902. Nr. 28. / Dunkelstern 4. Erschienen: Mai 2005 Seiten: 63 Preis: 1,75 Euro EAN 1: 4194727401755 EAN 2: 50028

 

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  Joachim Stahl



Zyklus:  

Dunkelstern-Miniserie  (Heftliste)

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Hardcover:

Dwingeloo I, Alarna

1225 NGZ bzw. 4812 n. Chr.



Die Hauptpersonen
Atlan Der Arkonide landet auf Alarna
Kythara Die Varganin lehnt ein Erbe ihres Volkes ab
Gorgh-12 Der Hyperwissenschaftler erforscht Gantatryns Geheimnisse
Kalarthras Der Vargane erholt sich nur langsam
Saelin Ein Vargide stellt sich der Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft
Allgemein   
Titelzeichner: Arndt Drechsler
LKS: Kurzbewertungen / Autorenportrait von Joachim Stahl / Artikel: Die Johnny-Bruck-Ausstellung in CH-Interlaken, von Arndt Ellmer

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Romaninhalt
Kythara, Gorgh-12 und Atlan bleibt keine Zeit den Dunkelstern genauer zu untersuchen, den genau in jenem Augenblick, in dem Kalarthras seine Erzählung beendet, wird die AMENSOON von der Flotte der Garbyor aufgespürt und erneut kreuz und quer durch die Galaxie Dwingeloo I gescheucht. Ihre von allerlei sinnfreien Smalltalk unterbrochene Flucht endet schließlich in einem nur 1700 Lichtjahre vom Dunkelstern entfernten Raumsektor, der beständig von starken Weltraumbeben erschüttert wird. Ausgelöst werden die Beben von Schwarzer Materie aus dem Dunkelstern, die in unberechenbaren, aber regelmäßigen Abständen aus dem Hyperraum fällt und anschließend von den sich in der nähe befindenden Sternen aufgesogen wird. Alle 37 Sonnen in diesem 13,7 Lichtjahre durchmessenden kugelförmigen Raumsektor sind von diesem Phänomen betroffen, darunter neun Pulsare. Lediglich im Zentrum dieser Schwarzsubstanz-Sphäre befindet sich ein kleines Sonnensystem, das nur aus einer Sonne und einem einzigen Planeten besteht und nicht von diesem Phänomen betroffen ist. Die neun Pulsare in diesem Sektor weisen alle zwei Gemeinsamkeiten auf, sie sind nahe zu gleichzeitig vor nur wenigen Jahrtausenden entstanden und pulsieren im Rhythmus von exakt 1,3753 Sekunden. Da die Garbyor auf eine Verfolgung der AMENSOON ins Innere der Sphäre verzichten, beschließen Atlan und seine Begleiter sich in diesem Raumsektor umzusehen.
Der Planet im Zentrum der Sphäre weckt ihr besonderes Interesse. Doch beim ersten Anflugversuch wird die AMENSOON unvermittelt wieder an ihren Ausgangspunkt zurückversetzt, und zwar räumlich und zeitlich - so als hätte sie den Planeten gar nicht angeflogen. Beim zweiten Versuch steigen Temperatur und Schwerkraft im Schiff schlagartig an, alle Bordsysteme geraten außer Kontrolle und werden überlastet, bis Atlan im scheinbar letzten Augenblick vor der Zerstörung des Oktaederschiffs den Befehl gibt, umzukehren. Auch diesmal wirken die Phänomene im Nachhinein eher spukhaft. Der Arkonide kommt zu der Überzeugung, daß er und seine Begleiter Opfer eines parapsychischen Angriffs eines Unbekannten sind. Vermutlich handelte es sich bei den Ereignissen der vergangenen Stunden nur um Halluzinationen, irgend jemand scheint also etwas dagegen zu haben, daß die AMENSOON sich dem System nähert. Trotzdem wird ein dritter Versuch gewagt. Dieser gelingt, obwohl es eine Zeitlang ganz so aussieht, als solle die AMENSOON diesmal tatsächlich vernichtet werden. Dann schwenkt das Schiff jedoch in einen Orbit um den Planeten ein und landet vollkommen unbehelligt auf dem erdähnlichen Planeten. Atlan und Kythara erkunden diese scheinbar unbewohnte Welt zu Fuß. Als sie sich einem primitiven Hüttendorf nähern, in dem varganenähnliche Wesen leben, werden sie zur AMENSOON zurückversetzt - und es scheint so, als wären sie gar nicht losgegangen. Beim zweiten Versuch, das Dorf zu erreichen, werden Atlan und Kythara von verschiedenen Tieren angegriffen, doch hinter ihren Schutzschirmen sind sie sicher. Für kurze Zeit trennt sich die Varganin vom Arkoniden, als sie glaubt aus einer Höhle im Wald die Hilferufe Kalarthras zu vernehmen.
Im Hüttendorf werden Atlan und Kythara von einem nackten jungen Mann begrüßt, der lustlos auf einer Trommel spielt, während er sich ihnen als Saelin aus dem Volk der Vargiden vorstellt. Der Planet heißt Alarna. Saelin gibt zu, daß die Vargiden für all die seltsamen Phänomene verantwortlich sind: Sie haben Psi-Kräfte entwickelt, mit denen sie sich unwillkommene Besucher vom Leib halten können. Außerdem wirft Saelin den Schöpfern seines Volks vor, daß sie das genetische Material der Aktivierungskapseln so manipuliert hätten, daß sein Volk, gegen dessen Willen, zur Gewaltlosigkeit konditioniert sei. Der Versuch der Vargiden in Dwingeloo I ein eigenes Imperium zu errichten, sie daher bereits in den Ansätzen gescheitert. Der junge Mann ist so empört, daß er jede Zusammenarbeit ablehnt, zumal Kalarthras zugibt, das er und seine Mitstreiter die Vargiden manipuliert haben. Bevor Atlan und Kyhtara zur AMENSOON zurückkehren warnt Atlan vor den Raumbeben und der Schwarzen Substanz, aber das ist für die Vargiden nichts Neues. Sie sind aber an den Daten interessiert, die Gorgh-12 bisher über Dwingeloo I gesammelt hat. Als Gegenleistung führt Saelin die beiden in das Zentrum des Hüttendorfs, daß sich in diesem Moment als reine Halluzination erweist.
In Wahrheit handelt es sich bei den Vargiden um körperlose Geisteswesen, die in den Ruinen einer uralten Stadt der Rhoarxi leben. Zwischen den Überresten des vor 1,1 Millionen Jahren unter mysteriösen Umständen ausgestorbenen Volks existiert nur mehr eine einzige funktionsfähige Einrichtung: Die Traumsphäre. Bei dieser handelt es sich um ein zehn Meter durchmessendes Knäuel, das aus unzähligen Glasfasern zu bestehen scheint. Die Vargiden können sie zum Auslesen des Datenspeichers von der AMENSOON verwenden. Atlan wiederum sieht in der Kugel die Geschichte der Vargiden: Diese haben sich mit Hilfe der Traumsphäre zu Geisteswesen entwickelt. Weiter erfahren Atlan und Kythara, daß viele von Vargiden besiedelte Welten , in den vergangenen Jahren von den Schergen der Lordrichter erobert wurden.
Nach dieser Unterredung verlassen Atlan, Kythara, Gorgh-12 und Kalarthras, der sich nur sehr langsam von den Strapazen der langen Tiefschlafphase erholt, mit der AMENSOON die Schwarzsubstanz-Sphäre, um den kurz nach dem Untergang der ERYSGAN mit dem Cappins verabredeten Treffpunkt mit der MORYR anzufliegen. Nach kurzer Zeit kommt es zum erneuten Zusammenstoß mit einer Flotte der Garbyor. Es handelt sich um die Flotte des Marquis Gayley Platmor, ein bereits älterer, aber hoch angesehener Zaqoor, der jedoch in einem üblen Vater-Sohn-Konflikt mit seinem auch nicht mehr ganz jungen Sprößling Rhamon Platmor steckt. Rhamon ist trotz dekadenten Lebensstils durch allerlei schmutzige Intrigen bis zum Tor-1 aufgestiegen. Als sich der Rebell jedoch auf eine Affäre mit der Geliebten seines Erzeugers einläßt und dabei erwischen läßt, wird er von seinem Vater verstoßen. Als es zur Raumschlacht der kleinen Zaqoor-Flotte mit der AMENSOON kommt und es bereits so aussieht, als würde die letzte Stunde der Eindringlinge aus der Milchstraße geschlagen haben. Eskaliert der Vater-Sohn-Konflikt unerwartet und Rhamon eröffnet das Feuer auf seinen Vater. Marquis Platmor stirbt unrühmlich von der Hand seines eigenen Sohns, doch als dieser sich der AMENSOON zuwenden will, wird er von einem Sicherheitsmechanismus der Lordrichter getötet. Die folgende Verwirrung unter den Garbyor wird von der AMENSOON zur nochmaligen Flucht genutzt.

