Das Energiekommando:
Zu Beginn des 22. Jahrhunderts beschränkt sich die akonische Raumfahrt auf die 52 Schiffe des sog. "Energiekommandos". Es handelt sich dabei um nur 100 Meter durchmessende Einheiten, denen in erster Linie die Aufgabe zufällt, neue Torbogentransmitter auf noch unerschlossenen Welten des akonischen Reiches zu errichten, bzw. beschädigte Geräte zu reparieren. Darüber hinaus ist das Energiekommando aber auch der Handlungsarm des Regierenden Rates und kann nach den Aktionen gegen Terra und Arkon ab dem Jahr 2102 im weitesten Sinn auch als "Sabotagedienst" der Akonen bezeichnet werden. Für gewöhnlich sind die Einheiten des Energiekommandos fast permanent im Einsatz, ansonsten stehen sie auf der Hauptwelt Drorah in unterirdischen Hangars zum Start bereit. So klein und unscheinbar diese Schiffe im Verhältnis zu arkonidischen und terranischen Schiffsriesen auch wirken, schlummern in ihnen doch gewaltige Kräfte.
Nicht umsonst liegt zum Zeitpunkt der Rückkehr der Akonen in die galaktische Öffentlichkeit der letzte Verlust eines solchen Schiffes mehr als 6.000 Jahre zurück. Aus diesem Grund sehen die Besatzungen ihre Einsätze auch nicht als sonderlich gefährlich an; für sie stellt sich jeder Raumflug als Ausflug in die Milchstraße mit primitiven Mitteln dar, verbunden mit abenteuerlichen, jedoch völlig harmlosen Ereignissen. Andererseits hegen sie einen gewissen Stolz auf sich und ihre Tätigkeit, denn sie fliegen, um die Sicherheit und den Fortbestand des Blauen Systems zu gewährleisten. Mit Beginn der Aktionen gegen Terra und Arkon sieht man sich allerdings starken Gegnern gegenüber, und es kommt auch wieder zu Verlusten.
Bauform und Ausrüstung:
Die Akonen verwenden zwar ebenfalls Kugelraumer wie Arkoniden und Terraner. Die Kommandozentrale liegt im Mittelpunkt der Kugelzelle, und auch sie setzen für die Unterbringung der Unterlichttriebwerke auf einen äquatorialen, allerdings recht scharfkantig ausfallenden und übermäßig breiten Ringwulst. Doch damit sind die Ähnlichkeiten erschöpft. Die beiden Pole ihrer Schiffe sind stark abgeplattet, was gerade bei kleinen Schiffen naturgemäß einen geringeren bautechnischen Aufwand bedeutet. Andererseits stellen die glatten Ober- und Unterseiten Durchbrechungen des an sich stabileren reinen Kugelprinzips dar. Praktisch ist die Bauform der Akonen damit lediglich eine Variante der Kugelform, über die keine besonderen Vor- oder Nachteile bekannt sind. Der Überlichtantrieb basiert auf einem kompensatorähnlichen Schirmfeld, das dem des terranischen Kalupkonverters des ersten Linearschiffes FANTASY sehr ähnlich, aber deutlich ausgereifter und in seinem konstruktiven Aufwand erheblich einfacher ist.
Bezüglich anderer technischer Daten sind akonische Schiffe den bekannten Milchstraßenvölkern zumindest ebenbürtig, wenn nicht sogar überlegen. Lediglich im Bereich der Sicherungs- und Automatiksysteme weisen sie eine gewisse Unterlegenheit auf, was aber in erster Linie der Tatsache zuzuschreiben ist, daß die Akonen seit dem Zentrumskrieg keine breit angelegte Raumfahrt mehr betrieben haben. Das akonische Lineartriebwerk ermöglicht es Schiffen, den blauen Systemschirm um die akonische Heimat zu durchstoßen, ohne den Linearflug unterbrechen zu müssen. Allerdings geben die Aggregate grundsätzlich Impulse ab, die man mit Hilfe eines terranischen Relieftasters erfassen kann. Damit erhält man zumindest Kenntnis über die Ankunft akonischer Schiffe beim Ende eines Linearmanövers.
