3. König von Atlantis Atlan-Hefte 300 bis 499 Erschienen: 1977 bis 1981

Extrasinn - Übersicht


 

Atlan-Sonderartikel: Neues aus Atlantis
von Werner Fleischer

Aus Perry-Rhodan-Perspektiven Nr. 63, World of Cosmos Nr. 35



Neues aus Atlantis
Werner Fleischer spricht sich für eine differenzierte Analyse des Atlantiszyklus aus



Anlass
Christian Matz beschäftigte sich in der Ausgabe 62/2002 der PRP ein wenig mit dem sogenannten Atlantis-Zyklus, der innerhalb der Heftromanserie Atlan von 1977 - 1981 veröffentlicht wurde. Mit seinem Artikel zeigt Christian Matz an mehreren Stellen unfreiwillig auf, wie wichtig es wäre, wenn es eine unabhängige literaturwissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Perry Rhodan Serie und ihren Nebenprodukten (Atlan, Perry Rhodan Taschenbücher, Silberbände, etc.) jenseits von VPM und der PRFZ gäbe. Diese Auseinandersetzung mit einem über 40-jährigen literarischen Phänomen ist mehr als überfällig, schon alleine unter dem Gesichtspunkt, dass heute bereits nicht mehr alle Zeitzeugen leben. Derzeit sind jedoch an den Universitäten und dem sekundärliterarischen Bereich kaum Tendenzen erkennbar, sich auf das dankbare Forschungsobjekt Perry Rhodan zu stürzen. Das ist umso bedauerlicher, als es innerhalb der Historie des Gesamtphänomens mehrere weiße Flecken gibt. Einer dieser Flecken, um den sich mehrere nicht stichhaltige Legenden ranken, ist der Atlantis-Zyklus.

Die Situation der deutschen Fantasy im Jahre 1977
Christian Matz versucht in seinem Artikel zunächst zu belegen, dass es sich bei dem Atlantis-Zyklus um einen Versuch gehandelt hat, die Fantasy mit Hilfe der Science Fiction in der Bundesrepublik Deutschland zu Beginn der 70er Jahre populär zu machen. Dies ist zwar ein mutiges Unterfangen, er unterschlägt jedoch, dass es bereits einige erfolgreiche Vorläufer der Fantasy in Deutschland gab, die zu diesem Zeitpunkt bei einem breiten Publikum weitaus bekannter und beliebter als die Serien Perry Rhodan und Atlan waren.
So lässt sich beispielsweise das zweibändige Romanfragment „Ardistan und Dschinnistan" des Radebeuler Schriftstellers Karl May eindeutig der Fantasy zuordnen.
Mays Helden, Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar, bewegen sich in diesem Roman innerhalb einer imaginären Welt, Sitarta, die nicht mehr mit der Erde des späten 19. Jahrhunderts vergleichbar ist. Es ist zwar richtig, dass dieser Roman bei weiten nicht die Auflagenzahlen von Mays sonstigen Reiseerzählungen erreichte, jedoch führte er zum ersten Mal 1907/09 einem Publikum vor Augen, wie Fantasy funktionieren kann.
Interessanterweise wurde die Erstveröffentlichung von Tolkiens Roman „Der Herr der Ringe" 1970 gleich von mehreren Kritikern mit den Werken Karl Mays verglichen. Im Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft erschien hierzu 1981 ein umfangreicher Artikel, der sich mit möglichen Einflüssen von Karl May auf den britischen Autor J.R.R. Tolkien auseinander setzte.
Auch viele Werke des französischen Autors Jules Verne tragen unverkennbar den Stempel der Fantasy. Vernes Werke sind darüber hinaus oftmals ein Phänomen, das Christian Matz in seiner Betrachtung als Schnittmenge zwischen „Fantasy" und „Science Fiction" bezeichnet. „In 80 Tagen um die Welt" ist sicherlich ein gut geschriebener Abenteuerroman von Jules Verne, seine Geschichte „Von der Erde zum Mond" und die anschließende Fortsetzung „Reise um den Mond" sind hingegen der „Science Fiction" zuzuschreiben. Für einen der bekanntesten Romane Jules Vernes, „Reise zum Mittelpunkt der Erde", trifft eine eindeutige Einteilung jedoch nicht mehr zu. Hier vermischt der Autor erfolgreich die Grenzen von Science Fiction-, Abenteuer- und Fantasyelementen zu einem seiner faszinierendsten Romane.

Das Genre „Fantasy" war Anfang der siebziger Jahre ein aktuelles Thema, dem sich in der Bundesrepublik Deutschland mehrere Verlage widmeten. Sehr erfolgreich war hierbei z.B. das auflagenstarke Comicmagazin Kobra. Innerhalb dieser Heftreihe erschien u.a. die englische Comicserie Trigan von Don Lawrence. Trigan lässt an mehr als einer Stelle eine deutliche Ähnlichkeit zur Welt des Neuen Atlantis erkennen, einer Welt, die Atlan und sein neuer Freund Razamon ab Heftnummer 300 der Atlan Serie kennen lernen sollten. Bei Trigan handelt es sich um eine Comicserie, die einerseits zur Zeit des römischen Reiches zu spielen scheint, auf der anderen Seite jedoch mit Raumschiffen und Computern über einen hohen technischen Stand verfügt, und damit beim Betrachter und Leser einen widersprüchlichen Eindruck hinterlässt. Ähnliche Verhältnisse treffen wir ab Juni 1970 auf dem Weltenfragment „Pthor" vor, das zunächst für einen Teil von Atlantis gehalten wird.
Wie einige Jahre später innerhalb der Heftromanserie Atlan, insbesondere im Atlantis-Zyklus (Band 300 - 499), lernen wir bei Trigan darüber hinaus Monster, Zauberer und viele andere Zutaten kennen, die ein Fantasyprodukt auszeichnen. Als kleine Anmerkung sei noch bemerkt, dass Trigan seinen ersten Auftritt in der Bundesrepublik, hier jedoch noch unter dem Namen „Trigo", 1971 innerhalb der Heftreihe Super im Moewig-Verlag hatte. Es ist anzunehmen, dass auch die Perry Rhodan Autoren Kenntnis von der Veröffentlichung erhielten.
Mitte der 70er Jahre lasen Kinder und Jugendliche Kobra, Studenten fanden es im Prinzip immer chic, den „Herr der Ringe" zu lesen, um „in" zu sein und mitreden zu können. Tolkiens Werk „Der kleine Hobbit" war seit 1956 ein gern gelesenes Kinderbuch und hatte es gerade geschafft, bei DTV veröffentlicht zu werden. Die Werke Jules Vernes erhielten zu diesem Zeitpunkt eine erneute Renaissance durch eine sehr schön aufbereitete Reihe innerhalb der Fischer-Taschenbücher. Germanisten näherten sich unter dem Einfluss von Arno Schmitt und der Karl-May-Gesellschaft dem Ardistan und Dschinnistan Karl Mays. Natürlich dürfen in diesem Zusammenhang auch die Veröffentlichungen von Conan durch den Heyne-Verlag nicht verschwiegen werden.

