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Evergreens
Alias
Evergreens

Beschreibung - Autor: PR-Redaktion

Sie sind die intelligenten Bewohner des Planeten Passa, der neunten Welt des Doppelsternsystems Antares. Passa ist eine warme Sauerstoffwelt, etwas größer als die Erde, jedoch mit geringerer Gravitation. Der rote Riese des Systems ist ein Zwerg an Leuchtkraft gegenüber seinem weißblauen Bruder, der das eigentliche Tagesgestirn von Passa bildet. Beide Sonnen erzeugen gemeinsam die merkwürdige Stunde des Zwielichts; der Himmel schimmert dann in braunen und violetten Tönen, während sich über dem Horizont im Westen ein großes rotes (Sonnenuntergang) und im Osten ein kleines blaues Tor auftut (Sonnenaufgang). Im Jahr 2048 landet eine erste Gruppe terranischer Siedler auf der geradezu paradiesischen Welt Passa und stößt bald auf die eingeborenen Evergreens. Sie sind nichthumanoid, und die ersten Terraner, die sie zu sehen bekamen, haben sich bei ihrem Anblick trotz der eigenen überlegenen Bewaffnung ziemlich erschreckt - denn die Eingeborenen von Passa sind durchschnittlich sechs Meter lange, vierarmige Schlangen, die gegenüber irdischen Schlangen nicht nur die Besonderheit aufweisen, intelligent zu sein, sondern darüber hinaus auch noch aufrecht zu gehen. Genaugenommen gehen sie eigentlich nicht; vielmehr halten sie sich auf ihrem biegsamen und doch kräftigen Schwanz aufrecht und schaffen es, sich mit einer seltsamen Art des Hüpfens vorwärts zu bewegen - und das recht schnell (bis zu drei Meter in einem Sprung) und elegant (sie fangen ihren Sturz federnd mit dem Schwanz ab). Die Arme dienen ihnen nur als Greif- und Balancewerkzeuge, obwohl sie mit zwei davon problemlos in der Lage sind, einen erwachsenen Menschen zu tragen. Die Arme enden in vier dünnen, langen Fingern. Oben krönt den Schlangenkörper ein mächtiger, runder Wurmkopf, der in typischer Art eine Reihe dunkler, lochähnlicher, zuckender Öffnungen besitzt, deren Funktionen nur ein Galaktobiologe richtig unterscheiden kann. Nach unten hin verjüngt sich der geschmeidige und schillernde Körper, aber selbst dort, wo er auf dem Boden ruht, mit dem dünnen Ende sich selbst stützend, weist er noch den gleichen metallischen, grünen Glanz auf, durchsetzt mit hellen Flecken von Rot, Gelb und Blau. Diese Färbung brachte ihnen schließlich auch die terranische Bezeichnung "Evergreens" ein. (Anmerkung: Es ist nicht bekannt, ob eine Verwandtschaft zu den Froghs, einem Hilfsvolk der Aras, besteht. Im Verlagslexikon existieren außerdem noch einige recht detaillierte Angaben über die Evergreens und den Planeten Passa, die sich aufgrund der Angaben in PR-106 jedoch nicht bestätigen lassen.) Obwohl sie auf arkonidische Psychostrahler ansprechen, wurden später auch Instrumente entwickelt, die eine Übertragung der vokalreichen, aber fast konsonantenlosen Sprache der Evergreens in das Terranische und umgekehrt ermöglichen. Ohne diese Geräte hört man nur ein an- und abschwellendes