Bei überraschenden Linearmanövern ist die Besatzung akonischer Schiffe außerdem angehalten, sich einen festen Halt zu verschaffen. (Anmerkung: Die Tatsache, daß das arkonidische Prinzip des Hyperflugs im Jahr 2102 nach wie vor auf Transitionsaggregaten beruht, stellt in gewisser Hinsicht einen Widerspruch zur Lineartechnik der Akonen dar. Denn in HC-13 ist angegeben, daß die Akonen ihre Siedler mit den modernsten technischen Mitteln ausgerüstet hatten. Es besteht natürlich die theoretische Möglichkeit, daß die Akonen selbst den Linearantrieb erst nach dem Zentrumskrieg entwickelten. Allerdings stünde diese Annahme ihrerseits im Widerspruch zu späteren Angaben bezüglich der lemurischen Technik. Bis diese Daten Einzug in die CREST-Datei halten, muß das Problem daher ungelöst bleiben.) Über die Schutzschirmtechnik akonischer Raumfahrzeuge liegen unterschiedliche Angaben vor.
Sie scheinen sich in ihrer Wirkung nicht wesentlich von herkömmlichen Aggregaten terranischer oder arkonidischer Schiffe des beginnenden 22. Jahrhunderts zu unterscheiden, ähneln aber den Kompensatorfeldern, die für den Einsatz von Lineartriebwerken erforderlich sind und belegen, daß akonische Wissenschaftler vermutlich einen Weg gefunden haben, beide Schirmfelder zu vereinen. Während bei anderen Völkern bei Linearmanövern ein Abschalten der Schutzfelder und der nahezu gleichzeitige Aufbau des Kompensatorfeldes erfolgt, erfüllt der akonische Energieschirm beide Aufgaben. Aufgrund seiner Natur erschwert er Teleportern außerdem das Durchdringen, kann es aber - zumindest im Fall geübter, leistungsfähiger Teleporter-- letztlich nicht verhindern.
(Anmerkung: In HC-13 berichtete der Mausbiber Gucky über den höheren Kraftaufwand, den die Überwindung der Schutzfelder erforderte. In der Handlung entsteht zwar der Eindruck, daß diese Felder nur zur Absicherung der unterirdischen Raumschiffhangars benutzt wurden, es erscheint aber durchaus möglich, daß sie auch als Energieschirm auf den Raumschiffen eingesetzt werden. Bislang erfolgte keine gegenteilige Angabe. Die Gleichsetzung von Abwehrschirm und Kompensatorfeld ist eine reine Hypothese, aus HC-13 ergibt sich lediglich eine Ähnlichkeit. Es erscheint angesichts der hochstehenden akonischen Technologie aber durchaus realistisch und bildet eine interessante Abweichung zu den üblichen Systemen.)
Leistungsmäßig sind die akonischen Energieschirme allerdings immer noch deutlich unterhalb des Wabenschirms des Robotgehirns auf Arkon III anzusiedeln. Mit ihren technischen Möglichkeiten wären die Akonen im beginnenden 22. Jahrhundert zweifellos allen bekannten Völkern der Milchstraße weit überlegen-- wenn sie eine Kampfflotte besäßen. Tatsächlich besitzen sie zu diesem Zeitpunkt aber kein einziges Schiff, das einem terranischen oder arkonidischen Schlachtschiff die Stirn bieten könnte.
Bekannte Schiffstypen
Kreuzer des Energiekommandos:
An Bord dieser hundert Meter durchmessenden Schiffe befindet sich gewöhnlich ein Installationsteam für Torbogentransmitter, das je nach Aufgabenstellung etwa 20 Personen umfaßt.
Spezialraumschiff:
Diese knapp 50 Meter durchmessenden Einheiten werden von den Akonen für Sondereinsätze benutzt, und besitzen daher eine Ausrüstung, die von der anderer Schiffe stark abweicht. Da bei Einsätzen mit diesen Schiffen die Möglichkeit in Betracht gezogen wird, daß fremde Intelligenzen die Besatzung in ihre Gewalt bekommen, wurde dafür Vorsorge getroffen. Ein getarntes Kamerasystem überträgt laufend das Geschehen der Kommandozentrale direkt zum Hauptquartier im Akonsystem. Im Notfall ist die Besatzung darüber hinaus in der Lage, bei einem Linearmanöver den Eintritt in den Normalraum so zu gestalten, daß im Rahmen der Halb-Entstofflichung eine kurze Stoßwelle auftritt, die die Besatzung für kurze Zeit handlungsunfähig macht.