In der Literatur, jenseits der so genannten „Trivialliteratur" - zu diesem Zeitpunkt oft noch als „Groschenliteratur" oder „Schundliteratur" bezeichnet -, war Fantasy als Spielart der fantastischen Literatur angekommen.
Die Trivialliteratur, insbesondere die von Männern bevorzugte, drehte sich zu diesem Zeitpunkt um die großen Themen „Krimi", „Krieg" „Western" und „Science Fiction". Horrorromane gab es zwar auch schon, jedoch war dies innerhalb des Heftromans ein relatives neues Genre, mit dem eifrig experimentiert wurde, und das saftige Gewinne versprach. Interessanterweise starteten fast zeitgleich im Heftroman wie im Comicbereich mehrere klassische Horrorreihen.

Im Gegensatz zu den oben genannten Themen war Fantasy Anfang bis Mitte der siebziger Jahre in Deutschland kein Thema für die großen Heftromanverlage der Bundesrepublik. Weder Bastei, noch Marken, Kelter oder Moewig hatten Serien dieses Zuschnitts in ihrem Programm.
Dies sollte sich ändern, als 1973 im Moewig-Verlag die Entscheidung fiel, für das Massenpublikum eine Fantasyreihe namens DRAGON zu veröffentlichen. Der damalige Chefredakteur des Verlages G. M. Schelwokat konzipierte ursprünglich diese Reihe, die nicht zu Unrecht den Untertitel trug „Die erste deutsche Fantasy-Serie". Die Betonung liegt hier jedoch eindeutig auf dem Begriff „Serie". An dieser Reihe schrieben folgende Autoren mit: William Voltz, Ernst Vlcek, Hans Kneifel, Hugh Walker, Peter Terrid, H. G. Ewers und Clark Darlton. Bis auf Vlcek und Walker arbeiteten alle Autoren auch am Atlantis-Zyklus mit. Das ursprüngliche Konzept wurde letztendlich von William Voltz durch eine dreibändige Science Fiction Story ergänzt, die in der Folge zu einer starken Belastung für die Serie werden sollte.
Es hat sicherlich eine Vielzahl von Gründen gegeben, die dazu geführt haben, dass Dragon 1975 mit der Nummer 55 eingestellt wurde. Die Gründe können hier nicht weiter erörtert werden, jedoch möchte der Verfasser an dieser Stelle den Scheinwerfer kurz auf die oftmals lieblos und dilettantisch wirkenden Titelbilder der Serie werfen. Das Titelbild hat für den Käufer einer Heftromanserie eine nicht zu unterschätzende Wirkung. In diesem Zusammenhang ist es dem Verfasser bis heute nicht klar, welchen Zweck Moewig mit diesen Titelbildern verfolgt hat - oder gab es zu diesem Zeitpunkt keine besseren Zeichner in Deutschland, die bereit waren, für Dragon Titelbilder zu entwerfen.
Die Einschätzung von Reinhold Krämer, das Leserinteresse sei überschätzt worden (von Matz nach AGB (Archiv für Geschichte des Buchwesens zitiert), ist m. E. mit Vorsicht zu bewerten, übersieht er doch, dass 1974 mit der Taschenbuchreihe Terra Fantasy eine langjährige Serie auf den Markt kam, die in zwei Auflagen erschien und es in der Folge auf mehr als 90 Bände brachte.
Eine andere Sicht der Dinge vermittelt uns Hugh Walker in seinen Artikel „Dragon -Erinnerungen und was sonst noch übrig ist", in dem er schreibt: „Meines Erachtens hängt es nur bedingt mit dem Inhalt zusammen, dass die Serie es dann doch nur bis Band 55 geschafft hat. Für die meisten Autoren der Dragon Serie war Fantasy Neuland. Sie waren in der Hauptsache Science Fiction Autoren, die sich schwer taten mit dem Konzept von Schwert und Magie, und erst lernen mussten, mit dem Genre umzugehen." Letztendlich findet jedoch auch Walker keine Antwort für die Einstellung der Serie. Hierzu schreibt er weiter unten: „Wir haben nie erfahren, welche roten, oder nicht genug schwarzen Zahlen die Verlagsleitung veranlassten, Dragon im April so abrupt einzustellen".
Der Möglichkeiten, was zur Einstellung von Dragon führte, gibt es viele, fest steht jedoch, dass es einen Markt für dieses Segment gab, es musste nur noch die richtige Umsetzung gefunden werden. Aus der Erfahrung, dass erfahrene Science Fiction Autoren nicht unbedingt schon routinierte Fantasy Autoren sind musste im Umkehrschluss eine Tugend werden. Was bot sich eher, als eine Mischung dieser beiden Literaturwelten?

Die klassische Atlan-Heftserie
Eine Möglichkeit für den Neustart einer Fantasyserie mit Science Fiction - Elementen bot sich im Juni 1977 innerhalb der Atlan Serie an. Im Namen Atlan steckte bereits durch die Assoziation zum untergegangenen Kontinent „Atlantis" des Perry Rhodan Universums eine mögliche Verbindung zur Fantasy. Bereits innerhalb der Serie Dragon spielte Atlantis eine bedeutende Rolle. Zudem beschäftigt die Geschichte vom untergegangenen Kontinent seit der ersten Niederschrift durch den griechischen Philosophen Platon die Köpfe der Menschen bis heute so sehr, dass es fast unmöglich sein dürfte, die vorhandene Sekundärliteratur zu diesem Thema zusammenzutragen.

Wir dürfen an dieser Stelle den Blick über den Tellerrand jedoch nicht aus den Augen verlieren. Zum einen war mit Erich von Däniken in den frühen siebziger Jahren ein Autor populär, der es schaffte, durch oftmals spektakuläre Bücher mit sehr gewagten Thesen über mögliche Besuche aus dem Weltall das Augenmerk seiner Leser auf Themen wie das Bermuda-Dreieck oder Atlantis zu werfen. Und von Däniken war nur einer von vielen Autoren, die zu diesem Zeitpunkt mit solchen Themen Hochkonjunktur hatten. Die Vorstellung, dass plötzlich über das Bermuda-Dreieck Außerirdische die Erde besuchen könnten oder Atlantis gefunden würde, beherrschte Mitte der 70er Jahre neben den großen Zeitungen der Boulevardpresse, wie Bild und Express, auch die sogenannte seriöse Presse.
Dem Pabel-Moewig-Verlag war plötzlich Konkurrenz aus einer ganz unerwarteten Ecke entstanden. Im Kölner Marken-Verlag wurden ab 1974 die Romane der Reihe Zeitkugel veröffentlicht.
Die Reihe war eine zunächst geschickte Mischung aus Reisen der Protagonisten in die Zukunft und Vergangenheit der Erde. Dieses Konzept wurde ab Roman 25 zugunsten reiner Reisen in die Vergangenheit aufgegeben. Bereits vorher waren immer schon Fantasyanklänge in den Romanen zu bemerken gewesen. Dies verstärkte sich in den folgenden Romanen, insbesondere bei Themen, die von Natur aus sehr spekulativ waren, wie z.B. die Sintflut. Zuweilen trafen die Zeitreisenden auch mit Außerirdischen zusammen, die auf der Erde gestrandet waren. Die Reihe Zeitkugel zählt sicherlich mit 90 Romanen und 40 Heften der Nachfolgereihe Erde 2000 zu den langlebigsten Science Fiction Serien der Bundesrepublik, mit denen ein anderer Verlag versuchte, dem Marktführer einiges an Leserschaft abzuwerben.

