos zu vermeiden.
 
Dem Konquestor wird nun die terranische Version des Kriegsverlaufes gezeigt, in dem sich die LFT zusammen mit der Neuen USO, den Posbis, den Halutern und sogar den Blues und den Arkoniden erfolgreich zur Wehr setzt. Als besondere Demütigung Trah Rogues wird ihm am Ende, nachdem das Reich Tradom besiegt ist, von Perry Rhodan persönlich mit einem auf Minimum gestellten Thermostrahler das Fell vom Körper gebrannt. Der Konquestor ist geschockt. Und die Terraner vermuten, dass ihm sich noch nie jemand entgegengestellt hat. Sein Ego ist angegriffen. Er will den Planeten sofort verlassen. Rhodan rechnet damit, dass er, sobald er sein Schiff erreicht, die Streitmacht der Mikromaschinen angreifen lassen wird, egal ob sie schon die erforderliche Stärke erreicht haben oder nicht. Maurenzi Curtiz gibt den Befehl zum Krisenfall Schutzimpfung. KorraVir wird im System freigesetzt und rollt über die solaren Planeten. Der Konquestor kehrt mit der MARZOM zu seinem Mutterschiff zurück.
 
Die Krise scheint erst einmal überstanden, bis der Katamar zu feuern beginnt und Richtung Rand der Aagenfelt-Barriere beschleunigt. Die vier die LEIF ERIKSSON begleitenden Schlachtschiffe der NOVA-Klasse werden sofort vernichtet. Nur die extrem starken Schutzschirme des Entdeckers können dem ersten Feuerüberfall standhalten. In der folgenden, nur vier Minuten dauernden Schlacht werden 1321 LFT-Schiffe und 1335 Schiffe der zu Hilfe geeilten Arkoniden vernichtet. Das zeigt deutlich die waffentechnische Überlegenheit der Katamare des Reiches Tradom.
 
Doch die MARZOM, die Jacht Trah Rogues, kann dem Feuersturm entkommen und fliehen. Sie taucht nicht am Sternenfenster auf und bleibt vorerst verschwunden. Hinter dem Sternenfenster sammelt sich derweil eine gewaltige Streitmacht aus Katamaren. 22.000 dieser tödlichen Kriegsschiffe warten dort, um über die Welten der Milchstraße herzufallen.

Perrypedia


Kommentar / Computer

Die Milchstrasse 1311 NGZ (I)

Bevor wir uns den aktuellen Ereignissen in den letzten Oktobertagen des Jahres 1311 NGZ zuwenden, sollten wir uns mit der Entwicklung in der Milchstraße seit 1304 NGZ befassen: Sieben Jahre sind vergangen - im kosmischen Maßstab und vor dem Hintergrund des keineswegs wortwörtlich gemeinten, sondern »nur« für einen längeren Zeitraum stehenden »Jahrtausends der Kriege« ist das genau genommen »nichts«. Aber immerhin ausreichend, um eine gewisse Konsolidierung zu erreichen oder zumindest einzuleiten. Nach SEELENQUELLS »Ende« waren die 34.000 körperlosen Bewusstseine der Monochrom-Mutanten als körperloser Nukleus zurückgeblieben, schwach, an den Rand der Existenz getrieben, aber zuversichtlich, sich zu stabilisieren, und davon überzeugt, nicht zu erlöschen. Dieser Nukleus befand sich in einem evolutionären Niemandsland, war zwischen einem kollektiven Parablock und einer Superintelligenz einzuordnen. Allerdings war den Mutanten vollauf bewusst, dass sie die mit Abstand stärkste mentale Macht in der Milchstraße sein würden, sobald sie ihre kollektiven Psi-Kräfte regeneriert hatten. Sonderlich gesprächig hatten sie sich nicht gezeigt, aber sie waren fest entschlossen gewesen, sich in den kommenden Jahrhunderten im Bereich der Milchstraße und der benachbarten Galaxien aufzuhalten.
 
