Nummer: 2075 Erschienen: 29.05.2001   Kalenderwoche: 22 Seiten: 59 Innenillus: 1 Preis: 3,00 DM Preis seit 2001 in €:

Die Shifting-Flotte
Sie kommen aus Plantagoo - und wollen die Milchstraße befreien
Horst Hoffmann     

Zyklus:  

31 - Die Solare Residenz - Hefte: 2000 - 2099 - Handlungszeit: Mai 1303 - Mai 1304 NGZ (4890 - 4891 n.Chr.) - Handlungsebene:

Großzyklus:  08 - Thoregon / Hefte: 1800 - 2199 / Zyklen: 27 - 32 / Handlungszeit: 1288 NGZ (4875 n.Chr.) - 1312 NGZ (4899 n.Chr.)
Örtlichkeiten: Kalups Pforte   Solsystem   Thantur-Lok         
Zeitraum: April 1304 NGZ
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 4399124603003
EAN 2: 12075
Ausstattung:  Risszeichnung
Anmerkungen: 
Besonderheiten: 
"Seite 3"

Am 24. Januar 1304 Neuer Galaktischer Zeitrechnung wird eine Schreckensvision zur Wahrheit: Nachdem Perry Rhodan über Jahre hinweg mit diplomatischen Mitteln versucht hat, den großen Sternenkrieg zu verhindern, machen die Arkoniden nun mobil und greifen das Solsystem an. Sie stehen unter dem Einfluß der negativen Superintelligenz SEELENQUELL, die seit einiger Zeit in der Milchstraße ihre Macht ausweitet.
Die Posbis, die treuen Verbündeten der Menschheit, auf deren Hilfe sich Perry Rhodan verlassen hat, entpuppen sich als Verräter. Als die Roboter mit ihren Fragmentraumer, die eigentlich die besiedelten Planeten schützen sollten, auf die Raumschiffe der Terraner schießen, wird den Verantwortlichen klar, daß SEELENQUELL auch auf der Hundertsonnenwelt aktiv geworden ist.
Zuletzt bleibt Perry Rhodan nichts anderes übrig, als die Flucht anzuordnen. Die Heimatflotte Sol zieht sich unter erheblichen Verlusten aus dem Solsystem zurück, und die Heimat der Menschheit wird von den Arkoniden erobert.
Nun müssen die Terraner zu anderen Mitteln greifen, denn militärisch sind die Arkoniden nicht zu schlagen. Rhodan entwickelt unpopuläre Pläne und arbeitet sogar mit dem ehemaligen Imperator Bostich I. zusammen.
Erste Einsätze werden von den Terranern und ihren neuen Verbündeten erfolgreich bewältigt. Und dann kommt unverhoffte Hilfe in die Milchstraße - aus der Galaxis Plantagoo erscheint DIE SHIFTING-FLOTTE ...

 
Die Hauptpersonen
Bré Tsinga Die Kosmopsychologin wird mit bisher unbekannten Schrecken konfrontiert
Druu Katsyria Die Zweite Botin von Thoregon bringt eine Hilfsflotte in die Milchstraße
Perry Rhodan Der Aktivatorträger steht vor moralischen Konsequenzen
Kallo Mox Der Syntroniker hat Probleme mit seinen eigenen Gefühlen
Mala Danoo Die Galornin ist eine Stütze der Thoregon-Botin

Allgemein
Titelbildzeichner: Ralph Voltz
Innenilluszeichner: Alfred Kelsner   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Der Kristallschirm
PR-Kommunikation: Philatelie aus dem PR-Universum
Statistiken:
Witzrakete:
Leserbriefe: Alexander Glaser / André Mielisch / Martin Smetanig / Jürgen Key / Jörg Fischer / Manfred Herbst / Thomas Buuk / Udo Völkermann
LKSgrafik: Hermann Zink: ?
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: Galornen    Galornen - Raumschiffe    Plantagoo    Wechselbalg                                                       
Computerecke:
Preisauschreiben:
Tobias Mareck : Tender der PONTON-Klasse - Terranische Raumschiffe