Innerhalb der Atlan Reihe hingegen wurde ebenfalls ab dem zweiten Atlan-Zyklus „Held von Arkon" erfolgreich mit diversen Fantasyelementen experimentiert. Michael Thiesen schreibt hierzu: „Schon im Vorgängerzyklus „Der Held von Arkon" hatte eine exotisch-abenteuerliche Handlung vor dem feudalistischen Hintergrund des Großen Arkonidischen Imperiums gestanden, in der sich ohne Mühe auch die irrationalen Elemente der Fantasy entdecken ließen." William Voltz, der damalige Exposéredakteur hatte die steifen Vorgaben seines Vorgängers Karl-Herbert Scheer über Bord geworfen und der Atlan Serie mit einem Mix von Science Fiction, Märchen- und Fantasyelementen erfolgreich neues Leben eingehaucht. Unter die letzteren Elemente fallen z.B. das Lebenskügelchen, das Ausgraben und Wiederbeleben von Atlans Vater, das nie geklärte Verschwinden von Akon-Akon oder die Welt der Varganen. Fantasy und Science-Fiction scheinen für William Voltz kein Widerspruch gewesen zu sein.
Der zweite Atlan-Zyklus krankte jedoch spätestens seit 1976 unter ganz anderen Problemen. Zum einen war die Handlung viel zu sehr in die Länge gezogen, zum anderen zeigte sich durch das Verlassen der Haupthandlung und das Abdriften in die Welt der Varganen, dass der rote Faden zunehmend für den Leser verloren gegangen war. Als weiterhin erschwerend kam hinzu, dass sowohl die Handlung um das verborgene Akon wie auch die groß angelegte und letztendlich abgebrochene Schilderung des Wirkens der MdI in der arkonidischen Vergangenheit mehr Fragen als Antworten beim Leser hinterlassen haben. Es war an der Zeit, dass etwas passieren musste.

Atlan - König von Atlantis
Heftromane werden von Autoren geschrieben, von Redakteuren redigiert und von Verlegern herausgegeben. Letztendlich sind es kaufmännische Entscheidungen, die über einen weiteren Verlauf entscheiden.
Peter Terrid gab 1996 in einem Interview zu Protokoll, dass die Entscheidung für den Atlantis-Zyklus weder von William Voltz noch von G. M. Schelwokat getroffen worden war, sondern von Kurt Bernhard: „Der Atlantis-Zyklus geht nach meiner Erinnerung eindeutig auf eine Entscheidung von Kurt Bernhard zurück. Dragon war eingestellt worden und Kurt Bernhardt war der Meinung: Deutschland ist reif für Fantasy. Und bei Fantasy müssen wir Atlantis haben - also Atlan geht nach Atlantis."

Die älteste mir bekannt gewordene Einschätzung zum Atlantis-Zyklus stammt von Klaus N. Frick. Klaus N. Frick schrieb als junger Fanzine-Redakteur hierzu: „Ein weiterer, wenn auch indirekter Versuch, Fantasy zu lancieren, wurde 1977 gestartet. In der Atlan Serie begann der Atlantis-Zyklus, der 200 Hefte hindurch anhielt. Auch dieser war konzeptionslos aufgebaut, denn innerhalb einer reinen Science Fiction Reihe plötzlich mit Magiern und Hexerei aufzuwarten, nicht zuletzt auch mit Odinsöhnen oder auch Drachen, das erschien vielen Lesern als zuviel verlangt."

Der angesehene Perry Rhodan Kritiker und William Voltz-Jünger Robert Hector schrieb hierzu: „Im Juni 1977 - Fantasy-Romane waren zu diesem Zeitpunkt in Deutschland sehr beliebt - startete der Verlag diesen Großzyklus. Bereits in den ersten hundert Heften der Perry Rhodan Serie berichtete der Arkonide aus seinen Erinnerungen, dass vor 10.000 Jahren im Atlantik ein Kontinent namens Atlantis existierte. Nun wollte man sich wieder dieser Thematik annehmen, zumal die Veröffentlichungen über Atlantis immer zahlreicher wurden." Rüdiger Schäfer schreibt 8 Jahre später: „1977 erreichte man den Jubiläumsband 300. Zu dieser Zeit lagen Fantasy-Romane und artverwandte Themen, so z.B. Berichte um die Geheimnisse des versunkenen Kontinents Atlantis (das bekanntlich im Hinblick auf die Person Atlans ohnehin eine wichtige Rolle gespielt hatte), voll im Trend".
Während Schäfer sich an Hector orientiert und seine Einschätzung übernimmt, gehen Traugott Bösche und Winfried Czech in ihrem Artikel „Heftromanserien in Deutschland (3): Nach 850 Bänden das Aus!" noch einen Schritt weiter, indem sie schreiben: „Dann erfolgte ein rigoroser Einschnitt. Ab Band 300 verschlug es den Arkoniden in das sagenumwobene Atlantis. Es war sicher keine schlechte Idee, sich dem Thema Atlantis zu widmen, hatte dieser Kontinent doch bei Atlans ersten Kontakten mit der Erde eine so bedeutende Rolle gespielt und übt auch heute noch einen nachhaltigen Einfluss auf die Phantasie vieler Zeitgenossen aus. Allerdings wurde plötzlich aus reiner SF pure Fantasy. Das verschreckte zweifellos viele SF-Fans, wenn es auch die Fantasy-Freaks band".

Dieser Spagat war sicherlich auch den Verantwortlichen bei VPM bewusst, denn bereits frühzeitig verwies William Voltz innerhalb der Leserkontaktseite auf eine Rückkehr der Science Fiction. Bereits frühzeitig wurde weiterhin von ihm angedeutet, dass mit den Figuren „Sinclair-Kennon" und „Algonkin-Yatta" zwei Handlungsträger des „Held von Arkon-Zyklus" in die Serie zurückkehren würden. Voltz spielte gedanklich stark mit der Symbiose von Fantasy und Science Fiction. Erfahrungen für diese Symbiose hatte er bereits als Verantwortlicher für die Comicreihe „Perry - Unser Mann im All" gesammelt. Er muss sich wohl auch sehr früh Gedanken über das Verhältnis dieser beiden Genres zueinander gemacht haben. Dies sah in seinen Planungen wohl zunächst einen hohen Fantasyanteil vor, der zunehmend von der Science Fiction zurückgedrängt werden sollte. Diese Planung, die sich auf dem Papier gut las, sollte sich im späteren Verlauf des Zyklus als ein großes Problem erweisen und die Serie innerhalb der 400er Bände in eine große Krise stürzen.

Die Zyklushandlung
Es hat den Anschein, dass Voltz den Atlantis-Zyklus anfangs sehr umfassend konzipiert hat. Auch wenn sich heute kein Rahmenexposé finden lässt, so hatte Voltz jedoch durch eine von Horst Hoffmann für den Atlan-Roman 300 „Das neue Atlantis" gezeichnete Karte von Pthor ein ausgezeichnetes und unentbehrliches Hilfsmittel an die Hand bekommen. Diese Karte war Gold wert, verhalf sie doch dem Exposéredakteur zu einer seiner gelungensten Leistungen. Voltz konnte anhand der Karte die Route von Atlan und Razamon festlegen und dem Leser gleichzeitig die Möglichkeit geben, die Odyssee der beiden minutiös zu verfolgen. Gleichzeitig war er als Exposéredakteur gezwungen, sich sehr intensiv mit dieser Welt auseinander zu setzen, denn jeder Leser wollte natürlich wissen, was sich hinter so spannenden Begriffen wie der „Straße der Mächtigen", dem „Blutdschungel" oder der „Feste Grool" verbarg. Voltz kam gar nicht umhin, seine Helden quer über die Welt von Pthor zu schicken. Dies führte in der Folge dazu, dass keine andere Welt innerhalb des Perry Rhodan Universums, mit Ausnahme von Terra und eventuell Arkon, so ausführlich geschildert wurde wie Pthor. Durch die Anlage des Zyklus war Voltz gezwungen, sich im ersten Drittel (Band 300 - 376) fast ausschließlich mit diesem Handlungsschauplatz zu beschäftigen, der die Größe der iberischen Halbinsel aufwies. Hierdurch entfiel das von ihm und seinen Autoren geliebte Planetenspringen, das sich im Arkon-Zyklus dadurch auszeichnete, dass die Welten austauschbar, oberflächig und beliebig wirkten.