Pfeifen, unterbrochen von Schnalzlauten. Insgesamt ist die Verständigung der Evergreens untereinander so ungewöhnlich wie sie selbst. Es ist bei ihnen Sitte, beim Zusammentreffen erst eine zeitlang über völlig belanglose Dinge zu reden, bevor man auf das eigentliche Thema zu sprechen kommt. Es gilt als Höflichkeit, daß jeder gerade sagt, was ihm in den Sinn kommt, und gar nicht auf das hört, was der andere von sich gibt. Mindestens dreimal muß dies im gegenseitigen Wechsel erfolgen, alles andere wäre unhöflich. Einer von beiden beendet dieses "Vorspiel" dann mit den Worten "Dein dummes Geschwätz hat mir Spaß gemacht..." und man kann endlich zur Sache kommen. Die Evergreens kennen keine Elektrizität, sondern erleuchten Höhlen und die Nacht an sich mit brennenden jungen Ästen von Glasbäumen. Von der Kunst des Webens verstehen sie auch nichts, denn sie kennen keine Stoffe. Unklar bleibt bis heute, ob sie so etwas wie Moral kennen, und ob diese der terranischen entspricht oder ihr vollkommen entgegensteht. Letztlich ist sogar nicht einmal bekannt, ob sie die auf Passa siedelnden Menschen für Freunde oder Feinde halten, oder ob sie ihnen einfach nur gleichgültig sind. Auch aus diesem Grund gilt Passa nach den Regeln des terranischen Kolonialministeriums nicht als vollentwickelte Kolonie. Sicher erscheint nur, daß die Evergreens vermutlich zu Millionen tief im Innern der Glaswälder leben. Dabei handelt es sich um Dickichten bambusähnlicher Gewächse, die - glashart und fast ohne Äste - Höhen von bis zu 30 Metern erreichen. Die Stämme dieser Bäume sind dabei bis zu zwei Meter dick und stellen merkwürdige Gebilde dar, die das Licht zum Teil durchlassen, teilweise aber auch spiegeln. Dem oberflächlichen Betrachter bietet sich der Wald als riesiges, von tausenden und abertausenden Sprüngen durchzogenes Stück Glas dar, das an den Rändern scharf gezackt ist. Innerhalb des Waldes ist es sehr schwer, Entfernungen zu schätzen, da die Vielfalt der Reflexe ein verwirrendes Muster von Licht und Halbschatten erzeugt. Die Augen hören auf, deutlich zu sehen, wenn sie eine zeitlang auf das Glasgewirr gesehen haben. Das Material des Glasbambus ist derart hart und zäh, daß selbst ein Thermostrahler einen Augenblick benötigt, um es mürbe zu machen. Die Luft in den Glaswäldern ist von vielerlei Düften erfüllt, und die meisten davon sind angenehm. Mit guter Nase bzw. viel Übung kann man die darin lebenden Evergreens schon von weitem riechen. Außerordentlich unangenehm sind dagegen die vielen Tierarten, die neben den Evergreens die Glaswälder bevölkern. Viele von ihnen sind so klein, daß man nicht für möglich halten würde, daß sie einem Menschen etwas antun könnten - bis sie sich dann irgendwo unter der Haut verkrochen haben und im Körper zu wandern beginnen. Dann hat man Glück, wenn man noch rechtzeitig einen Arzt findet, der etwas von Passa-Medizin versteht, denn sonst ist das Leben schnell an seinem Ende angelangt. Die bekanntesten Arten sind:
 
