912. Nr. 38. / Intrawelt 2. Erschienen: Oktober 2005 Seiten: 63 Preis: 1,75 Euro EAN 1: 4194727401755 EAN 2: 50038

 

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Vorstoß in die Intrawelt

  Christian Montillon



Zyklus:  

Intrawelt-Miniserie  (Heftliste)

Weitere Angaben:

Örtlichkeiten: 

Zeitraum: 

Hardcover:

Intrawelt

1225 NGZ bzw. 4812 n. Chr.



Die Hauptpersonen
Atlan Der Arkonide stellt sich den Prüfungen der Intrawelt hüllenlos
Kythara Die Varganin darf in die Intrawelt - und dann doch nicht
Paffloir Ein brutaler Schläger übt sich im Verrat
Papa Schwart Der betrügerische Anführer wird selbst betrogen
Jolo Das Echsenwesen will seinem Herrn dienen
Allgemein   
Titelzeichner: Arndt Drechsler
Innenillustration: Harry Messerschmidt
LKS: Kurzbewertungen und Kommentare

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Romaninhalt
In der Halle mit dem Portal des Transferschlauchs zur Intrawelt werden Atlan und Kythara von einem riesigen Krakenwesen angegriffen. Es stellt sich heraus, daß das Tentakelwesen intelligent und mit dem Wächter der Intrawelt Teph identisch ist. Dieser umschlingt die beiden Eindringlinge mit besonders muskulösen Tentakeln und dringt mit weiteren, sehr viel feineren Armen, die mit feinen Härchen und übelriechendem Schleim bedeckt sind, in Atlan und Kythara ein. Nur so ist es Teph möglich, sich mit dem Nervensystem der relativ Unsterblichen zu verbinden und ihre Gedanken zu lesen. Auf diesem Weg prüft er, ob Atlan und Kythara würdig sind, die Intrawelt zu betreten. Atlan ist sich sicher, daß er, der bereits einmal jenseits der Materiequellen war, die Zugangsberechtigung erhält. Doch er irrt sich, Teph erklärt, daß allein die Varganin würdig sei, die Intrawelt zu betreten. Der Arkonide fleht um eine zweite Chance. Der Wächter willigt widerwillig ein, Atlan ein zweites mal zu prüfen. Der glaubt fest daran, daß das erste Urteil auf einem Irrtum beruht und denkt an seine Ritteraura, die ihn als Berechtigten ausweisen müßte, auch wenn er seit langem kein Ritter der Tiefe mehr ist. In diesem Moment zieht sich das Krakenwesen wieder von Atlan zurück und revidiert tatsächlich sein erstes Urteil. Diesmal erklärt Teph, daß Kythara auf dem Portalmond auf Atlans Rückkehr warten solle und der Arkonide der wahre Berechtigte sei. Allerdings müsse sich Atlan aller Kleidungs- und Ausrüstungsgegenstände entledigen. Bevor sich der Arkonide tiefere Gedanken über diese seltsamen Vorkommnisse machen kann, wird er auch schon von Teph ergriffen und in ein Transmitterfeld geworfen.
Atlan glaubt, von Teph zerschmettert zu werden, doch bevor es dazu kommt, entmaterialisiert er bereits und wird zur Parzelle Poricium in die Intrawelt versetzt. Allerdings ist d
er Arkonide nach dem Sturz durch den Transferschlauch völlig erschöpft und wird so relativ problemlos von den beiden Pholdeks Jaston und Paffloir überwältigt. Sie sollen im Auftrag ihres Patriarchen, Papa Schwart den “Ort des Verderbens” mit dem Ausgang des Transferschlauchs inspizieren und jeden etwaigen Neuankömmling gefangennehmen. Die beiden Barbaren treiben Atlan durch den Wald der Zammie-Bäume, in dem die Nici-Äffchen leben, zu einem einzeln stehenden Baum, auf dem unzählige kleine Vögel hocken. Die winzigen Dhedeen besitzen schmale, transparente Schnäbel, die sie in die Schultern ihrer Opfer bohren. Anschließend leben sie wie Stechmücken, vom Blut ihrer Wirte und entschädigen diese dafür, indem sie ihnen als biologische Translatoren dienen. Ein Dhedeen weicht erst wieder von der Schulter seines Symbionten, wenn dieser verstirbt. Anschließend treiben Jaston und Paffloir den Arkoniden weiter in Richtung ihres Dorfs, legen nach kurzer Zeit jedoch eine Rast ein. Das kleine, quirlige Echsenwesen Jolo nutzt diese Gelegenheit, um bei den Pholdeks um eine Lebensmittelspende zu betteln und stiftet Verwirrung, die Atlan zur Flucht nutzt. Kurz vor der Grenze zum Territorium der Freitümmler kommt es erneut zum Kampf. Der Unsterbliche wird von einem vergifteten Pfeil getroffen, der Atlan dank seines Zellaktivators nichts anhaben kann, nun jedoch vom Arkoniden als Waffe eingesetzt wird. Nach dem Tod Jastons, zieht sich der verletzte Paffloir in sein Heimatdorf zurück, während Atlan von Jolo ins Dorf der Freitümmler geführt wird.
Bei den Freitümmlern handelt es sich um eine Gemeinschaft wild zusammengewürfelter Individuen aus den unterschiedlichsten Völkern. Ihr Chef ist der Muskelprotz Jamoklias, der seine Herrschaftsprinzipien in 10 Gebote zusammengefaßt hat. Gegenüber Atlan zeigt sich der Dorfchef cholerisch und wenig zuvorkommend. Er läßt den Arkoniden in ein hölzernes Joch einspannen und plant ihn später als Sklaven an die Grün-Nomaden zu verkaufen. Bis es soweit ist, darf Atlan auf den Feldern des Dorfs schuften. Derweil hetzt Paffloir im Revier der Pholdeks seinen Patriarchen gegen die Freitümmler auf. Er will sich an Atlan rächen und anschließend, als siegreicher Feldherr heimgekehrt, Papa Schwart stürzen. Doch der nutzt die Gelegenheit, während des Angriffs, sich seines Widersachers mit einem vergifteten Pfeil aus dem Hinterhalt zu entledigen. Papa Schwart wird kurz darauf von Atlan überwältigt und dazu gezwungen, den Angriff auf die Freitümmler einzustellen.
Jamoklias schenkt dem Arkoniden daraufhin seine Freiheit, aus dank für die Rettung des Dorfs der Freitümmler und gibt ihm Jolo als Begleiter auf seinem weiteren Weg mit. Das Echsenwesen hat Atlan inzwischen die in der Parzelle Porcium kursierenden Legenden über die Entstehung der Intrawelt erzählt, die den Unsterblichen jedoch nicht wirklich weiterhelfen. Eher nebenbei erfährt der Arkonide vom Einsiedler Peonu, der sich im Land Karapirum niedergelassen hat und den Weg zu den Gondeln der Maulspindler kennt, angeblich die einzige Möglichkeit für Fernreisen in der Intrawelt. Damit steht für Atlan das nächsten Ziel seiner Odyssee fest ...