Durch rund 30 Romane können wir Atlan und Razamons Odyssee auf Pthor verfolgen. Zunächst musste William Voltz jedoch seine Helden erst einmal auf die Reise schicken. Er entledigte sich dieser Aufgabe in einer seiner besten Arbeiten dadurch, dass er die Geschichte pädagogisch sorgfältig nach dem Prinzip vom „Bekannten zum Unbekannten" aufbereitete. Innerhalb der Handlung erleben wir ähnliche Elemente, die wir auch in der klassischen Abenteuerliteratur vorfinden, z.B. in „Robinson Gruse" oder „Die Schatzinsel". Es ist die klassische Perry Rhodan-Welt von Karl-Herbert-Scheer, in der William Voltz hier seinen Held agieren lässt.
Neben der eigentlichen Handlung erfahren wir im Hintergrund jedoch einiges über das infolge der Dolankrise auseinander brechende Solare Imperium.
Neben Perry Rhodan treffen wir viele andere alte Bekannte wieder, Reginald Bull, Julian Tifflor und Allan Mercant erscheinen in der Handlung. Der gesamte Roman wirkt durch die atmosphärische Schilderung seines Hintergrunds stellenweise wie eine Verbeugung vor Karl-Herbert Scheer.
Gleichzeitig erleidet Atlans Lebensqualität durch den Verlust seiner Freundin und die aufkommende Atlantishysterie erhebliche Einbußen. Im Gegenzug führt Voltz mit Razamon eine neue Hauptperson in die Handlung ein, die im Grunde ein düsteres Spiegelbild von Atlan ist. Ebenso wie Atlan ist er unsterblich und wurde vom Schicksal auf die Erde verschlagen. Beide Personen verlassen auf den letzten Seiten des Romans ihre bekannte Welt in Richtung des vermeintlich aufgetauchten Atlantis. Kurz bevor sie das Weltenfragment betreten, verlieren sie ihre komplette Ausrüstung und Kleidung und stranden nackt an der Küste des ihnen unbekannten Landes. Symbolisch sind diese Stellen als sehr bemerkenswert zu betrachten, stellt die Nacktheit und der Verlust der Ausrüstung doch einen völligen Neubeginn, quasi eine Wiedergeburt dar.
Während es sich bei der Handlung in Band 300 „Das neue Atlantis" von William Voltz noch um reine Science Fiction handelte, kam es mit der Nummer 301 „Am Berg der Magier" zum eigentlichen Wechsel des Genres.
In dem Moment, in dem Atlan und Razamon am Strand von Pthor aufwachen, den Fischwesen aus Panyxan begegnen, die sich vor Magiern fürchten und an den Göttervater Odin glauben, findet sich der Leser gemeinsam mit den Helden in einer magischen Welt wieder, die geprägt wird von Monstern, Göttersöhnen und einer geheimnisvollen Macht im Hintergrund. Pthor ist allerdings auch der Schauplatz der Gegensätze: neben mittelalterlich geprägten Städten wie z.B. Orxeya finden wir gleichzeitig Industriezentren oder die Roboterzivilisation von Wolterhaven. Androide Wesen, Technos genannt, bevölkern die Städte Zhahn und Zbohr an der Bucht der Zwillinge. Technik ist sehr wohl auf Pthor vorhanden, jedoch steht die vorhandene Technik nicht im Vordergrund, sondern dient Voltz als Hilfsmittel für eine überaus spannende Handlung, in deren Verlauf Atlan und Razamon der geheimnisvollen Macht, die sich innerhalb der Festung verbirgt, unaufhaltsam ein Stück näher kommen. Einige Romane kommen hierbei fast ohne die Erwähnung und den Einsatz technischer Hilfsmittel aus. Sie spielen nicht selten in kargen Landschaften wie der Wüste Flyn oder der Eisküste.
Pthor ist ein relativ dünn besiedeltes Land, das über wenige große Zentren verfügt. Es ist von der Größe der Iberischen Halbinsel mit genau abgesteckten Klimazonen, das vom Wölbmantel, einer Art Energieschirm, umschlossen wird.

Es ist heute ohne Einsicht in die Verlagsunterlagen sehr schwer feststellbar, bis zu welchem Roman Voltz die Handlung ursprünglich geplant hatte. Es gibt gewisse Anhaltspunkte dafür, dass er seinen ersten Handlungsabschnitt ursprünglich bis zum Roman 332 geplant hatte.
In diesem Roman gelingt es Atlan und seinen Verbündeten, in die geheimnisvolle Festung der Herrscher von Pthor einzudringen und die Gefahr durch das Weltenfragment von der Erde zu bannen. Pthor verlässt durch einen Notstart der so genannten „Enkel des Großen Oheims" die Erde. Atlan und Razamon befinden sich jedoch immer noch auf Pthor, das sich unaufhaltsam einem unbekannten Ziel, womöglich der Schwarzen Galaxis, der Heimat des Weltenfragments, nähert.
Es ist jedoch auch möglich, dass Voltz seine Konzeption erst nach den Romanen um die Unterwelt von Pthor unterbrach, denn hier taucht mit der Seele von Pthor ein neues Rätsel auf, das nicht abschließend geklärt werden kann. Fast gleichzeitig ergeben sich für Atlan und Razamon weitere Probleme, die dem Zyklus neuen Schwung geben sollten. Demgegenüber steht jedoch, dass die Handlung um die Unterwelt und die Steuerung von Pthor sehr harmonisch mit den folgenden Heften verbunden ist.
Durch die unsanfte Landung Pthors auf Loors in Roman 338 wird eine neue Handlungsebene um das Reich der Spercoiden und deren Herrscher Sperco eröffnet, in deren Verlauf zum ersten Mal seit dem Band 300 wieder größere Science Fiction-Elemente innerhalb der Serie auftauchen. In den Romanen um Loors, Sperco und seine Spercoiden findet sie statt, die Symbiose zwischen Fantasy und Science Fiction. Gleichzeitig kann Voltz die Rahmenhandlung vorantreiben und lässt im abschließenden Spercoiden-Roman mit der Figur „Feigling" einen klassischen „Antihelden" auftreten, der sich letztendlich als „Odin", den Vater der Göttersöhne von Pthor entpuppt. Die Odinhandlung ist von Voltz sehr stark mit der Handlung um die Dimensionsschleppe verwoben, einem Ort, auf dem die Verbannten von Pthor leben, und der den Mächtigen der Schwarzen Galaxis als zusätzliches Eingreifmittel zur Verfügung steht, um Pthor unter Kontrolle zu halten. Atlan wird auf diese Welt verschleppt, kann scheinbar die Gefahr beseitigen, wird jedoch getäuscht und bringt Pthor infolge dieser Täuschung durch ein Steuerelement auf einen unaufhaltsamen Kurs zur Schwarzen Galaxis.
Am Ende dieses Handlungsabschnittes wird sich der Antiheld in die Überfigur Odin verwandeln und seine Königswürde an Atlan weiterreichen. Nachdem Odin Pthor verlassen hat, wird Atlan zum König von Atlantis ausgerufen. Somit hatte die Serie das Ziel ihres programmatischen Untertitels, „König von Atlantis", den sie seit Band 300 trug, erreicht.
An dieser Stelle endet mit den beiden folgenden Romanen um Algonkin-Yatta in den Bänden 375/376 die Saga um den König von Atlantis. Was danach geschieht, hat nur noch wenig mit den vorherigen Ereignissen zu tun. Voltz beginnt, fast unmerklich für den Leser, eine neue Geschichte zu erzählen. Leider verrät er dem Leser jedoch nicht, wohin die Reise der Helden gehen soll. Die folgenden 24 Bände hinterlassen den Eindruck, als ob Voltz verzweifelt nach einem neuen Konzept suchte, um den Zyklus befriedigend weiterführen zu können. Sowohl die Bände um die Invasion der Krolocs wie auch die Romane im Vorfeld der Schwarzen Galaxis bringen die Handlung nicht weiter und können dem Leser auch keine neuen Informationen vermitteln. Damit geht einher, dass von nun an der Fantasyanteil zugunsten der Science Fiction zurückgeht. An dieser Stelle können wir sehr deutlich von einem Bruch im Werk, in der Konzeption sprechen.