Der Waldlacher:
Er macht sich durch ein Geräusch bemerkbar, das sich für menschliche Ohren tatsächlich wie Lachen anhört. Der Waldlacher ist nicht größer als eine Menschenhand und unbeschreiblich häßlich, halb Frosch, halb Heuschrecke. Das Geräusch wird nicht von seinem Maul erzeugt, sondern vom Aneinanderreiben der dicken Vorderpfoten.
 
Der Glasbüffel:
Trotz seines martialischen Namens ist er nicht größer als ein irdisches Kaninchen. Allerdings erzeugt er ein Geräusch wie ein altes Düsenflugzeug, das dicht über dem Boden fliegt. Daneben ist noch ein Tier weit verbreitet, das etwa die Größe und das Aussehen einer irdischen Ratte besitzt, sowie eine sehr gefährliche Käferart. Sie sind nur etwa halb so groß wie ein Daumen und von schwarzer Färbung. Ihre Nahrung besteht eigentlich aus Aa- - und sie fressen mit einer enormen Geschwindigkeit. Dabei machen sie aber auch vor anderer Beute nicht halt. Beim Durchstreifen der Glaswälder ist man gehalten aufzupassen, wohin man tritt, denn diese Käfer sind in der Lage, sich innerhalb von Sekunden durch Stiefel und Kleidung zu fressen. Das Gefährliche daran ist nicht etwa, daß dieser Vorgang besonders schmerzhaft wäre; vielmehr verspritzen sie einen Saft, der die Zielsubstanz auflöst, so daß sie diesen Brei dann nur noch in sich aufzusaugen brauchen. Und dieser Saft ist hochgradig giftig, wenn er in die Blutbahn gelangt. Andererseits ist die Abwehr der Käfer aber relativ einfach, da sie lärmempfindlich sind. Darin dürfte auch der Grund für die Tatsache zu suchen sein, daß viele der in den Glaswäldern heimischen Tierarten einen ziemlichen Lärm erzeugen können. In dieser Hölle leben die Evergreens, und es verwundert daher auch nicht, daß sie in der Lage sind, sich zu verteidigen. Sie greifen andere Lebewesen aber nur an, wenn sie sich ihrer Sache absolut sicher sind. Es wurde noch nie ein Evergreen beobachtet, der beim Angriff auch nur das kleinste Risiko eingegangen wäre. Aus dem Glaswäldern sind oft auch Trommeln zu hören. Für terranische Ohren entsteht der Eindruck von dumpfen, lang anhaltenden und nachhallenden Glockenschlägen. Die Evergreens geben damit Signale. Sie benutzen eine Art Trommel, wobei es sich in Wirklichkeit um lange, hohle Glasstämme handelt, die auf einem Gestell liegen. Mit zwei Schlagstöcken entlocken sie ihnen die monotonen Töne. Dennoch handelt es sich um eine richtige Sprache, wenn auch vergleichsweise primitiv. Sie unterscheidet sich von der eigentlichen Sprache der Evergreens und hat keinerlei Beziehung zur Phonetik der Alltagssprache. Literatur im üblichen Sinne besitzen die Evergreens nicht, denn sie haben keine Schrift. Sie verfügen aber über eine mündliche Überlieferung, die eine Reihe von Sagen kennt. So stellt die Figur "Uuuyi-Iiio" beispielsweise den Fürsten der Finsternis dar, und "Ayaa-Oooy" ist gleichbedeutend mit einer Gottheit (siehe auch unter "Geschichte").
 
Passa Skin:
Die Evergreens sind nicht nur die eingeborene Intelligenz von Passa, sie sind auch die Lieferanten jenes Handelsgutes, dessentwegen Passa für die Erde so überaus wichtig geworden ist: Der Passa-Kopra. Die Evergreens besitzen die biologische Gewohnheit anderer Schlangenart-n - sie häuten sich. Da sie durch die Poren ihrer Haut atmen, müssen sie ersticken, wenn sie daran gehindert werden, ihre Haut abzuwerfen. Um dies zu verhindern, beginnt die nachgewachsene Haut zu jucken, wenn es an der Zeit ist, so daß der Evergreen entsprechend handeln kann. Da die Häute einen wunderbaren Wohlgeruch verströmen, und sich außerdem bequem zu Lederwaren aller Art verarbeiten lassen, erzielten Waren aus Passa-Leder auf Terra und Arkon bald höhere Preise als Goldwaren des gleichen Gewichts. Passa-Parfüm zählte außerdem bald jeder prominente Damensalon zu seinen ganz besonderen Kostbarkeiten. Im Jahr 2102 wird darüber hinaus auch bekannt, daß sich aus den Häuten das Gas Avertidin gewinnen läßt (siehe dort). So wurden die Evergreens schließlich dazu überredet, sich täglich in Gruppen zu 80 Eingeborenen an festgelegten Sammelplätzen einzufinden und sich dort in der üblichen Weise zu häuten. Bei diesem Vorgang hängen sich die Evergreens an Baumästen auf und lassen die alte Haut unter heftigen Zuckungen des Körpers über den Kopf gleiten. Darüber hinaus ist über den Mechanismus der Häutung und seine Häufigkeit aber selbst in Fachkreisen nicht viel bekannt. Fest steht nur, daß die Evergreens eine erstaunlich hohe Zahl von Häuten liefern können. Die Terraner sorgen seitdem dafür, daß an den Sammelstellen genügend brauchbare Bäume stehen, und sie bezahlen die Evergreens für ihre Dienste mit Gebrauchsgegenständen nach Wahl der Schlangenwesen. Im Jahr 2102 erzielt die terranische Firma Passa Skin, die allein den Handel mit den Häuten und ihre Lieferung zur Erde betreibt, einen jährlichen Gewinn von beachtlichen 200 Milliarden Solar.
 
