Eine erdähnliche Welt im Tischa-System. Das System liegt im Nordwestsektor der Milchstraße, 16.000 Lichtjahre von Sol entfernt. Tischa ein weißer Stern der Spektralklasse F8 wird von insgesamt 12 Planeten umkreist. Seribe, als fünfter Planet, umkreist Tischa in einer Entfernung von 218 Millionen Kilometer. Ein Jahr hat rund 362 Seribe-Tage, zu je gerundet 29 Stunden. Genau sind es 28.887 Stunden, daher wird alle paar Jahre ein Schalttag gerechnet. Der Seribe-Kalender ist in 12 Monate unterteilt, 10 Monate zu 30 Tagen, 2 Monate zu 31 Tagen. 80 Prozent von Seribes Planetenoberfläche sind mit türkis bis tiefblauem Wasser bedeckt. Die restlichen 20 Prozent verteilen sich auf Dutzende kleine Kontinente, von denen keiner größer als Australien ist, und Tausenden von Inseln. In der tropischen Regenzeit kommt es immer wieder zu wolkenbruchartigen Regenfällen von 30 bis 40 Minuten Dauer, mit Windgeschwindigkeiten von gewöhnlich 40 km/h. Der Planet wird rein zufällig von Talal bid Fuum entdeckt, als dessen Raumschiff wegen Antriebschaden den nächstbesten Planeten anfliegt. Auf diesem Planeten stoßen sie auf den terranischen Einsiedler Ebenaz Dronk. Dronks Raumschiff, die CRISKAU, liegt als Wrack inmitten der Berge im Zentrum einer Insel. Der Einsiedler war auf der Suche nach einem einsamen Planeten. Mit Seribe fand er eine für ihn geeignete Welt. Anfangs ernährt sich Ebenaz Dronk vegetarisch. Zur Erweiterung seines Speiseplans hält sich Dronk später eine Horde Gnarfs. Während der Anwesenheit der Springer fallen die gefangenen Gnarfs über Dronk her und fressen ihn. Die Springer beobachten das Resultat dieser Tat, die Veränderung im Reproduktionsverhalten der Gnarfs, wittern ein ertragreiches Geschäft.
Gnarfs:
Sie ähneln etwas den terranischen Koalas, mit knapp 30 cm Höhe sind nur nicht ganz so groß. Ihr langhaariger silberfarbener Pelz ist in der Milchstraße begehrt, auffallend sind die großen neugierig blickenden Augen und die kreisrunden großen Ohren. Gnarfs leben in großen Horden. Im allgemeinen ernähren sie sich vegetarisch, verfallen in der Nähe von Terranern jedoch in einen Blutrausch, wo sie dann auch gerne Fleisch zu sich nehmen. Dieser Zustand trifft sowohl für Gnarfs als auch die späteren Megagnarfs zu. Die Anwesenheit weniger Terraner wirkt auf die Gnarfs wie ein Aphrodisiakum. Im Normalfall dauert die Tragezeit 23 Seribe-Tage, mit Terranern verkürzt sie sich auf 17 Tage. Zudem werden anstatt der durchschnittlichen 5 Junge bis zu 10 Junge pro Wurf in die Welt gesetzt. Man vermutet, dass es zwischen Terranern und Gnarfs zu einer Wechselwirkung auf psionischer Ebene kommt. Was bei den Terranern im Gegenzug zu Frustration, Unfreundlichkeit und einem unproduktiven Verhalten führt. Der Verzehr von Menschenfleisch wirkt auf die Gene der Gnarfs als Katalysator. Bei der Anwesenheit von mehreren tausend Terranern kommt zu der Intensivierung des Fortpflanzungstriebs noch eine spontane Mutation der Neugeborenen. Es entsteht eine neue Spezies, die Megagnarfs. Anstatt mehrerer Junge wächst nur noch ein Nachkomme heran. Dafür ist es zum Zeitpunkt der Geburt schon fast genauso groß wie das Muttertier. Bei den Megagnarfs ist das Gebiss jetzt mit langen kräftigen Reißzähnen ausgestattet, große Ohren, die Ohren sind nun tellerförmig und weit ausladend (Bild: Cover 361). Der Rest des Körperbaus ähnelt nun terranischen Hunden, die Größe liegt zwischen einem terranischen Rottweiler und dem Umfang eines terranischen Kalbs. Ihr Sprungvermögen beträgt aus dem Stand ca. 5m Höhe oder mindestens 4m Weite. Der Körper eines Megagnarfs ist sehr widerstandsfähig. Gegenüber einem kurzen Beschuss aus einem einzigen Strahler sind die weitestgehend resistent, beschädigtes