Peter Griese, der langjähriger Atlan-Exposéredakteur, führt in einem Interview in der Zeitschrift „Phantastische Zeiten" , 1988, zu dieser Problematik aus: „In der Atlan Serie gibt es so tiefe Einschnitte, wobei die tiefsten wahrscheinlich im Wechsel von 299 nach 300 und 499 nach 500 stattfanden." Peter Griese hatte in diesem Interview voll und ganz die Problematik des Atlantis-Zyklus erkannt. Er war kein reiner SF-Zyklus, sondern in den ersten 77, wenn nicht gar den ersten 100 Bänden ein reiner Fantasy-Zyklus mit äußerst sparsam eingesetzten Science Fiction-Elementen. An dieser Stelle muss jedoch die Frage gestellt werden, ob es sich wirklich um Fantasy handelte oder ob diese Romane nicht eher dem Bereich der klassischen Abenteuerliteratur zugerechnet werden müssen.
Peter Griese hat oben bereits auf die diversen Einschnitte, besser gesagt die Brüche innerhalb der Atlan Reihe hingewiesen. Wenn wir uns den Atlantis-Zyklus etwas genauer ansehen, so bemerkt der aufmerksame Betrachter innerhalb dieser 200 Romane eine ganze Reihe von Handlungsbrüchen. Diese werden hier nur kurz erwähnt, die eigentliche Analyse bleibt einer späteren Arbeit vorbehalten.

1. Bruch - Band 377
Mit dem Roman 377 „Korridor der Dimensionen" von Hans Kneifel beginnt die Handlung um die Krolocs. Diese Handlung ist sehr stark mit Science Fiction-Elementen angereichert. Plötzlich erhält Atlan von den Magiern mit der Goldoor ein Raumschiff, und der magische Überbau der Serie tritt zugunsten einer Science Fiction-Actionhandlung in den Hindergrund. Obwohl die Grundthematik des Zyklus nicht mehr weiterverfolgt wird, sind die Romane mit den vorangegangenen 77 Bänden inhaltlich verbunden. Dieser Bruch fällt im Gegensatz zu späteren nicht direkt dem Leser als solcher ins Auge. Bei einem anderen Verlauf des Gesamtzyklus hätte er eine reizvolle Übergangshandlung sein können.

2. Bruch - Band 392
Die Krolocs-Handlung endet mit Band 391. Im darauf folgenden Roman befindet sich Pthor im Vorfeld der Schwarzen Galaxis. Die inhaltliche Anbindung wird weiter abgeschwächt. Hinzu kommt, dass diese Romane auf den Leser orientierungslos und im Ergebnis zu wenig relevant wirken. Sie hinterlassen eher den Eindruck, als ob nur Zeit geschunden werden solle bis zum Jubiläumsband 400 „Die Schwarze Galaxis".

3. Bruch - Band 400
Hatten wir es bei den vorangegangenen Brüchen mit kleineren Eingriffen innerhalb des Zyklus zu tun, so verlässt der Held jetzt nicht nur real, sondern auch symbolisch die Handlungsebene der vorherigen Romane. Nachdem es Razamon bereits in 391 in die Schwarze Galaxis verschlagen hatte, wagt Atlan in diesem Roman, und mit ihm sein geistiger Vater in diesem Zyklus - William Voltz -, die Fahnenflucht und lässt das in 77 bzw. 100 Romanen zuvor aufgebaute Szenario im Stich.
Hier ist der große Bruch innerhalb des Zyklus zu sehen. All das, was vorher mit viel Mühe aufgebaut wurde, besitzt plötzlich keine Bedeutung mehr. Offene Fragen, die an dieser Stelle weitergeführt werden müssten, wie z.B. die Herkunft der Odinsfamilie, die ursprüngliche Bedeutung von Razamon oder das Verhältnis Odins zu den Herrschern der Schwarzen Galaxis, spielen überhaupt keine Rolle mehr. Voltz unternimmt erst gar nicht den Versuch, die beiden Hälften des Atlantis-Zyklus überzeugend miteinander zu verbinden.
Stattdessen eröffnet er mit der „Schwarzen Galaxis" eine völlig neue Handlungsebene, die jedoch zu wenig an die vorherigen Schauplätze angebunden ist. Pthor wird fast völlig in den Hintergrund gedrängt und darf nach seiner Reaktivierung zahlreiche Invasionen über sich ergehen lassen.
Anstatt dem Leser konsequenterweise eine Schwarze Galaxis im Banne der Magie anschaulich zu bieten, lässt Voltz Atlan wie einst im „Held von Arkon" von einem Planeten zum nächsten springen. Dies ist zum einen weder sonderlich originell noch kann es die Erwartungen der Leser erfüllen. Erschwerend für eine flotte Handlungsführung wird Atlan von seinen Feinden dermaßen oft gefangen genommen wie Karl Mays Held Old Surehand im gleichnamigen zweibändigen Werk des Radebeuler Autors. Wir können an dieser Stelle durchaus in der Phase der Atlan-Romane 400 - 443 von einem „Old-Surehand-Phänomen" sprechen und mit Old Shatterhand im Geiste denken: „Dies muss ein Ende haben".
Ebenso wie Old Surehand wird auch Atlan ständig gefangen und anschließend befreit. Dies wird auf die Dauer in beiden Fällen fast unerträglich. Im Gegensatz zu Karl May gelingt es William Voltz jedoch nicht, aus einer ausweglos erscheinenden Handlung erfolgreich auszubrechen und sein Werk mit den Worten Karl Mays abzuschließen, mit denen dieser Old Surehand beendete: „Endlich, Endlich, Endlich".

