Dieser Planetoid, auch als Zentralfestung bezeichnet, spielte eine wichtige Rolle beim Kampf der Milchstraßenvölker gegen die Wilden Horden, etwa 1.115.000 Jahre vor der Zeitenwende. Er wurde von den Petroniern konstruiert, war Teil des galaktischen Abwehrsystems, und von hier starteten die Raumwurm-Geschwader der Ayish Fiil des Too-Kullwalisan-Wächterordens. Diese Wächter benutzten keine Raumschiffe im üblichen Sinn, sondern vielmehr koppelten sie Lebensblasen an Raumwürmer, einer bizarren Weltraumfauna. Mooshar war auch der Standort der ebenfalls von den Petroniern geschaffenen Sternjuwelen und vermutlich Steuerwelt für eine Konstellation aus Neutronensternen, deren Eckpunkte in ihrer geometrischen Form einem Oktaeder (achtflächiger Körper) entsprechen. Wahrscheinlich stellte diese Konstellation eine Abwehrwaffe gegen den legendären Sternenfresser dar. (Anmerkung: Der Begriff "Ayish Fiil" stellt die eigentliche Bezeichnung der Raumwürmer dar.) Im Verlauf einer weiteren Angriffswelle der Wilden Horden kam es dann zu einem unvergleichlichen Feuerschlag gegen Mooshar; die Wachstationen des Ordens zerplatzten ebenso wie ihre Lebensblasen und die Körper der Raumwürmer. Schließlich hielt auch Mooshar selbst dem vernichtenden Ansturm nicht mehr stand; Oberflächenbauten zerbarsten, die künstlich stabilisierte Atmosphäre verpuffte, und langsam begann der mondgroße Felsen abzutreiben. Gigantische Kräfte beschleunigten ihn, und lenkten den Planeteoiden mitsamt den darin installierten Sternjuwelen einem fernen Ziel entgegen. Spätere Überlieferungen behaupten, daß bei diesem Angriff Verrat im Spiel war. Die meisten Too-Kullwalisan starben, und zurück blieb nur die künstliche Sonnenstruktur. Da sich die meisten Milchstraßenvölker nach dem Sieg über die Wilden Horden - traumatisiert von den ungeheuerlichen Opfern, die dafür gebracht werden mußten - aus der galaktischen Öffentlichkeit zurückzogen, geriet Mooshar in Vergessenheit. Im Lauf der Zeit wucherten dort aus einigen mutierten Raumwürmern Korallenstöcke. Diese zapften die hyperenergetischen Kräfte der Sternjuwelen an, und es entstand die Kollektivintelligenz Vrisha. Als Mooshar wiederentdeckt wurde, war der Planetoid von Auswüchsen unkontrolliert wuchernder Vrisha-Korallen bedeckt. Rasch entwickelte sich Mooshar zum Treffpunkt verwegener Glücksritter, windiger Forscher und anderer zwielichtiger Gestalten. Die Vrisha-Kollektivintelligenz, in Legenden auch als "das lebende Archiv von Mooshar" bezeichnet, wurde zum kosmischen Orakel, und es lieferte Visionen der Zukunft und Alternativentwicklungen. Mooshars Oberfläche glich nun einem Magmaspritzer, der von gewaltigen Erruptionen ausgeschleudert und beim Erstarren zu schaumiger Lava durch zahllose Explosionen aufgebrochen war. Die Oberfläche wurde geprägt von Türmchen und Erkern, schrägen Ebenen, Treppen und Löchern, Kratern und Öffnungen, Zinnen, Rampen und Simsen, Kanälen und brüchigen Schichtungen. Schächte führten ins Innere, Kraftfeldschleusen verhinderten das Entweichen der Luft. Weshalb Mooshar seinerzeit aus seiner ursprünglichen Position geschleudert worden war, interessierte niemanden mehr. Die Landschaft im Innern Mooshars ist zu diesem Zeitpunkt ebenfalls ein unglaublicher Anblick. Es scheint, als sei der Planetoid völlig ausgehöhlt, ein verwirrendes System von Kavernen und Tunneln. Es gibt Hohlblasen, in denen seltsame, baumartige Kristallranken wuchern. Entfernt gleichen diese Gebilde Neuronen und Fasern eines gigantischen Gehirns. In allen Ecken und Schluchten, zwischen Säulen und auf Treppen bewegen sich weißliche Pflanzen wie Tentakel, dagegen hebt sich die Struktur des Felsens dunkel ab. Der Fels gleicht einem überdimensionierten Bimsstein, dessen Blasen durch Brücken, Stege und monolithische Säulen verbunden sind. In den meisten Kavernen sind groteske Kristallranken zu erkennen, und von wurzelartigen Ästen tropft an manchen Stellen ein gelbliches Sekret, das nach einiger Zeit zu bernsteinähnlichen Lagen erstarrt - nichts anderes als Hyperkristalle in zähflüssiger Form. Zusammen mit den riesigen Korallenwucherungen wurde der Planetoid zu einem Anziehungspunkt, wie es in der Milchstraße nur wenige gab. Dabei kümmerte es die Besucher auch wenig, daß der Raumsektor, in dem der Planetoid schließlich wiederentdeckt wurde, als Gefahrenzone galt und noch bis in die Neuzeit gilt. Denn hier kommt es zur Überlagerung verschiedener Dimensionen, die die raumzeitliche