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"Seite 3" |
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Die Hauptpersonen |
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Titelbildzeichner: | Swen Papenbrock |
Innenilluszeichner: | Harry Messerschmidt |
Kommentar / Computer: | Rainer Castor: Multiversen und Zeitreisen (II) |
PR-Kommunikation: | Seelenquell - der neue Handlungsabschnitt im Zyklus "Die Solare Residenz" |
Statistiken: | Nachpressung von Pax Terra |
Witzrakete: | |
Leserbriefe: | Matthias Pätzold / Christoph Birg / Markus Schenk / Hans-Werner Krueger / Heinz Pütz / Hans Beck / Christian Matz / S.Jacobs / S.Jacob / Andreas Dahlmann / Ben Hary |
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Glossar: | Arystes Arystischer Wald Kokon (von ES) Orllyndie (zusätzliche Hintergründe) Superintelligenz |
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Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene |
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Als Atlan nach seiner ersten Kontaktaufnahme mit den Evoesa ins Schiff zurückkehrt, erwartet ihn eine Überaschung. Der Kokon von ES, der seit langem inaktiv in der Kommandozentrale schwebt, zeigt eine Veränderung! Erneut ist eine Art »Schublade« ausgefahren, die den Negativabdruck von Atlans Hand aufweist. Als der Arkonide die Fläche berührt erscheint ein wirbelndes Energiefeld, aus der eine kleine humanoide Gestalt materialisiert. Fast könnte man meinen, es wegen der Körperproportionen mit einem Siganesen zu tun zu haben, doch dieser erste Gedanke erweist sich als falsch. Die kleine Gestalt klärt diese Frage selbst und stellt sich zur großen Verblüffung der Besatzung als der Chronist von ES vor!
Der Chronist erklärt, das nun der Tag der Entscheidung gekommen sei und die Zeit drängt. Er teilt Atlan und den übrigen Besatzungsmitgliedern mit, das zwar Teile der Mission erfüllt wurden, jedoch noch immer einige wichtige Punkte »unerledigt« seien. Der Chronist ist weiterhin der Meinung, dass die Besatzung ohne eine Hilfestellung offenbar nicht mehr weiterkommt und die gesamte Mission und somit auch die Zukunft der Menschheit gefährdet. Eine schwere Verantwortung für Atlan und die anderen Besatzungsmitglieder. Während Atlan und die Kommandocrew besprechen, wie sie auf das Erscheinen des Chronisten reagieren sollen, besucht Mondra die Medostation wo ihr Kind unter Aufsicht der Ärzte im Überlebenstank liegt. Der leitende Arzt erklärt auf Mondras Nachfrage offen, das Delorian nicht gerettet werden kann.
Die Ärzte können lediglich versuchen sein Leben noch etwas zu verlängern. Schuld ist ein »Genetisches Programm« das offensichtlich dafür zuständig ist, das Delorians Lebensuhr abgelaufen ist. Mondra reagiert instinktiv wie eine Mutter reagieren muß. Sie erzwingt unter Waffengewalt das Delorian aus dem Überlebenstank befreit wird und nimmt ihr Kind mit in ihre Kabine, wo sie sich verbarrikadiert und um Delorian kümmert. Mondra glaubt das sie für Delorian mehr tun kann als die Ärzte mit ihrer gesamten Technik… Atlan, der tief in seinem Innern glaubt dem Chronisten bereits einmal begegnet zu sein, beauftragt Tangens ein Morphing Programm zu erstellen, welches das Gesicht des Chronisten in jungen Jahren zeigt. Durch einige, gezielte Hinweise des Chronisten, zieht Atlan den Schluss, das ein wichtiger Schritt in Rahmen der Untersuchung des Kym-Joriers nicht unternommen wurde, nämlich das Ei des Kym mit dem Pflanzenableger des Pflanzenvaters in Mondras Kabine zusammen zu bringen. Als Atlan ankündigt das Experiment durchzuführen, wächst die kleine Gestalt des Chronisten plötzlich auf Menschengröße und schließt sich dem Arkoniden an. Auf dem Weg zu Mondra erfährt die Gruppe was sich zuvor in der Medo-Abteilung abgespielt hat. Atlan kann Mondra überreden die Kabinentür zu öffnen und ihr versichern, das er ihr Delorian nicht wegnehmen wird. Delorian, der sich unter der Obhut des Pflanzenvaters merklich erholt hat und wieder regelmäßig atmet, scheint es gut zu gehen.