4. Bruch - Band 444
Die Romane 425 - 443 stellen für den Verfasser den wohl schlimmsten Zeitraum innerhalb des Atlantis-Zyklus dar. Die Handlung war William Voltz zu diesem Zeitpunkt völlig aus dem Ruder gelaufen. Nach dem Tod von Thalia, einer der Hauptprotagonistinnen und der einzig starken weiblichen Figur im Zyklus, dem Verlust von Zellaktivator und Extrasinn und einem überhaupt nicht zufrieden stellenden Zusammentreffen von Atlan und Algonkin-Yatta in der Schwarzen Galaxis erlebt Atlan in den nächsten Romanen seine Rückkehr nach Pthor. Dies alles wird dermaßen konfus geschildert, dass Robert Hector hierzu in seiner unveröffentlichten Arbeit „Atlan, der Einsame der Zeit" in der Inhaltsangabe über den Roman 443 „Das Urteil der Körperlosen" von Horst Hoffmann schreibt: „Die Lage auf Pthor ist verworren".
Dieses Urteil musste zu diesem Zeitpunkt selbst der geneigteste Leser fällen. Somit war es Zeit für einen tiefen Einschnitt.
Für Voltz hat der Atlantis-Zyklus wohl nicht sein Herzblut bedeutet, schon gar nicht, wenn wir berücksichtigen, dass Perry Rhodan zu diesem Zeitpunkt nur noch knapp 30 Romane von der magischen Nummer 1000 entfernt war. Zwar hatte er es geschafft, mit der Konzeption der ersten 77 Hefte eine seiner besten Teilarbeiten abzuliefern, jedoch verblasste dieser Eindruck durch die Ergebnisse der nächsten von ihm konzipierten 68 Bände. Voltz wird später einmal für seine Gesamtarbeit innerhalb dieses Zyklus von Kritikern gelobt und geschmäht werden. Im Grunde ist es ein Spiegelbild seines Wirkens bei Perry Rhodan.
Wie auch immer zukünftige Generationen von Kritikern Voltz' Arbeit einschätzen werden, mit Heft 444 "Land ohne Sonne" von Hans Kneifel - spätestens jedoch bei Band 448 „Die Todeswüste" von H. G. Ewers - legte er die Exposéredaktion in die Hände von Marianne Sydow. Trotzdem stand sein Name bis Band 499 gleichberechtigt neben dem ihren. Dies deutet darauf hin, dass William Voltz zumindest die Exposés von Marianne Sydow gegenlas. Es hat den Anschein, dass er die Verantwortung nicht völlig aus der Hand geben wollte.
Marianne Sydow räumte zunächst einmal so gut es ging mit den verworrenen Hinterlassenschaften von William Voltz auf. Sie ließ den Magiern entschieden mehr Raum, als Voltz es jemals getan hatte, und versuchte, die Handlung zu einem vernünftigen Ende zu bringen. Dies ist ihr jedoch nur teilweise gelungen. Hierzu mussten Atlan und Razamon jedoch erst einmal Pthor wieder verlassen. Beide finden wir in 444 auf Dorkh, einem zweiten Dimensionsfahrstuhl, wieder.
Dies ist umso verwunderlicher, da Voltz dieses Konzept über ein Jahr vorher noch auf der LKS von Band 374 abgelehnt hatte, als im der Leser Wolfram Winkler ein solches Konzept unter die Nase hielt. Nun sollte es plötzlich, wenn auch leicht modifiziert, als Rettungsanker dienen. Erschwerend kam jedoch hinzu, dass die langjährigen Leser nun innerhalb von drei Jahren zum dritten Mal eine ähnliche Geschichte erzählt bekamen. Ähnlich wie zu Beginn des Zyklus oder im Handlungsabschnitt um die Dimensionsschleppe befindet sich Atlan auf einem ihm unbekannten Stück Land, das er zunächst erkunden und später erobern muss. Die Geduld der Leser dürfte mit einer solch platten Wiederholung auf eine ernste Probe gestellt worden sein.

5. Bruch
Der letzte Bruch innerhalb des Atlantis-Zyklus ist schwerer feststellbar als die vorherigen. Es gibt jedoch sich ergänzende Aussagen von Seiten Marianne Sydow und Peter Griese, dass der Atlantis-Zyklus ursprünglich über Band 500 hinausgehen sollte. Warum erhielt Marianne Sydow diese Zeit nicht?
Eine Entscheidung über eine kurzfristige Beendigung des Atlantis-Zyklus steht im engen Zusammenhang mit den zeitgleichen Entwicklungen innerhalb der Perry Rhodan Serie. Wir wissen aus dem Perry Rhodan - Werkstattband, dass die ursprüngliche Planung vorsah, dass Perry Rhodan und nicht Atlan hinter die Materiequelle gehen sollte. Dies ist auch aus dem Verlauf des 900er Zyklus der Perry Rhodan Serie erkennbar, in welchem der Titelheld real wie symbolisch Schlüssel für ein höheres Ziel, sprich die Materiequelle sucht. Alles deutete bei Band 950 darauf hin, dass Perry Rhodan in das Reich der Kosmokraten gelangen sollte. Irgendwann muss diese Richtung von William Voltz oder den verantwortlichen Personen im Verlag aufgegeben worden sein. Wir wissen heute alle, dass Perry Rhodan nicht hinter die Materienquelle gegangen ist, sondern dass es Atlan war, der diesen Gang antreten musste. Dieser war nach den vorangegangenen Romanen der Perry Rhodan Serie auch schwer notwendig, denn es galt, den Leser davon abzulenken, dass der Titelheld gescheitert war, besser gesagt sein geistiger Vater.
William Voltz war ebenso wie beim Atlantis-Zyklus an den Möglichkeiten seiner eigenen Konzeption gescheitert. Das, was er mühsam in vielen Romanen aufgebaut hatte, konnte er letztendlich nicht fortsetzen. Weder vermochte er konsequent eine „Schwarze Galaxis" im Bann der Magie zu schildern noch das Reich der Kosmokraten zum Leben zu erwecken. Im Gegensatz zum Atlantis-Zyklus konnte er jedoch den Zyklus um die „Kosmischen Burgen" zu einem glücklichen Ende bringen. Seine nächste Schöpfung, das Rätsel um die „Drei Ultimaten Fragen" belastet die Perry Rhodan Serie bis heute.
Ob ein Zyklus gut oder schlecht ist, entscheidet sich für den Leser nicht in den ersten oder den mittleren Bänden, sondern vielmehr am Schluss, mit den letzten Bänden. Obwohl Marianne Sydow versuchte, die Serie zu einem logischen Ende zu bringen, gelang ihr das nur teilweise. Leider bewies sie zu wenig Einfühlungsvermögen in die ursprüngliche Konzeption der ersten 77 Bände. Die Verbindung mit dem Perry Rhodan Universum, die William Voltz innerhalb der Krolocs-Bände gelungen war, scheiterte bei ihr mit der Einführung und Darstellung der Uleb innerhalb der Dorkh-Handlung völlig. Anstatt diesen Wesen einen Hauch ihres früheren Schreckens innerhalb der Perry Rhodan Serie zu verleihen, wirken sie resignativ und stark depressiv. Auch die Anbindung des 400er Zyklus an die pthorschen Mythen (wie das Parraxynt und die Quarks) erfolgte zu spät und wirkte im Endeffekt zu aufgesetzt.

Letztendlich trug Kurt Bernhard, der eigentliche Vater des Atlantis-Zyklus, sein Kind zu Grabe, als er entschied, dass Atlan auf die SOL gehen solle. Wir wissen nicht, wie es mit der Atlan Serie weitergegangen wäre, wenn das ursprüngliche Konzept von Voltz und Sydow bezüglich einer Fortführung über die magische Nummer 500 hinaus umgesetzt worden wäre. Vielleicht war es aber auch gut so, dass der Zyklus, der sein ursprüngliches Format nach Band 375 nicht wieder erreichen sollte, nicht weiter fortgeführt wurde.