Journal

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Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene
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Innenillustrationen

Pforte Drei - Galornen (Schwarze Schiffe)
Zeichner:  Alfred Kelsner  
Seite:11
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt


Rhodan sagte nichts. Er hatte die Lippen aufeinandergepreßt. Einhundertsechs schwarze Schiffe der Galornen. Das sah nicht danach aus, als seien die Thoregon-Verbündeten als Friedensstifter in die Milchstraße gekommen. Noch bevor Rhodan ein einziges Wort mit Druu Katsyria gewechselt hatte, wußte er, daß sie gekommen waren, um zu kämpfen.


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Inhaltsangabe

Die LEIF ERIKSSON operiert in der Nähe des SOL-Systems und soll die galornische Shifting-Flotte erwarten, mit deren Eintreffen in Kürze zu rechnen ist. Am 2.April 1304 NGZ ist es soweit. 106 Galornen Schiffe materialisieren aus dem Hyperraum, nur einige Lichtstunden vom Heimatsystem der Terraner entfernt. Die galornische Flotte, angeführt von der Zweiten Botin Druu Katsyria, wird zwar von den arkonidischen Besatzern sofort geortet, kann aber durch die schnelle Kontaktaufnahme der LEIF ERIKSSON zu neuen Zielkoordinaten umgeleitet werden. Als die galornische Flotte das System von Kalup's Pforte erreicht, wird Perry Rhodan und Reginald Bull sofort klar, welche Art von Unterstützung aus Plantagoo eingetroffen ist. Es handelt sich um 106 schwarze Galornenschiffe vom Typ der KEMPEST. Das heißt 106 hochmoderne und sehr gefährliche Kampfschiffe, jedes mit einer eigenen «Seele», die aus den Bewusstseinsinhalten der früheren, verstorbenen Kommandanten besteht. Rhodan und Reginald Bull haben am eigenen Leib erfahren wie gefährlich diese Schiffe sind und wie schwer sie zu beherrschen sind.
 
Eine bedrohliche und aggressive Aura legt sich über jeden, der ein schwarzes Schiff besteigt und das allgegenwärtige Gefühl von Kampf und Tod beherrscht jeden Ort an Bord des Schiffes. Druu Katsyria, die sofort von Rhodan empfangen wird, ist schwer betroffen über die neue Entwicklung in der Milchstraße. Der Fall des SOL-Systems und die Präsents der Superintelligenz SEELENQUELL sind neue Nachrichten für die Galornen, die ebenfalls in ihrer eigenen Galaxis bedroht werden und kämpfen müssen. Wie Rhodan erfährt, ist die Brücke in die Unendlichkeit aus unerklärlichen Gründen zur Zeit nicht begehbar. Man muss befürchten, dass ähnliche und besorgniserregende Entwicklungen auch in den anderen Thoregon Galaxien ablaufen. Die Zweite Botin bietet Rhodan deshalb einen radikalen Eingriff an. Das Shifting von Arkon III und SEELENQUELL durch die schwarzen Schiffe der Galornen. Rhodan stürzt dieses Angebot in einen moralischen Konflikt. Abgesehen von den Millionen Arkoniden, die unschuldig betroffen wären, glaubt der Resident nicht, dass es möglich ist SEELENQUELL zu shiften. Es ist außerdem zu befürchten, dass SEELENQUELL durch das Auftauchen der Galornen in der Nähe des SOL-Systems bereits gewarnt ist und sich gegen einen Shifting-Angriff vorbereitet hat. Der > Resident lehnt deshalb einen Einsatz der Galornen gegen Arkon III kategorisch ab. Hinzu kommt, dass Rhodan begründete Zweifel hat, das die Galornen den Kristallschirm durchdringen können.
 