Mondra befürchtet das Atlans Experiment ihrem Kind schaden könnte, doch der Chronist versichert das dem nicht so ist. Auch Mondra erfährt einen eigenartigen Schauer als sie in die Augen des Chronisten sieht, kann sich aber nicht erklären warum. Als Atlan das Kym-Jorier Ei in die Schale des Pflanzenvaters legt, kommt es zu einer heftigen Reaktion. Der Ableger des Pflanzenvaters stößt unablässig Pollen ab, mehr und öfters als Mondra es je zuvor beobachtet hatte. Die Begleiterscheinungen der Geburt des Kym-Joriers ziehen alle Beobachter in ihren Bann. Was Atlan zu diesem Zeitpunkt nicht sehen kann, auch außerhalb der SOL beginnt ein merkwürdiger Prozess zu wirken. In der Kommandozentrale der SOL beobachtet man, das die PSI-Materie des INSHARAM förmlich zu brodeln beginnt und die Evoesa in helle Aufregung versetzt werden. Dann wird die Umgebung der SOL in einen goldenen Lichtschein getaucht. Dao-Lin H'ay spürt deutlich die Zunahme eine mentalen Druckes, der mit der Leuchterscheinung einher geht. Mehrere Dinge geschehen gleichzeitig. Die Carit-Hülle der>SOL verwandelt sich in eine funkensprühende Wunderkerze und in der Kabine Mondras verschmelzen der Pflanzenableger und das Kym-Jorier Ei in einem goldenen Funkenregen. Kurz darauf erscheint die Gestalt einer schönen Frau mit vollendeten Proportionen aus dem Nichts. Der Chronist teilt Atlan mit, das im Augenblick der Verschmelzung ESTARTU einen neuen Anker gefunden und im INSHARAM erschienen ist.
Atlan erkennt die Frau, es ist Hirdal, die ihm als Botin der Superintelligenz ESTARTU bereits im Jahr 448 NGZ, beim Transfer des letzten Viertels der Galaxis Hangay, erschienen ist. Atlan spricht sie mit ihrem Namen an, einem Namen den sie jedoch in dieser Zeit noch nicht besitzt. Sie nimmt ihn an und wird Atlan in der Relativzukunft wieder begegnen. Ein weiterer Kreis hat sich geschlossen. Als sich Hirdal dem kleinen Delorian zuwendet und ihn berührt, beginnt eine weitere Reaktion anzulaufen. Die Gestalt des Kindes verändert sich, wird durchscheinend, dann schwarz und wird schließlich von einem hellen Lichterspiel umgeben. Aus dieser Erscheinung entsteht eine flammende Spirale in der sich die Superintelligenz ES den Menschen oft präsentiert hat, oder relativ gesprochen, präsentieren wird. Auch wenn es für Mondra schwer zu begreifen ist, Delorian wurde bereits vor dem Abflug, vielleicht schon im Augenblick der Zeugung von ES geprägt, um in der fernen Vergangenheit der Auslöser, der Schlüssel oder der Katalysator für seine eigene Entstehung zu werden. Als zweite Komponente wird ES zur völligen Genesung ESTARTUs beitragen. Für Atlan werden die Zusammenhänge deutlich und jedem anderen Teilnehmer der Expedition wird klar, das an Bord der SOL die Geburt einer Superintelligenz stattgefunden hat. Nicht irgend einer Superintelligenz, sondern von ES, die als Begünstiger, Menthor und Schützer der Menschheit in ferner Zukunft auftreten wird.
Als erste Komponenten des neu aufzubauenden Bewusstseinspools, gehen die Evoesa in ES auf. Bevor der Chronist von ES abberufen und als Wegbegleiter die Zukunft von ES lenken wird, weißt er Atlan noch an, das INSHARAM über die nun geöffneten Dimensionstunnel zu verlassen und innerhalb von 3 Tagen die NACHT aufzusuchen. Diese Frist darf auf keinen Fall überschritten werden, da sonst die Rückkehr in die eigene Zeit nicht mehr möglich ist. Nachdem der Chronist verschwunden ist, erreicht auch Tangens endlich das Ergebnis seiner von Atlan aufgetragenen Untersuchung. Der Chronist von ES ist identisch mit Delorian Rhodan! Und er wird die Superintelligenz mit seinem Wissen die nächsten 18 Millionen Jahre begleiten damit die Zukunft so ablaufen wird, wie sie muß.