Die Siedler:
Im beginnenden 22. Jahrhundert leben in den Städten auf Passa 14 Millionen Siedler. Die Hauptstadt Modessa ist keine Touristenstadt; es gibt hier nur zwei Hotels. Dennoch leben hier normalerweise 300.000 Menschen, im Hinterland zusätzlich noch einmal 400.000 bis 500.000. In der Nähe von Modessa liegt auch ein großer Raumhafen, auf dem regelmäßig Passagierfrachter landen, die zwischen Passa und der Erde verkeh-en - denn Modessa ist auch Sitz der Firma Passa Skin. Als Siedler hat man in der Hauptstadt eigentlich nicht den Eindruck, überhaupt auf einer fremden Welt zu leben. Erst wenn man sie verläßt, begegnet man der Wildnis in Form eines Glaswaldes, der unmittelbar außerhalb Modessas bis in erstaunliche Höhen anste-gt - noch in 5.000 Metern existieren dichte Wälder. Weiter oben liegt aber keine Übergangszone, die über anspruchslosere Pflanzenformen bis zur felsigen Einöde des Hochgebirges führt; vielmehr beginnt direkt am Rand des Waldes der nackte Fels.
 
Geschichte:
Der wirtschaftliche Erfolg Passas blieb auch den Galaktischen Händlern nicht lange verborgen. Ihr Versuch, sich in das Geschäft einzuschalten, schlug jedoch -ehl - eine terranische Flotte aus schnellen Zerstörern bewacht den Planeten ständig, wies die Springer in ihre Schranken und gab ihnen zu verstehen, daß sie hier nicht willkommen sind. Danach verlief die Entwicklung jahrelang in friedlichen Bahnen. Die Siedler breiteten sich über Passa aus, ohne dabei die Eingeborenen einzuengen. Das fiel ihnen auch nicht schwer, da die Evergreens ausschließlich in den Glaswäldern leben, die Terraner dagegen die freundlichen Grasebenen, die Ufer der großen Ströme und die Küsten der Meere bevorzugen. Außer auf den Sammelplätzen blieb es dabei, daß kaum nennenswerter Kontakt zwischen beiden Bevölkerungsgruppen bestand; die Evergreens scheinen zu scheu zu sein, um allzuviel über ihr Leben zu berichten. Und so blieb es beim Zustand der gegenseitigen Isolation. Die Springer dagegen stellten weitere Nachforschungen an. Sie fanden schließlich heraus, daß eine der Sagen der Evergreens davon berichtet, daß einst ein mächtiger Gott vom Himmel steigen und von da an dem Volk der Eingeborenen zur Seite stehen wird. Beschrieben wird dieser Gott als mächtiges, vierarmiges Wesen, das in der Lage sein soll, eine Reihe unglaublicher Wunder zu vollbringen. Zusammen mit den Aras begannen die Galaktischen Händler nunmehr, an einer Realisierung dieser Legende zu arbeiten, um die Gewinne von Passa in Zukunft selbst einstreichen zu können. Ergebnis war der sog. "Froschbär" (siehe dort), der im Jahr 2102 für eine kurzzeitige Unterbrechung der Lieferungen und sogar für Angriffe der Evergreens auf die terranischen Siedler sorgt. Die Lage wird jedoch durch einen Einsatz der Abteilung III bereinigt. (Anmerkung: Letztlich ungeklärt bleibt, wieso der Froschbär nur drei Meter groß war, während die Evergreens selbst doppelt so groß -ind - denn für gewöhnlich würde man einer primitiven Kultur unterstellen, daß eine Gottheit größer und kräftiger sein muß.) (-> PR 106)


Quellen: PR 106
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