Nachwirkungen
Die Atlan- und Perry Rhodan Autoren taten und tun sich schwer mit dem Neuen Atlantis. Nur Marianne Sydow erwähnte in einer Schlüsselszene von Atlan 775 „Paradieswelt Siebenmond" den Dimensionsfahrstuhl noch einmal. Seither ist er nie wieder aufgetaucht.
(Anmerkung: Hans Kneifel führt den Untergang der Minoischen Kultur am Ende der Bronzezeit im Taschenbuch 217 „Das Mittelmeer-Inferno" auf ein früheres Erscheinen Pthors zurück. Der Dimensionsfahrstuhl, Razamon und Algonkin-Yatta werden entsprechend in den Atlan-Hardcovern 4 und 5 erwähnt.).

Um den Atlantis-Zyklus herum gibt es eine ganze Reihe von Mythen, Legenden und Nebelbomben.
Es ist endlich an der Zeit, den Nebel zu lichten, die Mythen und Legenden dahin zu schicken, wo sie hingehören, und der kritischen Perry Rhodan Forschung den Weg zu öffnen. Kurt Bernhard würde dazu wahrscheinlich sagen: „Deutschland ist reif für die Perry Rhodan Forschung". Die Serie und ihre diversen Nebenprodukte können letztendlich hiervon nur gewinnen.
Christian Matz listet eine Reihe von Legenden in seinem Artikel auf. Seine Vermutung, dass G. M. Schelwokat der geistige Vater des Atlantis-Zyklus gewesen ist, hätte er mit einem Blick in die Veröffentlichungen des SFCU selbst widerlegen können.
Die Behauptung, der Atlantis-Zyklus wäre „beinahe zum GAU für das Periodikum ATLAN" geworden, kann er ebenso wenig wie seine Vorreiter erbringen, sondern er führt im weiteren einige zusätzliche Legenden auf.

Der Versuch, Mythor als Kronzeugen aufzurufen, geht ins Leere, da es nicht zu überzeugen vermag, dass ein Verlag ausgerechnet eine neue Fantasy-Serie auf den Markt wirft, nachdem eine frühere sich - nach Meinung von Matz - auf diesem hart umkämpften Markt nicht behaupten konnte, und die andere vor einem imaginären Supergau stand. Bei Mythor ist vielmehr anzunehmen, dass die Verantwortlichen im Verlag es zwischenzeitig bedauerten, dass sich Atlan mit der zweiten Hälfte des Atlantis-Zyklus wieder zu einer fast reinen Science Fiction Reihe entwickelt und der Verlag zu diesem Zeitpunkt keine Fantasy-Serie mehr auf dem Markt hatte. Somit musste ein neues Konzept her, somit konnte Mythor als neue Fantasy-Serie entstehen.
Der Verfasser vertritt darüber hinaus die Auffassung, dass die Verkaufszahlen unmöglich im ersten Teil des Atlantis-Zyklus derart in den Keller gegangen sein können, dass es zu einem imaginären GAU kommen konnte. Welchen Grund hätte es für den Verlag gegeben, ab dem Atlan Roman 400 „Die Schwarze Galaxis" auf den Untertitel „Ein Roman aus der Perry Rhodan Redaktion" zu verzichten, wenn nicht gute Verkaufszahlen?
Jahrelang hatte Voltz auf Anfragen von Lesern bezüglich einer 2. Auflage auf der LKS geschrieben, dass es keine 2. Auflage von Atlan geben würde. Plötzlich - noch knapp 5 Monate vorher hatte Voltz es abgestritten - erschien sie doch, die 2. Auflage von Atlan. Auch ein Indiz dafür, wie gut die Serie im 300er Bereich bisher gelaufen war.
Natürlich stellt sich hier weiterhin die Frage, warum ausgerechnet der Atlantis-Zyklus 200 Romane lang war - somit der längste Zyklus der Reihe -, alle anderen wurden bei einer geringeren Anzahl von Romanen abgebrochen. Ist hier nicht viel eher davon auszugehen, dass sich die Reihe bis weit in den 400er Bereich gut verkaufte, es dann zu einer inhaltlichen Krise kam, die Voltz u. a. dazu bewegte, einen Großteil der Exposéarbeit an Marianne Sydow abzugeben und sich zukünftig verstärkt Perry Rhodan zu widmen?

Vielleicht sind im Bereich der 400er Bände tatsächlich die Verkaufszahlen gefallen - Belege gibt Christian Matz hierfür jedoch keine an, stattdessen zählt er auf, was Reinhold Krämer zur Einstellung der 2. Auflage von Atlan schreibt. Krämer wie Matz vermitteln nicht, wie plötzlich die 2. Auflage von Atlan eingestellt wurde. Die Entscheidung muss in letzter Minute gefallen sein, denn im Perry Rhodan Report von Band 1180 werden die ersten beiden Romane des Atlantis-Zyklus noch angekündigt. Auf der letzten Romanseite in Atlan Roman 299 ist die Rede davon, dass die Entwicklung der 2. Auflage nicht wie erwartet verlaufen sei. Hiermit ist selbstverständlich die vergangene Entwicklung gemeint.
Die Verlagsunion Pabel-Moewig hat in der Regel bei den Einstellungen von langjährigen Heftromanserien darauf geachtet, dass die Käufer ihrer Produkte noch einen Abschluss der Handlung erhielten. Dies war bei der Beendigung der 2. Auflage von Atlan der Fall, als die Serie mit dem Ende des „Held von Arkon"-Zyklus eingestellt wurde, ebenso wie 1988 bei der Einstellung der 1. Auflage. Hier erhielten die Leser noch einen mehr oder weniger befriedigenden Abschluss mit Band 850. Von diesem Zeitpunkt durfte Atlan sich „Die größte abgeschlossene Science Fiction Serie der Welt" nennen.

Reinhold Krämer vergisst, ebenso wie der ihn zitierende Christian Matz, zu erwähnen, welche Reihen Pabel-Moewig ab dem Jahr 1984 noch alle eingestellt hat: Perry Rhodan Taschenbuch 2. und 3. Auflage, Terra Astra, Terra Taschenbuch, Atlan 1. Auflage, sämtliche Krimi- und Westernreihen usw. Dies sind ja nun alles keine Produkte, die in irgendeiner Art und Weise in einer Verbindung mit dem Atlantis-Zyklus standen, sondern bei denen die Auflagenzahlen dermaßen zurückgingen, dass es für den Verlag unrentabel wurde, diese Produkte weiter zu produzieren. Gründe für die Krise der Heftromanreihen ab der Mitte der 80er Jahre sind sicherlich einerseits im Pillenknick zu sehen, andererseits hat diese Krise jedoch auch etwas mit einem veränderten Freizeitverhalten der Gesellschaft zu tun, das u. a. mit dem Phänomen der neuen Medien verbunden ist.
Dass auch ein reines Science Fiction Konzept nicht vor einer möglichen Einstellung bewahrt, bewies der reale Supergau der Heftromanserie Atlan im Jahr 1987/1988. Mit Band 850 erschien im Januar 1988 der letzte Band dieser Reihe. Robert Hector schrieb ein Jahr später dazu in „Atlan - Helfer der Menschheit": „Warum wurde die Serie eingestellt? Vom Kaufmännischen aus war die Sache klar: es wurden zu wenig Hefte verkauft, die Leserschaft, die vorwiegend aus 15 - 20-Jährigen bestand, war aus Gründen des Pillenknicks nicht mehr stark genug. Allerdings war der Pillenknick sicherlich nicht der einzige Grund für die Einstellung. Viele Leser kauften sich die Serie am Schluss nur noch aus Sammelgründen, weil die Handlung spätestens ab Band 700 langweilig geworden war und mit Perry Rhodan nicht mehr mithalten konnte. Sicherlich gab es in den 400er Bänden auch eine Krise, die damals nur mit Mühe überwunden werden konnte. Aber diesmal fehlten auch die Perspektiven. Perspektiven, die innerhalb der 400er Bänden noch vorhanden waren, konnten die Verantwortlichen zu diesem Zeitpunkt auch in Rückgriffen auf die Perry Rhodan Serie nicht mehr finden."

