Eines der "Wunder von ESTARTU", angesiedelt in der Galaxis Trovenoor. Es handelt sich um psionische Fallen, die zuschnappen, wenn ein Gorim (-> Gorims) bzw. Gänger des Netzes in ihren Bannkreis gerät. Die Orphischen Labyrinthe sind Zapfstellen am Psionischen Netz (-> Psionisches Netz) des Universums. Wenn ein Gänger des Netzes beim "Netzgehen" eine solche Zapfstelle kreuzt, fängt er sich darin und gerät in die Labyrinthe, wo die Ewigen Krieger die Kalydonischen Jagden auf ihn veranstalten lassen. Ursprünglich mögen die Labyrinthe als Sträflingskolonien für solche Wesen gedient haben, die sich bei den Ewigen Kriegern unbeliebt machten. Dies kann auch im Jahr 446 NGZ noch zutreffen, ist allerdings nicht mehr der Haupzweck der Orphischen Labyrinthe.
Ein Labyrinth ist grundsätzlich auf der Oberfläche eines Planeten angelegt, die in ein psionisches Feld gehüllt ist, das einen Wirklichkeitsgradienten erzeugt. Unter dem Einfluß des Gradienten verwandeln sich energetische Phänomene zu soliden Gebilden, Wolken türmen sich zu Gebirgen, die verschiedenen Atmosphärenschichten werden zu materiellen Ebenen usw. Die Wesen, die als Gefangene ihr Leben in den Labyrinthen fristen, sind transmutiert und erscheinen als grotesk geformte Ungeheuer. Auf die Gefangenen werden in unregelmäßigen Abständen die Kalydonischen Jagden veranstaltet. Um daran teilzunehmen, muß sich der Jäger ebenfalls einer Transmutation unterziehen. Diese wird bewirkt durch die drei Tore, die er durchschreiten muß, bevor er ins eigentliche Labyrinth gelangt.
Der Jäger nimmt daraufhin eine Gestalt an, die sich von der der Gejagten nicht wesentlich unterscheidet. Damit die Jäger einander erkennen, tragen sie einen Signalgeber bei sich, die Ishara. Nach Passieren der drei Tore sind die Jäger dem Wirklichkeitsgradienten ebenso unterworfen wie die Gejagten. Sie sehen dieselbe unwirkliche Landschaft. Nur durch die Wirkung des Gradienten ist es möglich, daß z. B. "schwache" sauerstoffatmende Wesen wie Perry Rhodan, Alaska Saedelaere und andere auf einer Wasserstoffwelt wie Yagguzun mit ihren mörderischen Drücken, eisigen Temperaturen und der giftigen Atmosphäre überleben können. Um Gänger des Netzes abzufangen, haben die Ewigen Krieger eine Methode entwickelt, deren Wirkungsweise sie selbst noch nicht ganz durchschauen. Wenn in einem eng begrenzten Bereich des Psionischen Netzes dessen Netzfäden durch geeignete Kraftfelder in einer gewissen Weise verknotet werden, kommen innerhalb dieser Knoten hin und wieder hilflose Netzgänger zum Vorschein. Solche Fallen gibt es in der Galaxis Trovenoar zu Tausenden. In der Nähe sind psionisch gesteuerte Transmitterstationen im Raum postiert.
Der gefangene Netzgänger wird vom nächsten Transmitter transmutiert und an ein bestimmtes Labyrinth abgestrahlt. Die Ewigen Krieger kennen den Unterschied zwischen Norm- und Präferenzsträngen nicht, ihnen sind nur die Nommstränge bekannt. Indem sie das Psionische Netz verknoten, schaffen sie, ohne es zu ahnen, auch Knoten im Verlauf der Präferenzstränge, welche bewirken, daß Gänger des Netzes aus dem Psionischen Netz geschleudert werden. Im März 446 NGZ gelingt es Perry Rhodan und einigen Freunden, seinen Sohn Roi Danton und Ronald Tekener aus fünfzehnjähriger Gefangenschaft im Orphischen Labyrinth von Yagguzan zu befreien.