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Da die Mediker der SOL feststellen, das in Delorian Rhodan ein genetisch fixiertes Todesprogramm abläuft, zwingt Mondra Diamond die Ärzte Gorake Hamatt und Gustav Roloff, ihr das Kind zu übergeben. In ihrer Kabine stellt sie die Schale mit dem Ableger des Pflanzenvaters Arystes in das Kinderbett, und unter dem Einfluss des Blütenstaubs scheint sich Delorian tatsächlich zu erholen.
Unterdessen legt Atlan da Gonozal in der Zentrale der SOL seine Hand auf die Lade des von Lotho Keraete installierten Kokons. Unter homerischem Gelächter erscheint erneut die zehn Zentimeter große Projektion des bärtigen Greises. Er stellt sich diesmal als Chronist von ES vor. Er kritisiert, dass es den Menschen an Bord an Initiative mangele und dass sie etwas Naheliegendes nicht getan haben. Denn heute sei der Tag der Entscheidung, und für ihn ende jegliche Geschichte.
Zusammen mit Icho Tolot, Myles Kantor und dem Chronisten, der auf Normgröße anwächst, bringt Atlan den Kym zum Arystes-Ableger. Dabei lässt es Diamond nur zögernd zu, dass der Puppenkokon zu Delorian ins Bett gelegt wird. Die Orchideenstämmchen des Arystes-Ablegers stoßen eine große Menge Blütenstaub aus, und der Kym löst sich in einem goldenen Funkenregen auf, worin Atlan den Flügelschlag eines Schmetterlings zu erkennen glaubt. Um die SOL beginnt jetzt die Psimaterie zu brodeln, während gleichzeitig ein kalter, goldener Funkenregen von der Carit-Hülle ausgeht, der dem Hantelschiff das Aussehen einer Wunderkerze gibt – ESTARTU wird wiedergeboren.
Der Chronist bestätigt, das nach dem vernichtenden Angriff K'UHGARS die Kym auf Auroch-Maxo-55 die einzigen noch vorhandenen Bezugspunkte für die Rest-Entität der Superintelligenz waren. Daher hätten die Mundänen im Auftrag ihrer Superintelligenz alles daran gesetzt, den Planeten zu finden und zu vernichten. Durch das Zusammenführen des Kym mit dem Arystes-Ableger hat der Bezugspunkt jetzt die Funktion eines Ankers, an dem ESTARTU Halt finden kann. Sie erscheint dann wahrhaftig in Gestalt einer makellos schönen Frau, der Atlan bereits im Jahre 448 NGZ nach dem Transfer des letzten Hangay-Viertels aus Tarkan begegnete und die sich Hirdal nannte. Als der Arkonide die Frau jetzt mit Hirdal anspricht, akzeptiert sie den Namen, und Atlan begreift, dass er ESTARTUS Inkarnation diesen Namen in einer Art Zeitschleife selbst gegeben hat.
Hirdal nimmt jetzt Delorian an sich, dessen Körper sich verdunkelt und ebenfalls eine Funkenflut ergießt. ES muss dem Baby einen psionischen Imprint aufgedrückt haben, damit es jetzt, in der Vergangenheit, zu seiner eigenen Entstehung beitragen kann. Kurz darauf zeigt sich ES tatsächlich, zunächst in Form einer Energiespirale. Von Delorian bleibt dabei nur der leblose Körper übrig, und die schier verzweifelte Diamond verlangt, in ES aufgehen zu dürfen. Doch in einer Vision erscheint ihr Delorian in Gestalt eines 18-Jährigen und erinnert sie daran, dass Perry Rhodan auf sie warte.
Während sich die Dualfusion der Essenz von ES mit dem ESTARTU-Rest vollzieht, versammeln sich die Evoesa um die SOL. Als Ronald Tekener das Schiff verlässt, erfährt er von Ruyde Kerima Bassa, dass ihr Volk der Geburt der neuen Superintelligenz beiwohnen wolle.