Fazit
Nicht die Fantasy hat dem Atlantis-Zyklus geschadet, sondern eine sehr große Orientierungslosigkeit in den Romanen ab 377, spätestens 400. William Voltz hatte bereits sehr früh vor, die Fantasy zugunsten der Science Fiction zurück zu drängen. Dies setzte er zunächst mit der Spercoiden-Handlung sehr vorsichtig durch. Die Krolocs-Episode verschaffte ihm höchstwahrscheinlich die Möglichkeit, den Handlungsabschnitt ab 400 zu konzipieren. Mit Band 400 versuchte Voltz durch die Möglichkeiten, die ein Jubiläumsband von Natur aus bietet, das Ruder zu Gunsten der Science Fiction zu drehen und der Serie einen erneuten Aufschwung und noch bessere Verkaufszahlen zu verschaffen. Dieser Versuch scheiterte jedoch völlig und stürzte den Atlantis-Zyklus innerhalb der Romane 425 - 443 in eine große Krise, aus der er nur mit Mühe herauskommen sollte. Marianne Sydow versuchte den Zyklus zwar zu einem befriedigenden Abschluss zu bringen, dies gelang ihr jedoch nur teilweise, da ihr William Voltz durch seine Exposéarbeit in den Bänden 400 - 443 zunehmend das Fundament entzogen hatte.

Noch heute sind die Brüche innerhalb der Handlung für Außenstehende erkennbar. Für die oben angekündigte Arbeit von Schmitt/Fleischer über den Atlantis-Zyklus habe ich die angehende Germanistin Svenja Bach gebeten, die Inhaltsangabe von Robert Hector abzutippen. Svenja Bach schrieb mir nach Erfassung dieses Textes einen Brief, den ich hier ausschnittsweise veröffentliche: „Obwohl ich eigentlich keine leidenschaftliche Science-Fiction-Leserin bin, muss ich sagen, dass ich zunächst von der Geschichte des Atlantis-Zyklus durchaus angetan war. In der Kurzfassung, die ich gelesen habe, konnte ich den Verlauf der Geschichte gut nachvollziehen und alles erschien mir zunächst durchaus plausibel. Doch je weiter ich las, desto konfuser kam mir der Plot vor. Dies gilt insbesondere für das Kapitel, das mit „Die Schwarze Galaxis" überschrieben ist. Es scheint den Autoren nach einer gewissen Anzahl von Romanen der Stoff für die eigentlich geplante Geschichte ausgegangen zu sein, doch statt die Geschichte einem für den Leser befriedigenden Ende zuzuführen, hat man das Konzept umgeworfen, so dass das Ende des Zyklus nicht mehr im Entferntesten etwas mit seinem Beginn zu tun hat. Möglicherweise ist es den Lesern der einzelnen Romane nicht so extrem aufgefallen, weil sich die Veränderungen über einige Romane erstrecken, aber wenn man sich die Inhaltsangabe genauer durchliest, kann man sich nicht vorstellen, was Menschen dazu bewegt hat, die Romane zu kaufen, weil es sich so liest, als habe man einfach zwei völlig unterschiedliche Serien (vor 400 und nach 400) zusammen in einen Mixer geworfen, einmal kräftig durchgeschüttelt und dann das Ganze als eine Geschichte verkauft".

Die Anzahl der Atlan Romane soll lt. Christian Matz Mitte der 80er 76.000 Exemplare betragen haben. Die Auflagenzahlen von VPM sind in der Regel ein streng gehütetes Geheimnis, obwohl es gar nicht so schwer ist, sie zu erfahren. Der interessierte Journalist oder Literaturwissenschaftler muss halt nur den richtigen Weg gehen. Um jedoch mit Zahlenangaben bzw. Zitaten richtig arbeiten zu können benötigen wir eine Quelle. Der Autor gibt jedoch hier keine Quellen an, sondern lässt den kritischen Leser im Regen stehen. 76.000 Exemplare bedeuten heute für eine Heftromanserie eine gute Auflage. Welchen Stellenwert haben sie jedoch 1985 besessen? Es bleiben hier mehr offene Fragen als Antworten gegeben werden. Meiner Einschätzung nach lag die Auflage im ersten Drittel des Atlantis-Zyklus höher als im 400er Bereich. Die Auflage wird aufgrund des Auftauchens der Sol in Band 500 ab dem Frühjahr 1981 sprunghaft gestiegen sein, um spätestens mit Band 600 kontinuierlich zu sinken.

Als die Atlan Serie im Januar 1988 eingestellt wurden, reisten einige junge Mitglieder des Atlan Club Deutschland nach Rastatt, um den Abonnenten einen Werbeflyer ihres Clubs für die Atlan Nummer 850 beizulegen. Insgesamt benötigten die ACD´ler 576 Kopien. Diese Zahl, vielfach in der Fanliteratur im Gegensatz zu den Angaben von Matz verbürgt, vermag vielleicht einen Blick dafür zu öffnen, wie es um die Atlan Serie 1988, knapp 7 Jahre nach dem Atlantis-Zyklus, wirklich bestellt war.

Ausblick
Gibt es eine Renaissance für den Atlantis-Zyklus? Vielleicht - später einmal, wenn sich einige Personen kritisch mit diesem riesigen Handlungsabschnitt des Perry Rhodan Universums befasst und erkannt haben, welches Potential insbesondere im ersten Drittel dieser Erzählung liegt.
Derzeit erfolgen Heftzusammenfassungen von Bernd Labusch im Rahmen von „World of Cosmos", dem Fanzine des SFC Black Hole Galaxy, Nr. 34 ff. Darüber hinaus sind diese Heftzusammenfassungen mit zusätzlichen Informationen, einem informativen Lexikon und Abbildungen auf der Internetseite www.pr-materiequelle.de zu erhalten. Die Zeiten, als Ziska Schmitt und Werner Fleischer als einsame Wanderer in der Wüste zugunsten des Atlantis-Zyklus galten, scheinen zu enden.
Natürlich stellt sich an dieser Stelle auch die Frage nach einer Veröffentlichung in Buchform. Sicherlich kann eine Veröffentlichung nicht in der derzeit vorliegenden Form erfolgen. Eine Überarbeitung der Handlung bietet sich insbesondere für die Romane ab Band 377, spätesten 399 an. Es wäre wünschenswert, wenn der Atlantis-Zyklus in veränderter Form mit einem konsequenten Ende irgendwann z.B. in einer grünen Reihe mit goldverziertem Rahmen und aufgeklebten Titelbildern erscheinen würde. Es muss ja nicht ein Verlag aus Rastatt oder Bamberg sein.


© Schrotys Materiequelle> / © Werner Fleischer