Struktur des Standarduniversums verzerren. Mittelpunkt des Raumsektors, der langsam um das Zentrum der Milchstraße wandert, ist die blaßrote Sonne Sarende. Vermutungen wurden laut, die besagten, daß es diese Verzerrungszone sein könnte, die einerseits als Anziehungspunkt für Mooshar nach dem Raub der Sternjuwelen gedient haben könnte, daß sie ihn aber andererseits auch solange vorborgen hat, indem der Planetoid durch den Dimensionsschnittpunkt entrückt wurde. Immerhin können an dieser Stelle neben einander überlagernden Universen und temporalen Verschiebungen auch Aufrißerscheinungen zum Hyperraum beobachtet werden, die mit dem Erscheinen und Verschwinden von Phantomwelten verbunden sind. Das macht den Raumsektor naturgemäß gefährlich für einfliegende Raumschiffe. Nur ein Planet der Sonne besitzt seit der Wiederentdeckung Mooshars scheinbar Stabilität - Zhygor. Mooshars Bahn dagegen gilt als instabil; der Planetoid folgt einer Taumelbewegung entlang dimensionaler, temporaler und hyperphysikalischer Überlagerungen, ohne jedoch selbst Teil der Verzerrungen zu werden. Vermutlich bilden die Kräfte der drei Sternjuwelen eine schützende Sphäre um ihn. Von den sich zur neuen beherrschenden Zivlisation der Milchstraße aufschwingenden Cyén und den Petroniern wurden in der Folgezeit zahlreiche Forschungen angestellt, die zum Ziel hatten, die alten Machtmittel der Zentralfestung für sich nutzbar zu machen - und nicht zuletzt die drei Sternjuwelen. Doch alle Versuche schlugen fehl; selbst die Petronier, deren Vorfahren die Fallen und Sicherungssysteme Mooshars erdacht hatten, scheiterten. Während jedoch die Petronier versuchten, die Kollektivintelligenz Vrisha verstärkt für ihre Zwecke einzuspannen, hielten die Cyén an ihrem Plan fest, und 1.072.000 Jahre vor der Zeitenwende raubten sie in einem Kommandounternehmen die drei Sternjuwelen. Dabei machten sie sich die Tatsache zunutze, daß die mentalen Ausstrahlungen des Orakels alles andere überdecken, wenn es aktiv wird. Die Petronier zogen sich daraufhin stets weitgehend zurück, weil die Strahlung ihre Forschungen störte. Doch die Cyén konnten sich nicht lange an den Sternjuwelen erfreuen, denn offensichtlich hatten sie deren Macht unterschätzt - während Sternsmaragd und Sternrubin einfach wieder verschwanden, und vermutlich nach Mooshar zurückkehrten, hüllte der Sternsaphir das Raumschiff KOAH-SHARA in ein eigenes Universum. Die Cyén, die dort ihre wichtigsten Fürsten und Krieger für den Einsatz versammelt hatten, verloren wegen der ebenfalls auftretenden Zeitdilatation völlig den Kontakt zu ihrem Reich, das daraufhin zerfiel. Erst im Jahr 2025 gelang es den letzten 13 Cyén, mit ihrem Schiff in das Normaluniversum zurückzukehren. Doch auch für Mooshar blieb der Einsatz der Cyén nicht ohne Folgen. Alte Sicherheitsmechanismen der Festung waren durch die Aktion erwacht und erzeugten ein Feld, das den ganzen Planetoiden aus seinem angestammten Kontinuum verdrängte. In unmittelbarer Nähe des Planeten Zhygor erschien der Planetoid wieder. Die hyperenergetischen Effekte bewahrten Mooshar davor, in Stücke gerissen zu werden. Dennoch wurden Ausläufer von Zhygors Atmosphäre gestreift, und Mooshars Oberfläche glühte auf. Mit einem gewaltigen Schlag traf er schließlich am Rand eines Kontinents auf, riß eine tiefe Furche, und faltete gleich der Bugwelle eines Schiffes ganze Gebirge auf. Vrishas Korallenwucherungen zersplitterten, wirbelten davon, zerpulverten, und verwehten als Gasschwaden. Gewaltige Vulkane brachen aus, schleuderten Unmengen von Asche und flüssigem Gestein empor, und schließlich versank Mooshar bis auf einen kleinen Buckel völlig in der planetaren Kruste, auf der sich nun die Auswurfmassen ablagerten. (Anmerkung: Tatsächlich ist nicht bekannt, ob sowohl die Entmaterialisiation, wie auch der Schutz vor dem Zerreißen Mooshars durch dessen eigene Alt-Systeme ausgelöst wurde, oder nur letzteres. Die Handlung in AtlanBuch-14 enthält jedoch keine eindeutigen Informationen hierüber, weshalb die Geschehnisse so angenommen wurden.) In der Neuzeit finden sich über den Wächterorden und die Festung nur noch einige Gedichte und Lieder bei den Milchstraßenvölkern. Im Jahr 2047 stößt man beim Bau des Subverkehrsnetzes auf dem Planeten Zhygor jedoch tatsächlich auf einen Raupenwurm, der jedoch erwacht, und daraufhin mit Hilfe seines "Antriebs" verschwindet. Dennoch ist durch dieses Ereignis die Existenz zumindest der Raumwürmer bewiesen