Im Auftrag Atlans bemüht sich Tangens der Falke, das Aussehen des Chronisten in jüngeren Jahren zu eruieren. Es ergibt sich dabei das Bild Delorians, der somit 18 Millionen Jahre lang der Chronist von ES war. Die Substanz des Greises schwindet jetzt, und er erklärt noch, wegen seines Wissens um die Zukunft habe ES stets als allwissend gegolten. Diese Zeitschleife hat ES mit der Geburt Delorians im Jahre 1291 NGZ durchbrochen, mit dem Preis, von nun an die Zukunft nicht mehr zu kennen.
ES entzieht dem INSHARAM sämtliche Psimaterie, und die Evoesa, die hier nicht mehr benötigt werden, gehen in der Superintelligenz auf. Trotz allem ist ES jetzt, an seinem Anfang, sehr schwach, und das Wissen des Chronisten bleibt lange noch verschüttet. Auch die SOL hat sich verändert, denn die Carit-Hülle hat ihre besonderen Eigenschaften verloren.
In Gestalt eines jungen Mannes begibt sich Delorian, der neue Chronist von ES, zu den Inzaila Onda. Die Dimensionstunnel sind zurzeit passierbar, solange sich nicht erneut Psimaterie angehäuft hat. Die Pflanzeninseln sollen ihres Weges ziehen. Jonkylm entscheidet sich für den Absantha-Tunnel und bekommt den Arystes-Ableger mit auf den Weg.
Auch die SOL soll unverzüglich nach Segafrendo zurückkehren. Binnen drei Tagen muss die NACHT erreicht werden, denn später sei kein Transfer in die Zukunft mehr möglich. Dort werde die SOL auch nicht vor dem Jahre 1303 NGZ erscheinen, denn erst dann hätten die im PULS versammelten sechs Superintelligenzen den Mega-Dom für den Transfer ausreichend stabilisiert. Delorian kehrt in ES zurück, der seine Wanderschaft beginnt.
Wohlwissend, dass die Mundänenflotten warten, fliegt die SOL in den Auroch-Maxo-Tunnel ein.
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Multiversen und Zeitreisen (II) Universen, die einander sehr ähnlich sind, wurden vom Pararealisten Sato Ambush als »parallele Wirklichkeiten« definiert, wobei die Neigung dieser Wirklichkeiten, sich unter gewissen Umständen sprunghaft zu verändern, ihr Realitätsgradient, den Übergang zu Kalups Paralleluniversen ebenso beinhaltete wie der Übergang zur höheren Mächtigkeit aller möglichen Universen. Als Minimalunterschied zwischen zwei benachbarten Universen nannte Ambush eine einzige Charakteristik eines einzigen Quants. Aus dieser »Quantelung« ergibt sich einerseits zwar eine sehr große, aber doch endliche Zahl von Universen, andererseits gilt infolge der damit verbundenen Quanteneffekte auch eine Unschärfebeziehung. Deshalb kann nicht mit Bestimmtheit ausgesagt werden, zu welchem Universum genau ein Teil davon innerhalb einer Gruppe »direkt benachbarter« und somit einander extrem ähnlicher Universen gehört - sei dieses »Teil« nun unbelebtes Objekt oder eine bestimmte Person. In den Grenzen der »Beobachtungsungenauigkeit« sind sie als gleichwertig anzusehen!
Verbunden hiermit ist allerdings die vielleicht schwer zu akzeptierende Erkenntnis, daß in all diesen Universen »Doubles« unserer selbst existieren, zwar letztlich getrennt, aber auf höhergeordneter Ebene doch miteinander verknüpft. Damit stellt sich nun die Frage, ob bei »interuniversellen Bewegungen« - und das sind Zeitreisen vor dem Hintergrund des Multiversums! - wirklich eine »Versetzung« von Materie gemeint ist, in Analogie zur räumlichen Bewegung. Muß nicht vielmehr der Beobachter an sich als maßgebliche Instanz einbezogen werden? Was aber kennzeichnet diesen ominösen Beobachter wirklich? Sein materieller Körper? Wohl nicht, denn ein ausschließlich materialistischer Ansatz im Sinne linearer Logik ist zum Scheitern verurteilt und führt zu den bekannten »Paradoxien«. Andererseits war schon mit der Einführung des Beobachters in der Quantenmechanik wie auch in der Relativitätstheorie eine Aufweichung der Subjekt-Objekt-Trennung verbunden. Vernetzung, Wechselwirkung, Interaktion und gegenseitige Durchdringung lösten klassische Begriffe ab. Komplexität zog als neues Kennzeichen in die Weltbildkonzepte ein, eine Komplexität, deren Verständnis nicht durch Spaltung in Einzelteile und deren separate Analyse zu erzielen ist, sondern das Ganze in seiner Struktur wie in seinen inneren Zusammenhängen zu erfassen hat: die alte Erkenntnis, daß das Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile.