Naturgemäß wird diese Technik bei der Belagerung der Schiffszentrale benutzt. Zwar wird auch die Besatzung selbst davon betroffen, doch die Leitstelle kann nun ihrerseits Maßnahmen einleiten. Bevorzugt wird in diesem Fall die Abstrahlung des gesamten Schiffes per Nottransmitter zum großen Pol-Transmitter einer jener Projektorstationen im Akonsystem, die den Systemschirm mit Energie versorgen. Um dieses ungewöhnliche Manöver ausführen zu können, sind die Spezialraumer an ihrer Außenseite mit Projektoren ausgerüstet, die in ihrer Gesamtheit wie ein Torbogentransmitter funktionieren. Je nach Entfernung vom Akonsystem kann bei diesem Manöver das Schiff selbst aber mehr oder weniger stark beschädigt werden, und die Besatzung erleidet einen Schock (Terraner verkraften diesen Vorgang besser).
(Anmerkung: Dieses Not-Abstrahlsystem ergibt sich in seiner bloßen Existenz aus HC-13. Daß dafür an der Außenseite Projektoren angebracht sind, ist nur eine Hypothese, ist aber wahrscheinlich.)
Das Schiff verfügt auch über eine beachtliche Reichwe-te - mindestens 45.000 Lichtjahre lassen sich damit zurücklegen. (Anmerkung: Dieser Wert beruht auf einer Schätzung nach den Angaben von HC-13, demzufolge das Schiff wenigstens die Distanz von Akon nach Arkon bewältigen können müßte. Aus der Handlung geht jedoch nicht hervor, ob auch geplant war, daß das Schiff aus eigener Kraft nach Akon zurückkehren sollte, oder den Nottransmitter bzw. andere Möglichkeiten nutzen wollte.) Auf Geschütze wurde dagegen völlig verzichtet, da diese Einheiten einerseits niemals an Kampfhandlungen teilnehmen sollen (falls erforderlich wird der Nottransmitter aktiviert), andererseits die Möglichkeiten für den Einbau leistungsfähiger Geschütze durch andere Aggregate und die ohnehin beschränkten Platzverhältnisse an Bord nur sehr gering sind. Die Zentralebesatzung besteht aus fünf Personen.
Projektorstation:
Diese insgesamt 3.407 riesigen fliegenden Kraftwerke haben in erster Linie eine einzige Auf-abe - die Aufrechterhaltung des blauen Energieschirms, der das gesamte Akonsystem mit einer lichten Weite von mindestens 50 Milliarden Kilometern schützt. Um diese Aufgabe erfüllen zu können, mußten sie an den Grenzen des Sonnensystems positioniert werden. Darüber hinaus verfügen sie jedoch auch über Geschütze. Alle Stationen besitzen einen Durchmesser von 11.000 Metern und weisen die typisch-akonische Bauform mit abgeplatteten Polen auf.
(Anmerkung: Es ist nicht bekannt, ob die Stationen tatsächlich einen Ringwulst besitzen.)
Die Polflächen besitzen einen Durchmesser von mindestens 500 Metern. Auf den Nordpolen sitzen die wulstartigen Projektoren zur Speisung des Systemschirms sowie die mehr als 200 Meter hohen Torbogentransmitter, die als Gegenstationen für die Nottransmitter der Spezialraumschiffe dienen. Abgesehen von fünf Überwachungsingenieuren, die die unerläßlichen Inspektionen der wichtigsten Maschinenanlagen vornehmen und dabei regelmäßig abgelöst werden, sind die Stationen unbemannt und robotgesteuert; es gibt so gut wie keine Einrichtungen für eine organische Besatzung (zum Beispiel auch kein Lazarett).
Im Dezember 2102 werden sämtliche Projektorstationen als Reaktion auf die Entführung von Atlan und Perry Rhodan durch eine terranisch-arkonidische Streitmacht vernichtet. Dabei war die Vernichtung allein mit Unterstützung lineargetriebener Schiffe mög-ich - und daß andere Völker außer ihnen solche Schiffe jemals besitzen würden, wollten die Akonen nicht wahrhaben. Der Systemschirm wird danach nicht wiederaufgebaut, die Stationen nicht mehr ersetzt