Die Galornen sind über die Entscheidung des Sechsten Boten sehr enttäuscht und ziehen sich auf ihre Schiffe zurück. Rhodan ist über das Verhalten seiner Verbündeten beunruhigt und entsendet Bré Tsinga und Kallo Mox auf das Schiff der Zweiten Botin, um die Galornen im Auge zu behalten. Es ist Rhodan unklar, wie sehr die Galornen bereits der Aura ihrer schwarzen Schiffe verfallen sind. Die Befürchtungen des Residenten erweisen  sich als gerechtfertigt, denn die Galornen planen einen Einsatz auf eigene Faust und setzen ihre Flotte gegen Arkon III in Marsch. Die beiden Beobachter Bré Tsinga und Kallo Mox können die bedrohliche Aura des schwarzen Schiffes kaum ertragen und werden kurz vor erreichen des Kristallschirms von Druu Katsyria mit ihrer Jet ausgesetzt. Als die Galornen das Arkon-System erreichen, treffen sie auf erbitterten Widerstand der arkonidischen Heimatflotte. Die schwarzen Schiffe, der arkonidischen Flotte  hoch überlegen, wüten fürchterlich unter den Verteidigern. Doch es gelingt den Arkoniden auch einige der schwarzen Schiffe abzuschießen. Dann passiert das unerwartete. Die Galornen durchbrechen den Kristallschirm!
 
Die Zweite Botin ist im Kampfrausch. Sie beordert ihre Flotte nach Arkon III, wo die Superintelligenz sofort ausgemacht wird. In der Nähe des Planeten nimmt der Kampf mit der arkonidischen Flotte an Heftigkeit ab, so das die Galornen ihre Shifting Waffe zum Einsatz bringen können. Als Druu das Shifting befielt, wird ihr in der selben Sekunde klar, dass sie einen schweren Fehler begangen hat. SEELENQUELL wehrt sich und die Superintelligenz ist mächtiger als erwartet. Die Entität kann den Shifting Angriff abwehren und teilweise auf die Galornen zurücklenken. Eine schnelle Flucht hätte die Galornen vielleicht noch retten können, doch die Zweite Botin setzt den Angriff bis zum bitteren Ende fort. Alle Galornenraumer werden von SEELENQUELL vernichtet und vergehen in einer verheerenden Explosion. Als Bré Tsinga Rhodan die Einzelheiten bereichtet, ist der Terraner tief betroffen. Das Opfer der Galornen war sinnlos und die Entität SEELENQUELL hat ihre Überlegenheit deutlich präsentieren können. Eine spätere Analyse ergibt, dass die Galornen den Kristallschirm nicht durchstoßen haben, sondern das SEELENQUELL Strukturlücken geöffnet hat, um die Flotte einzulassen.
 
Im Kampfrausch, muss es den Galornen entgangen sein, das sie direkt in eine Falle fliegen aus der es kein Entrinnen mehr gibt. Einige Tage später, am 13.April 1304 NGZ, treffen die beiden Schiffe SCHIMBAA und ZEUT im System von Kalup's Pforte ein. Sie bringen Neuigkeiten aus der Galaxis DaGlausch. An Bord ist unter anderem Lotho Keraate und Alaska Saedelaere, der Rhodan in einem privaten Gespräch über die Entstehung von ES und dem Schicksal seines Sohnes Delorian aufklärt. Rhodan erfährt das die SOL als verschollen gilt. Erneut eine niederschmetternde Nachricht für den Residenten, Sechsten Boten und Zellaktivatorträger.