Werden der Beobachter und sein individueller Blickwinkel im Multiversum zur entscheidenden Instanz, erlangt ein weiterer Begriff fundamentales Gewicht: die Information oder allgemeiner das Wissen. Was unterscheidet zum Beispiel ein »ruhendes Objekt« von einem »bewegten«? Letztlich die Information, die als »Bewegung« interpretiert wird. Es kann also statt Bewegung in gleicher Berechtigung Wissen heißen, genau wie in der Physik von der Äquivalenz der »trägen« und der »schweren« Masse gesprochen wird. Für den Beobachter als Teil im Ganzen gibt es als letzte Grenze hinzuerwerbbaren Wissens nur das Ganze - die Grenzbedingung bei der Vermehrung von Wissen aber ist, daß er sich aufgrund seiner Einschränkung nur eine endliche Menge Wissen in einander »folgenden« Abschnitten bewußt machen kann. Diese zwangsläufige Begrenzung ist Kennzeichen des Teils, dessen Sein deshalb als »zeitlich« erscheint und Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft fixiert. Wird als Gesamtmenge aller Universen eine ausreichend große Auswahlmöglichkeit vorausgesetzt - im extrem Aleph 0 oder gar Aleph 1 -, »transzendiert« Zeit im konventionellen Sinne und macht sie bedeutungslos: Eine so erweiterte Betrachtungsweise zeigt, daß es in der Tat wenig Sinn hat, von Prozessen, Bewegung und Zeitablauf zu sprechen. Zeitliches Nacheinander wird auf dieser Ebene ersetzt durch das »parallele«, parachrone Nebeneinander der vorhandenen universellen und pararealen Zustände des insgesamt höhergeordneten Multiversums.
Das Ganze erzwingt eine Offenheit der Zukunft ebenso wie eine Offenheit der Vergangenheit, weil aus dieser Sicht alles Wahrscheinlichkeit, ein Potential der Unsicherheit, Möglichkeit ist - und dennoch entspricht die transfinite Mächtigkeit der Gesamtmenge aller Universen dem grundlegenden statischen Zustand des Ganzen. In seiner Gesamtheit determiniert, für das einzelne Teil in jeder Hinsicht offen und von Wahrscheinlichkeiten geprägt, wird »Zeit« zu einer permanent existenten Gegenwart, eine Omnipräsenz des Seins im Gegensatz zum konventionellen Werden und Vergehen. Fritjof Capra umschrieb diesen Zustand in Wendezeit mit einem sehr anschaulichen Bild: Es herrscht Bewegung, doch es gibt letzten Endes keine sich bewegenden Objekte; es gibt Aktivität, jedoch keine Handelnden; es gibt keine Tänzer, sondern nur den Tanz.
Auf das Ganze bezogen ist das Multiversum ein dimensional nicht eingeschränktes Alles-Jetzt - und die höhergeordnete, umfassende Struktur letztlich »pures Wissen« oder wissendes Sein. Inbegriffen ist hierbei aufgrund des Ganzheitsbegriffes das über das bloße Dasein hinausgehende Sosein, was dann zum sich selbst wissenden Sein führt, dem bewußten Sein - sprich dem »Bewußtsein«! Werden herkömmliche Betrachtungsweisen dergestalt »transzendiert«, heißt die Konsequenz: Kein Innen und Außen, kein Subjekt und Objekt, sondern die Ganzheit - der Tanz an sich - ist das Grundlegende. Hierbei ist Bewußtsein Bindeglied und maßgeblicher Faktor, Ausdruck des dahinterstehenden Wissens, und Zeitreise keine »Umkehr« der Orientierungsrichtung, sondern stets Wissenszugewinn, schöpfend aus dem Potential des ohnehin Vorhandenen. Vor diesem Hintergrund gewinnt der Ausspruch, daß Wissen Macht sei, allerdings einen ganz neuen Sinn...
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