Körpergewebe wird schnellstens regeneriert. Um einen Megagnarf zu töten muss man ihn unter Dauerfeuer nehmen oder mit mehreren Strahlern treffen. Sie sind reaktionsschnell, überaus angriffslustig und brutal. Die Springersippe Fuum erzielt mit ihren Pelzen und den Drüsensekreten des Afterbereichs, aus denen Pheromone für teuere Parfüms gewonnen werden, beträchtlichen Gewinn. Um den Ertrag noch zu steigern, bietet die Fuum-Sippe am 20.10.2399 dem Solaren Imperium diesen Planet als Geschenk an. Einzige Bedingung der Springer bei diesem Handel ist, dass permanent mindestens 5000 Terraner auf dem Planeten siedeln, diese einheimische Gnarfs züchten und sie zu einem Vorzugspreis an die Springer veräußern. Die Kolonistengruppe "Conquistadores" bekommt Seribe als Siedlungsziel zugesprochen (Zu Conquistadores: Die Gruppe besteht aus 5812 Mitgliedern, konstituiert sich im Mai 2396 unter dem Vorsitz von Teeder Namzon (Personenbeschreibung S.17), M’ij Mitla und Nuzz Jaffar.). Mit der MORENA, einem 500m Kugelraumer, startet man am 14.11.2399 Richtung Seribe. 2 Tage später fliegen sie ins System ein. Auf einem kreisförmigen Kontinent, nördlich des Äquators gelegen, ca. 1200 km Durchmesser, gründen sie Ende November 2399 ihre erste Siedlung. Man errichtet die Siedlung Seribe entlang des Nord- und Ostufers eines Sees. Alle Häuser setzt man aus Fertigteilen zusammen, die einzelnen Grundstücke der Siedlung sind recht weitflächig angelegt. Lake Tahoe, wie der See getauft wird, ist 3 ½ km lang, maximal 800m breit. Mitten im See liegt eine kleine dicht bewachsene Insel. Lake Tahoe wird aus unterirdischen Quellen gespeist und einen Abfluss nach Süden. Zu beiden Seiten des Flussufers legt man Gehege für die künftige Gnarfzucht an. Das Zentrum des Kontinents liegt in etwa auf dem 20. Breitengrad. Im Zentrum der Insel ist ein großes Gebirge, manche Berge sind über 4000 m hoch. Den Kontinent bedeckt ansonsten eine dichte Vegetation. Da er am Rand der tropischen Zone liegt, herrschen hier entsprechende Temperaturen. Tagsüber durchschnittlich bei 32 Grad Celsius, nachts nie unter 25° Celsius. Bevor die letzten Springer Seribe verlassen, sabotieren sie unbemerkt die MORENA und die technische Ausrüstung der Kolonisten. Das Raumschiff und die Gleiter sind auf lange Zeit nicht zu gebrauchen. Am 22.12.2399 werden erste Gnarfs zum Züchten gefangen. Am gleichen Tag wird ein Kolonist von Gnarfs ermordet und gefressen. Ende Januar 2400 überfallen Gnarfs zum ersten Mal die terranische Siedlung 481 Kolonisten sterben. Danach beruhigt sich die Situation, monatelang sichtet man keine Gnarfs und Megagnarfs, gegen Ende November 2400 werden die ersten Kinder geboren. Während dieser Zeit dezimieren sich die gefräßigen Gnarfs durch Hordenkämpfe selbst. Zuerst sterben die ursprünglichen Gnarfs aus. Zu Beginn des Jahres 2401 ist ein drastischer Rückgang bei den Megagnarfs zu beobachten. Im gleichen Zeitraum wird das Wrack des Einsiedlers im Zentrum der Insel entdeckt. Mitte März existiert schließlich nur noch eine einzige Horde Megagnarfs. Ende März 2401 überfallen sie erneut sie die Siedlung, 982 Terraner fallen ihnen zum Opfer. Die letzte Horde wird, bis auf ihren Anführer Muru, einem ungewöhnlich großen und intelligenteren Megagnarf, an Bord der MORENA gelockt. Bei der folgenden Sprengung der MORENA werden alle eingedrungenen Megagnarfs getötet. Anfang Juni 2401 landet ein Schiff der Fuum-Sippe auf Seribe. Die Kolonisten überwältigen die Besatzung. Am 10.6.2401 startet das Springerschiff unter terranischem Kommando um die gefangenen Springer und 200 rückkehrwillige Menschen nach Terra zu fliegen. Die Mehrheit der Kolonisten beschließt jedoch auf Seribe zu bleiben (-> PR-TB 361)