Handlungszeit: 2. Juni 1225 NGZ bzw. 2. Juni 4812 n. Chr.

Anmerkungen:
Neu- und Gastautoren haben es schwer einzusteigen, müssen sie sich doch erst in eine uralte Serientradition einarbeiten. Deshalb vergibt die Redaktion gern Exposés an sie, deren Handlung keinerlei Einfluß auf den weiteren Verlauf der Serie hat, so daß sie keinen Schaden anrichten können. Früher nannte man so etwas Lückenfüller, doch heute wird natürlich darauf geachtet, daß auch solche Romane zumindest ein paar rudimentäre Zusatzinformationen für den Leser enthalten. In diesem Fall geht es zentral darum, warum Kythara und Atlan keine Unterstützung von den von Kalarthras und seinen Mitstreitern über Jahrhunderttausende herangezüchteten Vargiden in Dwingeloo I erwarten dürfen. Die gewählte Begründung mag nicht recht überzeugen, zählt jedoch zu den originelleren Ideen in diesem Roman, der recht kurz geriet und deshalb nur durch die Wahl einer größeren Schrift auf die volle Seitenzahl gestreckt werden konnte. Dabei enthält der Roman bereits eine umfangreiche, sehr klischeehafte Nebenhandlung, um die Vater-Sohn-Rivalität zwischen zwei Zaqoor, die Atlan am Schluß noch das Leben rettet.


© Schrotys Materiequelle
© Romanzusammenfassung von Bernd Labusch