Sie wollten versuchen, bis zur Rückkehr von ES das Kerngebiet der Mächtigkeitsballung von anderen Entitäten freizuhalten, damit das Machtvakuum keine neuen Gefahren anziehen konnte. Ihr Wunsch war überdies, in ES aufzugehen, wenn die Superintelligenz eines Tages zurückkehrte. Rund zwei Jahre nach den dramatischen Ereignissen mit dem Sieg über SEELENQUELL am 31. Mai 1304 NGZ konnte davon gesprochen werden, dass sich die galaktopolitische Gesamtlage weitgehend ruhig präsentierte. Imperator Bostich I. hatte Wort gehalten, besetzte Gebiete geräumt und mit einer deutlich gemäßigteren Politik den ebenso mörderischen wie letztlich selbstmörderischen Expansionskurs des Kristallimperiums verlassen, ohne jedoch auch nur ein Jota von seinem Vorhaben abzuweichen, Arkon zur führenden Großmacht in der Milchstraße zu machen. Nach der von ihm forcierten Expansion in der Zeit zwischen 1291 und 1303 NGZ, in der das Kristallimperium auf etwa 13.000 direkt eingegliederte sowie rund 22.000 unter wirtschaftlichem Einfluss stehenden Welten anwuchs, war die Entwicklung bis 1311 NGZ fast schon »gemächlich«. Der Arkonidenimperator hatte durch den ihm am 14. Mai 1304 NGZ verliehenen Zellaktivatorchip nun »unendlich« Zeit und konnte sein riesiges Imperium ökonomisch vernünftig konsolidieren.
 
Sein Platz im Kristall der Geschichte war ihm als erstem auf diese Weise unsterblichen Arkoniden nach Atlan ohnehin sicher - ungeachtet der weiterhin nicht allgemein bekannten Tatsache, dass es auch schon in der arkonidischen Frühzeit zellgeduschte Imperatoren gegeben hatte. Die einst hochvergiftete Atmosphäre in der Galaxis hatte sich an der Oberfläche entspannt, seit sich Bostich I. nach außen hin einen beinahe »liberalen« Anschein gab. »In Anerkennung für die Hilfe beim Kampf gegen SEELENQUELL« hatte er beispielsweise Traversan »überaus großzügig die volle Autonomie zugestanden«. Letztlich war das zwar Augenwischerei, sollte es mal wieder hart auf hart kommen, aber Fürst Ligatem nutzte seither die Eigenständigkeit und forcierte die Entwicklung des kleinen Reiches, das weiterhin Trav'Tussan hieß. Das Galaktikum war und ist weiterhin in Mirkandol, dem »Ort der Begegnung«, auf Arkon I angesiedelt und durch den Kristallschirm des Arkon-Systems geschützt. Inwieweit es jedoch die ihm eigentlich zukommende Bedeutung erreicht, muss sich noch erweisen - sonderlich mit Ruhm bekleckert hatte sich dieses Gremium der galaktischen Völker im Vorfeld der Entwicklung bis zu den Ereignissen von 1303/1304 NGZ keineswegs.
 
Die Ereignisse haben die Galaktiker jedoch zusammenrücken lassen und den Blick für Gefahren von außen geschärft. Mit der Wahl am 16. Dezember 1306 NGZ war nicht nur Maurenzi Curtiz als Erster Terraner, sondern auch Rhodan als Terranischer Resident bestätigt worden. Verbunden damit war die Einführung des neuen Emblems der Liga Freier Terraner gewesen: Der blau dargestellte Einflussbereich der LFT in einem symbolisierten schwarzen Weltraumausschnitt geht darin über in einen geschwungenen, verbindenden roten Bogen vor drei gelben Kreisen. Die drei Kreise stehen hierbei für die drei Säulen der Liga: Freiheit, Prosperität, Vision. Freiheit der Völker, die Achtung des Andersdenkenden, aber auch die gemeinsame Verteidigung im Bedrohungsfall - Stichwort: wehrhafte Demokratie. Prosperität beschreibt das Wohlergehen der Völker, im wirtschaftlichen wie im wissenschaftlichen und kulturellen Sinn.
 
Und Vision meint, dass die Völker der LFT sich trotz unterschiedlichster Phänotypen und Gesellschaftsordnungen auf einer gemeinsamen ethischen Grundlage in die Zukunft entwickeln; hierzu gehören auch die Ziele der Thoregon-Agenda. Wenige Tage nach der Wahl erreichten am 22. Dezember 1306 NGZ mit Verspätung die fünf SOL-Kreuzer die Milchstraße. Rhodan wurde - wie auch schon durch Lotho Keraete - über das Schicksal seines Sohnes Delorian informiert, von der Geburt bis zur ES-Genese. Zu den weiteren Informationen gehörten jene über die Erlebnisse in Segafrendo und im Land Dommrath - Chaotender, Tod von Torr Samaho, DORIFER-Pest, das Schicksal der beiden Monochrom-Mutanten Trim Marath und Startac Schroeder - sowie Atlans überaus skeptischer Bericht hinsichtlich Mohodeh Kaschas Hinweisen auf die verschiedenen Entwicklungen anderer Thoregons und der Absicht, mit der SOL weitere Informationen von den Pangalaktischen Statistikern in der Galaxis Wassermal zu erlangen. Die größte Enttäuschung dürfte für Perry Rhodan wohl Mondra Diamonds Entscheidung gewesen sein, den Flug nach Wassermal mitzumachen ...

Rainer Castor

   
NATHAN