Handlungszeit: Ende Juli 1225 NGZ bzw. Ende Juli 4812 n. Chr.

Anmerkungen:
Dieser Roman läßt mich etwas ratlos zurück, hat aber gut unterhalten. Die Handlung als solches ist eher konventionell und deutet darauf hin, daß sich der Minizyklus ähnlich entwickeln könnte, wie der Obsidian-Zyklus. Bemerkenswert ist der Text vor allem durch seinen schrägen Humor, man denke nur an die seltsame Nummer mit dem Tentakelmonster gleich zu Anfang. Als nüchterne Erzählung hätte diese Geschichte, die praktisch nur aus “Atlan wird eingefangen, entkommt wieder, wird erneut eingefangen, usw.” besteht, auf mich eher ermüdend gewirkt.
Die Zammie-Bäume mit den Nici-Äffchen dürften ihre Namen der literarischen Heimat des Autors verdanken, genauer dem Professor Zamorra und seiner Sekretärin Nicole.
Die Dheeden als Translatorvögel erinnern mich an die Translatorfische aus “Per Anhalter durch die Galaxie” von Douglas Adams, die Fische im Ohr empfand ich jedoch als praktischer.
Bei den Pholdeks mußte ich an die drolligen Märchentrolle aus Kindergeschichten denken, wie den Zwergriesen Quark aus dem Kinofilm “Walhalla” oder die Diener des Herzogs Igzorn aus Disneys TV-Serie die “Gummibärchenbande”.
Als bedauerlich empfinde ich es, daß sich die Autoren wieder einmal nicht anders zu helfen wußten, als Atlan gleich zu Beginn des Zyklus sämtlicher Hilfsmittel zu berauben.
Beim Inneren Aufbau der Intrawelt, so wie sie in diesem Roman präsentiert wird, stelle ich sie mir als eine etwas verwilderte Version des Chaotenders ZENTAPHER aus dem Seelenquell-Zyklus der Rhodan-Serie vor, der sich halt noch im Bau befindet. Allerdings gäbe es dann das Problem, daß Atlan viel zu früh (aus Sicht der Chronologie des Perryversums) auf die Existenz dieser Hilfsmittel der Chaosmächte aufmerksam würde. Oder bastelt hier jemand an einem Ersatz für die Dimensionsfahrstühle des Dunklen Oheims, die ergaben zusammengesetzt ja auch eine Hohlwelt?


© Schrotys Materiequelle
© Romanzusammenfassung von Bernd Labusch