 
Rezension

-

 

   
Inhaltsangabe 2

Am 2. April 1304 NGZ präsentiert Reginald Bull in der Solaren Residenz auf Pforte III, was die Wissenschaftler bei der Auswertung der so genannten Echodim-Datei über den Kristallschirm herausgefunden haben. Demnach wird in einer Art katalytischen Anregung die Heliopause der Arkon-Sonne genutzt, jene Zone mit einem Radius von 21 Lichtminuten, in der der Staudruck des Sonnenwindes dem Druck des interstellaren Mediums entspricht. Durch Anregungsimpulse modifizieren 300 Projektorstationen einen Teil der Hyperstrahlung der Sonne, die dadurch mit der Heliopause in Resonanz tritt. In der Stoßfront-Übergangszone, wie sie auch genannt wird, manifestiert sich ein Teil der Hyperstrahlung als instabile Hyperbarie. Im Vergleich zum Paratronschirm oder dem ATG-Feld ist der Energieaufwand zur Errichtung des Kristallschirms durch diese Nutzung natürlicher Gegebenheiten gering. Mit terranischen Waffen kann der Schirm nicht überlastet werden, da ihre Energien in einer Pararealität verschwinden würden.
 
Unterdessen erscheinen die 106 Einheiten der galornischen Shifting-Flotte unter dem Kommando Druu Katsyrias wie angekündigt nahe dem Solsystem. Dort werden die Galornen von der LEIF ERIKSSON erwartet. Überraschenderweise handelt es sich ausschließlich um schwarze Galornenschiffe. Während des Vorbeiflugs an der planetenlosen Sonne Orian in Richtung auf Kalups Pforte berichtet die 2. Botin Thoregons, dass die Brücke in die Unendlichkeit von Plantagoo aus nicht mehr zu erreichen sei. Perry Rhodan seinerseits berichtet von der Machtübernahme SEELENQUELLS und besteht darauf, dass die Shifting-Aktion nur die negative Superintelligenz treffen dürfe. Entsprechend entsendet der Resident Bré Tsinga und den Syntroniker Kallo Mox auf die KESTAT, Katsyrias Flaggschiff. Die beiden Terraner spüren augenblicklich die aggressive mentale Ausstrahlung der Schiffsseele. Nur in einigen Räumen an Bord haben sich die friedliebenden Galornen einen mentalen Freiraum geschaffen.
 
Der 2. Botin kommen immer wieder Zweifel an der Vertretbarkeit des Feldzugs, der ihrer ethischen Grundhaltung widerspricht. Doch gestützt durch ihre Beraterin und Geliebte Mala Danoo bleibt sie bei dem Vorhaben. In einer Versammlung erleben Tsinga und Mox, wie Katsyria die Galornen leidenschaftlich zum Kampf gegen SEELENQUELL aufruft. Ihnen wird die Situation zu brenzlig und sie wollen Rhodan informieren. Doch die Schiffsseele verhindert es und hält die beiden Menschen in der Space-Jet fest, mit der sie gekommen sind. Einige Zeit später wird die Jet ausgeschleust, und sie erkennen, dass die Flotte schon vor dem Kristallschirm steht.
 
Alle Galornen setzen sich nun der direkten Ausstrahlung der Schiffsseelen aus. Sie werden aggressiv, und der Angriff beginnt. Vehement gehen die Galornen gegen alle arkonidischen Schiffe vor und fügen ihnen schwere Verluste zu. Geschützt durch ihre tiefblauen Schutzfelder durchdringen sie mühelos den Kristallschirm und stoßen im Überlicht-Flug direkt bis Arkon III vor. Dort werden die Shifting-Strahler aktiviert – doch SEELENQUELL reflektiert die Strahlen und bringt damit die Schiffsseelen schlagartig zum Erlöschen. Indem sie außerdem die zurückgeworfene Shiftingstrahlung als Medium benutzt, reißt die Superintelligenz alle Bewusstseine der Galornen an sich, während die 106 Schiffe explodieren.
 
