Parallel zur Fertigstellung des Robotregenten/Großen Koordinators, forciert nach der Begegnung mit den Zeitreisenden, schuf Epetran in den letzten Lebensjahren das später nach ihm benannte Geheimarchiv. Kern der subplanetarischen Anlage unter dem Trichterbau war zunächst die Sicherungskopie der Wissensspeicher der Großpositronik von Arkon III; hinzu kamen Daten des alten Wissens, die sich mit den »Stammvätern«, den Lemurern, aber auch Themen wie »Welt des Ewigen Lebens«, ES, Zhygor, Zellduschen etc. beschäftigten. In den nachfolgenden Jahrhunderten und Jahrtausenden hatten stets nur Ausgewählte Zugang zum Archiv und hier auch meist nur zu bestimmten Bereichen; sie legten ihrerseits weitere Dateien an - so z.B. Crest (»Crest-Datei«, SAMUR-Log).
Von Landschaftsarchitekten recht abrupt von der südlichen Khoukar-Steppe abgetrennt ist das fruchtbarblühende Tal des Ar-Khouiir, der in den Golf von Khou mündet. 512 Kilometer südlich derTrichtermündung des Ar-Khouiir befindet sich die lang gestreckte, in Nord-SüdAusdehnung 123 Kilometer lange und 46 Kilometer breite Museumsinsel Omperas mit ihren historischen Kelchbauten (u.a. jener, unter dem das Epetran-Archiv gefunden wurde).
Aus PR 1564:
... Mit fünfhundert Metern Höhe und einem Durchmesser von 900 Metern überragte er die höchsten Bäume des umgebenden weitläufigen Parks um das Zehnfache. Ein Flug über das Gelände zeigte unten im Zentrum des Monuments den auch schon vor zehn Jahrtausenden üblichen imposanten Springbrunnen, um den sich zuerst kreisförmig Wege und Pflanzengruppen, dann nach oben hin die einzelnen Etagen des Bauwerks gruppierten. Der Trichter war leuchtend weiß. Die nach innen gerichteten Terrassen und Galerien waren mit Blumen und Büscben bepflanzt. Es machte den Eindruck eine gleichmäßig im 45-Grad- Winkel ansteigenden Wundergartens im Innern einer künstlichen Hohlweit... Seit der Zeit Epetrans fungiert das Gebäude als Museum; die Galerien zeigen die Kunstwerke altarkonidischer Maler, Bildhauer und Computer- und Fiktivkünstler. Viele Künstler sind nicht nur durch ihre Werke verewigt, sondern auch durch ihre Büsten auf schmalen, meterhohen Sockeln vertreten (durch energetische Felder abgesichert, die sich bei Berührung grellrot verfärben). Kernstück der Anlage ist jedoch die eigentliche Epetran-Abteilung; hier sind weniger Schätze der bildenden TechKünste untergebracht und konserviert, sondern vor allem solche der Technik selbst aus Epetrans Zeit. Über dem Eingang zu diesem Museumstrakt gibt es eine dunkelblaue Leuchtschrift, die ganz schlicht nur den Namen EPETRAN zeigt.
Unterhalb des Trichters befindet sich das eigentliche Epetran-Archiv, von dessen Existenz man erst Ende November 1172 NGZ erfuhr (die Öffentlichkeit sogar erst viele Jahre später, nachdem die ersten Forschungen abgeschlossen waren). Von den Ausmaßen her nimmt es das gleiche Volumen wie der Trichter ein - ein wahres Labyrinth aus Gängen und Räumen, ausgestattet mit einem ausgeklügelten System von Fallen und einem Sicherungssystem, das automatisch aktiviert wird, sobald Unbefugte in die geheimen Archivanlagen eindringen. Im Zuge der Erkundung Ende November 1172 NGZ wurde Atlan - wie seinerzeit schon beim Robotregenten - als Hochrangbevollmächtigter über das Gesamtarchiv anerkannt. Als er und seine Begleiter es am 8. Dezember 1172 NGZ verließen, sorgte er dafür, dass Historiker und Forscher fortan Zutritt erhielten. Im Laufe der Jahrzehnte stellte sich dann heraus, das es viele dezentrale Bereiche des Epetran-Archivs gibt, die über ganz Arkon 1 verstreut sind, allesamt subplanetarisch angelegt wurden und - sofern man keine Zerstörungen in Kauf nehmen will -ausschließlich überGeheimtransmitterdes Archivs selbst erreicht werden können. Es kann als sicher gelten, dass auch 1225 NGZ noch längst nicht alle Geheimgänge etc. entdeckt wurden, und von einer vollständigen Sichtung, geschweige denn Auswertung der gespeicherten Daten ist man ebenfalls noch weit entfernt …