Atlan - Vorstoß in die Schwarze Galaxis    


Nach Exposé von William Voltz

Inhalt

Vorstoß in die Schwarze Galaxis: (Heft 400 bis 426):
Handlungszeit: Februar 2650 bis März 2650
Erschienen: Mai 1979 bis November 1979
Situation:

Als Pthor nach langer Odyssee die Peripherie der Schwarzen Galaxis erreicht, geschieht etwas Unerwartetes. Das Weltenfragment kommt am Rande eines unscheinbaren Kugelsternhaufens abrupt zum Stillstand. Atlan ist nicht gewillt, untätig auf die Dinge zu warten, die nun zwangsläufig auf den Dimensionsfahrstuhl zukommen werden. Er ergreift die Flucht nach Vorne in das Reich des Dunklen Oheims. Zusammen mit Thalia und einer Gruppe Dellos fliegt er mit dem Organschiff GRIET die Werftwelt Enderleins Tiegel an, die zur Endstation für das Schiff wird.
Nicht jedoch für Atlan und seine Leute, sie geben sich als Beauftragte des Dunklen Oheims aus und erhalten ein neues Schiff, die HORIET. Ihr erster Auftrag führt zur Freihandelswelt Xudon, auf der ein blinder Steinmetz eine mysteriöse Marmorkugel erschaffen hat: Die Große Plejade, mit der eines Tages die Macht des Dunklen Oheims gebrochen werden soll. Atlan bringt sich in den Besitz des Schmuckstücks und raubt auf dem Planeten Nergal 250 Ärgetzos, die den sogenannten Neffen des Dunklen Oheims die relative Unsterblichkeit sichern sollen. Damit ziehen die Eindringlinge die Aufmerksamkeit der Scuddamoren auf sich. Es beginnt eine wilde Verfolgungsjagd durch den Kugelsternhaufen, dessen Statthalter der Neffe Chirmor Flog ist. Atlans Weg führt zur Residenzwelt Säggallo im Zentrum des Marantroner-Reviers und Mitten hinein in das Chaos eines Machtkampfs um das Erbe des erkrankten Neffen.
Die geheimnisvolle Schläferin Leenia erhält auf Pthor das Signal, daß der Dimensionsfahrstuhl die Schwarze Galaxis erreicht hat und beginnt aktiv zu werden. Sie rettet dem "Helden von Pthor" Sator Synk das Leben und greift auch in das Geschehen um Atlans Expedition ein. Schließlich erklingt der "Ruf der höheren Welten" und die scheinbar junge Frau erfährt, daß sie die Beauftragte eines Kollektivs alter Geisteswesen ist. Der Kundschafter der Zeit Algonkin-Yatta erreicht mit seinem Raumschiff RUORYC das Weltenfragment, während eine Flotte der Scuddamoren Pthor besetzt. Die Pthorer sind zerstritten, die Odinssöhne beugen sich den Willen der Eroberer, während Atlans Freunde Koy, Kolphyr und Sinclair Marout Kennon sich zu den Magiern von Oth durchschlagen und um Unterstützung bitten. Sator Synk setzt sich an die Spitze einer offenen Revolte, während der Schläfer Grizzard im verkrüppelten Körper Lebo Axtons zum Verräter wird.
Auf dem Planeten Ximmerrähne im Rghul-Revier des Neffen Duuhl Larx erwacht Nomazar, der Mann ohne Gedächtnis, als Sklave. Er schleicht sich an Bord eines Organschiffs der Steuereintreiber des Reviers, in der Hoffnung so das Geheimnis seiner Herkunft lösen zu können. Nach langer verschlungener Reise durch den Raumsektor erreicht der Berserker die Residenzwelt Cagendar. Dort erhält Nomazar seine Erinnerung zurück, er ist mit Razamon von Pthor identisch, doch wie er nach Ximmerrähne gelangte, bleibt weiterhin ein Geheimnis. Dem Neffen berührt dies nicht, er ist begeistert davon, einen der Unbezwingbaren von Pthor in seinem Prunkschloß zu wissen und bietet Razamon ein Bündnis an. Zuerst sollen Chirmor Flog und seine Scuddamoren geschlagen werden, danach gilt es gemeinsam gegen den Dunklen Oheim zu ziehen.
Sonstiges:

Mit den Atlan-Heften 421 bzw. 425 halten Detlev G. Winter und Hubert Haensel Einzug in die Riege der Atlan-Autoren, ihr Einstand sollte erfolgreich sein. Beide schrieben bzw. schreiben später auch für die Mutter-Serie PERRY RHODAN.
Auf der LKS des Heftes 410 beginnt ein Atlan-Fortsetzungscomic von Can Sharper, in dem der Arkonide im Dienst von Akon-Akon kämpfen muß. Dazu reist er über den Silbernenpfad im Nichts zu dessen Transdimensionalen Festung und wird schließlich auf eine Primitivwelt geschickt, wo er einen geraubten PSI-Ring finden und zerstören soll.
Atlan-Heftliste

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Allgemeine Überlegungen:

Die Ankunft Pthors in der Schwarzen Galaxis wirkte sich ernüchternd aus. Beim neuen Handlungsschauplatz handelte es sich scheinbar um eine gewöhnliche Galaxis, die sich nur durch die dunklen Kerne ihrer Sterne von irgendeiner anderen unterschied. Was es mit dieser Erscheinung auf sich hat, wird erst sehr spät im Großzyklus geklärt. Und unter einem Neffen des Dunklen Oheims, konnte sich scheinbar niemand etwas vorstellen. Die Folge waren zahlreiche Leserbriefe, in denen Leser ihren Unmut kundtaten.
Die Handlungsebene um Atlans Expedition wirkt, wie ein zweiter Aufguß des Kurzzyklus um den “Tyrann von Wolcion”, wobei Chirmor Flog nicht die Faszination eines Sperco erreicht. Hinzu kommen einige Lückenfüller, die von Aufenthalten Atlans auf eher unscheinbaren Planeten berichten und schon im nächsten Roman vergessen sind. Es gab jedoch auch sehr unterhaltsame Romane und interessante Ideen, wie etwa den Strang um die Ärgetzos oder die Gefangenschaft in der Matrix des Meisterträumers.
Die zweite Handlungsebene, das Rghul-Revier mit Nomazar alias Razamon im Mittelpunkt, begann zäh, da es dauerte bis die Handlung in Schwung kam und der Zusammenhang dieser Romane mit der übrigen Serie sich erst noch herausstellen mußte. Duuhl Larx stellte als Schurke ein Unikum dar, aus heutiger Sicht eine Kreuzung aus betrunkenem Helioten und dem Sotho Stalker aus ESTARTU, brachte er ein unberechenbares Moment in die Serie ein und sammelte dank allzu menschlicher Schwächen Punkte. So entwickelt sich der Neffe bald zu einer der Hauptpersonen der Serie.
Die Romane auf Pthor wirken dagegen hausbacken und einfallslos, insbesondere das ewige Duell Kennon/Grizzard nervt nur mehr. Auch H. G. Ewers scheint sein Pulver verschossen zu haben und flüchtet sich mit Algonkin-Yatta in Schilderungen immer absurderer Situationen. Lediglich Horst Hoffmann präsentiert im Zusammenhang mit Leenia einige originelle Ideen, die später an Bedeutung gewinnen, obwohl sie anscheinend nur Eigengewächse des Autors waren.


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© Schrotys Materiequelle     Seite von Bernd Labusch