Schockiert erleben Tsinga und Mox außerhalb des Kristallschirms das Ende der Shifting-Flotte. Sie kehren umgehend nach Kalups Pforte zurück und überbringen die Hiobsbotschaft. Die Analyse ergibt, dass die Galornen den Kristallschirm nicht eigenständig durchstießen, sondern Strukturlücken geschaffen wurden. So waren Tsinga und Mox auch imstande, das weitere Geschehen zu beobachten. Rhodan ist überzeugt, SEELENQUELL habe die Galornen gezielt ins Arkon-System geholt und sich als Köder angeboten. Dass sie die schwarzen Schiffe nicht erhalten konnte, beweist, wie schwer der Kampf für die junge Superintelligenz gewesen sein muss.
 
Am 15. April treffen aus DaGlausch kommend die SCHIMBAA und ZEUT bei Kalups Pforte ein. An Bord befinden sich Blo Rakane, Lotho Keraete, Alaska Saedelaere und Benjameen da Jacinta. Der Terranische Resident erfährt vom Schicksal seines Sohnes Delorian und der Genese von ES – und Bostich drängt auf seinen Zellaktivatorchip.

Perrypedia


Kommentar / Computer

Der Kristallschirm

Das neue Arkon III ist nicht »nur« ein neuer Kriegsplanet, dessen wahre Industriekapazität sich noch herausstellen muß. Mit ihm verbunden ist auch die neue Defensiveinrichtung in Form einer weißblau-kristallin strahlenden Sphäre mit einem Radius von etwa 21 Lichtstunden oder 22,68 Milliarden Kilometern, die erstmals am Morgen des 27. Dezember 1303 NGZ aktiviert wurde und seither das Arkonsystem vollständig einhüllt. Dieser Kristallschirm war als weiteres Wahrzeichen des Huhany'Tussan gedacht, stellt nun aber einem extremen Schutz der negativen Superintelligenz SEELENQUELL dar. Mit ihrem Vorstoß nach Arkon III gelang es den Wildcats der USO-Katsugos Bostichs geheime Echodim-Datei abzurufen, die wesentliche Daten zum Kristallschirm enthält. Inwieweit sich daraus ein brauchbares Gegenmittel konstruieren läßt, ist eine andere Frage - mindestens ebenso wichtig ist, daß überhaupt untersucht werden kann, um was genau es sich bei dieser systemumspannenden Defensiv-Einrichtung handelt. Fassen wir deshalb Bullys Vortrag noch einmal zusammen. Die von Bostich seinem zum Ka'Marentis, dem Chefwissenschaftler, ernannten Freund Aktakul übertragene Aufgabe orientierte sich an folgenden Bedingungen:
 
Eine starke Defensivwirkung, die einem vergleichbaren Paratronschirm nicht nachstehen, sondern wenn möglich sogar übertreffen sollte,
 
Eine möglichst einfache und billige Erstellung, bei der nicht auf riesige Anlagen zurückgegriffen werden muß, wie es beispielsweise beim Paratron oder dem Antitemporalen Gezeitenfeld im Solsystem der Fall war,
 
Eine äußere Erscheinung mit unverkennbarer Symbolkraft für das Göttliche Imperium, was auch zum »Arbeitstitel« Kristallschirm führte.
 
Als Wissenschaftler durchaus in die Reihe der Koryphäen wie Kalup, Waringer oder Hamiller einzuordnen, war Aktakul klar, daß die Forderungen seines Imperators nur dann umzusetzen waren, wenn er natürliche Prozesse und Phänomene modifizierte. Hinsichtlich der Erstellung und der Steuerung des eigentlichen Kristallschirmes mußte demnach mehr der Aspekt einer katalytischen Anregung gesehen werden; frei nach dem Motto: kleine Ursache, große Wirkung. Die hierzu notwendige Grundlagenforschung begann schon kurz, nachdem Bostich I. seine entscheidende »Vision« in Gestalt der »Konferenz der Herrscher« in der Nacht vom 8. auf den 9. März 1246 NGZ hatte, und wurde ab 1260 NGZ forciert. Während auf Subtor der konventionelle Ausbau voranschritt, diente der 21. Planet des Arkonsystems, Eigenname Urengoll, Aktakul als »Spielwiese« für seine Versuche. Welche Schwierigkeiten er zu überwinden hatte, wird wohl sein Geheimnis bleiben. Wenden wir uns deshalb gleich dem Grundprinzip zu, das bei genauerer Betrachtung recht »simpel« anmutet: Die Sonne Arkon verfügt wie jeder andere Stern auch über eine Heliosphäre, deren Ausdehnung dort endet, wo der Staudruck des Sonnenwindes gleich dem Druck des interstellaren Mediums wird.
 
Hauptbestandteile der Korpuskularstrahlung des Sonnenwindes sind Protonen und Elektronen mit Dichten von einigen Millionen Teilchen pro Kubikzentimeter und einer mittleren Geschwindigkeit von etwa 500 Kilometern pro Sekunde. Weil dieser Sonnenwind nun mit Überschallgeschwindigkeit auf das interstellare Medium prallt, bildet sich in Form der sogenannten Heliopause eine Stoßfront aus, eine relativ dünne, turbulente Übergangszone, in der sich Dichte, Temperatur und Magnetfeld sprunghaft ändern. Insgesamt dreihundert über Arkon III verteilte, durch Gravitraf-Speicher in redundanter Ausfertigung versorgte Projektorstationen von je zwei Kilometern Durchmesser wirken mit multifrequenten hyperenergetischen Anregungsimpulsen auf einen Teil der natürlichen Hyperstrahlung der Sonne ein, daß diese mit der Heliopause in Resonanz tritt - also eine Kopplung wie bei einer mitschwingenden Stimmgabel stattfindet - und ihr ähnlich einer »Resonanz-Katastrophe« eine neue Qualität verleiht. Ein Teil der Hyperstrahlung manifestiert sich nämlich in der Stoßfront-Übergangszone als instabile Hyperbarie, jenes Hyperäquivalent, das im Standarduniversum Masse und Gravitation ergibt. In ständiger Fluktuation zwischen diesen winzigen pseudomateriellen Hyperkristallen und dem energetischen Hyperbarie-Zustand sind diese Manifestationen nun ihrerseits multifrequente Hyperstrahler.
 
Die hyperenergetische Emission permanent entstehender und wieder vergehender Nano-Hyperkristalle überlagert nun wiederum mit der natürlichen Hyperstrahlung der Sonne und erzeugt dadurch die eigentliche Schutzwirkung in Form einer undurchdringlichen Grenzschicht dicht vor der Heliopause-Stoßfront, die somit innerhalb des Kristallschirms liegt. Da der Sonnenwind in Abhängigkeit von der Sonnenaktivität in Stärke und Geschwindigkeit variiert, ist auch die durch Heliopause und Kristallschirm markierte Zone keineswegs statisch, sondern ebenfalls Schwankungen unterworfen, die einen Bereich von plus/minus 1,24 Millionen Kilometern betreffen. Bezogen auf den vom Kristallschirm erzielten Effekt, spricht Aktakul von einem »pararealen Resonanz-Austausch«: Sämtliche von außen eindringenden Einflüsse energetischer, festmaterieller oder hyperphysikalischer Natur werden durch die Grenzschicht in eine Pararealität umgeleitet und verschwinden somit unwiederbringlich aus dem Standarduniversum - was in gewisser Weise eine Umkehrung des Hypertrop-Zapfens darstellt. Noch ist nicht bekannt, ob und welche Leistungsgrenzen der Kristallschirm besitzt. Mit Blick auf das Grundprinzip seiner Erzeugung dürfte jedoch feststehen, daß es sich um ein Defensivsystem handelt, welches ausschließlich im großen Maßstab durch die Ausnutzung der natürlichen Ausstrahlung einer Sonne zum Einsatz gebracht werden kann

Rainer Castor

   
NATHAN