Diese Lebensform wurde nach dem Kampf der Milchstraßenvölker gegen die Wilden Horden in den Jahren um 1.115.000 vor der Zeitenwende zur beherrschenden Zivilisation in dieser Galaxis. Ihre damalige körperliche Erscheinungsform ist nicht überliefert; die bekannten Daten beziehen sich bereits auf die Zeit nach dem Beginn ihrer missionarischen Tätigkeit, mit der sie versuchten, die sog. "Reine Lehre" in der Milchstraße zu verbreiten. Demnach handelt es sich um raupenförmige Körper von etwa 15 bis 20 Metern Länge und etwa zwei bis drei Metern Dicke. Nach hinten läuft der Walzenleib dünn aus, faltige Hautlappen verhüllen gewöhnlich den Vorderleib. Bei Ausbreitung dieser Hautlappen wird eine Wolke fruchtigen Aromas verströmt. Dutzende Stempelbeine sorgen dafür, daß der große Körper sich fortbewegen kann. Am unteren, schmalen Ende des großen Schädels bewegen sich gezahnte Platten eines dreieckigen Mundes, mit denen ein sonderbares Scharren erzeugt wird. Die schwarzen Nasenschlitze öffnen und schließen sich, in tiefen Höhlen glühen bernsteinfarbene Kugeln als Augen. Ein drittes Auge liegt außerdem in der breiten Wölbung der Stirnmitte. Silbrige Fäden mit verdickten Enden hängen tränenartig von den seitlichen Augen; es sind armlange, fingerdicke Tentakel, die teilweise auch spitz zulaufen. Der Walzenleib ist segmentiert, erinnert an die Jahresringe eines Baumes. Diese Segmente können abgetrennt und als Pararelais verwendet werden. Materieprojektiv wird der abgetrennte Körperteil nunmehr simuliert, und der echte Körperteil bleibt auch bei extremen Entfernungen vom Hauptkörper Teil des Bewußtseins des Cyén. Einzelne Fragmente des Körpers können auch als Zwischenrelais für weiter entfernte Teile dienen, so daß schließlich sogar die Abgründe zwischen den Galaxien überwunden werden können. Sollte im Rahmen einer Mission einmal ein Körperfragment verlorengehen, wächst es nach - allerdings benötigt dieser Vorgang sehr viel Zeit. Dennoch sind all diese Schilderungen mit Mißtrauen zu betrachten, da die Cyén die Fähigkeit entwickelten, ihre Gestalt beliebig zu wandeln. Die Cyén machen von dieser Fähigkeit meist eifrig Gebrauch, nur die Missionare der Reinen Lehre benutzen die traditionelle Sucher-Gestalt. (Anmerkung: Aus der Handlung von Atlan-Buch-14 ergibt sich leider nicht eindeutig, ob diese Sucher-Gestalt mit der Walzengestalt identisch ist, oder eine andere Form darstellt.) Das gesamte Spektrum paranormaler Fähigkeiten der Cyén kennt außer ihnen selbst wohl niemand. Tatsache ist, daß sie die Materie ihrem Bewußtsein unterwerfen; jedes Atom und sogar noch kleinere Bestandteile können reguliert und beherrscht werden. Es gibt jedoch auch einige Fähigkeiten, die zu den "Standard"-Kräften gerechnet werden können - wenn man sie als solche überhaupt bezeichnen kann. Dazu zählt die Telekinese und auch die Suggestion; selbst Angehörige des Volkes der Gijahthrakos haben Schwierigkeiten, einem Cyén zu widerstehen. Sie sind auch Teleporter, was sie selbst als "paranormalen Transit" bezeichnen. Diese Kraft scheint sich allerdings in ihrer genauen Ausübung von der bekannten Teleportation zu unterscheiden, wenngleich der Effekt zunächst erst einmal der gleiche bleibt. Darüber hinaus sind die Cyén seit jeher perfekte Gestaltwandler und treten meist in humanoider Gestalt auf. Eine Gedanke genügt, um die Gestalt zu ändern; selbst Kampfanzug und Tornisteraggregate versinken daraufhin in einem benachbarten Niveau einer miniaturisierten raumzeitlichen Verzerrung, und machen sogar anderer "Kleidung" Platz. Es existieren auch Hinweise, daß die Cyén sogar in der Lage sind, sich gänzlich zu entmaterialisieren. Es dürfte sich hierbei jedoch vielmehr um eine vorübergehende Verschiebung des eigenen Körpers bzw. Bewußtseins in eine andere Dimension handeln. Und selbst der Tod ist für die Cyén nicht mit dem Ende des Lebens eines beliebigen Wesens vergleichbar - es stellt die unwiderrufliche Wandlung, den Übergang zum Kosmischen Bewußtsein dar. (Anmerkung: Gerade im Hinblick auf die Herrschaft über Materie drängt sich eine Verwandtschaft zwischen Cyén und Molekülverformern geradezu auf. Dennoch ergeben sich aus Atlan-Buch-14 Hinweise darauf, daß die Verbindung zwischen diesen beiden Völkern nicht ganz so einfach ist. Tatsache ist, daß das legendäre Tba der Molekülverformer nicht identisch war mit dem Reich der Cyén s.u.).
Geschichte:
Durch die furchtbaren Opfer, die die Abwehr der Wilden Horden von den Milchstraßenvölkern gefordert hatte, waren viele von ihnen traumatisiert, und zogen sich aus der galaktischen Öffentlichkeit zurück. Diese Situation nutzten die Cyén, um sich nun selbst an die Spitze der galaktischen Völker zu stellen. Sie schickten Expeditionen in den Leerraum zwischen den Galaxien, um die Spuren der Angreifer an ihren Ursprung zurückzuverfolgen, und dabei stießen sie auf die Erweckerin des Wissens Ipotherape. (Anmerkung: Leider geht aus der Handlung in Atlan-Buch-14 nicht hervor, wer oder was diese Erweckerin eigentlich ist. Das Verlagslexikon ordnet diesem Namen jedoch die Superintelligenz Seth-Apophis zu.) Die Cyén wurden inspiriert und weitsichtig, und sie kehrten mit den Verkünderkristallen in die Milchstraße zurück. Fortan waren diese Cyén nicht mehr bereit, den bislang von den Völkern der Milchstraße verfolgten Weg der Ordnungsmächte einzuhalten; sie waren nun der Ansicht, daß es sich dabei um den falschen Weg handele. Die Ansichten dieser zunächst kleinen Gruppe fundamentalistischer Cyén verbreiteten sich rasch, und die Gruppe wurde fortan zur treibenden Kraft im Kampf gegen die falsche Ordnung. Die "Reine Lehre" entstand, und alle, die ihr nicht folgen wollten, wurden bald auch verbal ausgegrenzt, indem man ihnen in ihrer Gesamtheit die Bezeichnung "Tek'gools" verlieh, was eigentlich nur soviel wie "Feind" bedeutet. Es versteht sich beinahe von selbst, daß es nach Ansicht der Reinen Lehre ein religiös gleichgültiges Tun nicht geben kann; jede Verweigerung der Reinen Lehre bedeutet Ausschluß aus dem Reich und Vernichtung. Die Reine Lehre geht auch in der Neuzeit noch davon aus, daß es die erklärte Absicht der Tek'gools ist, die letzten Erkenntnisse des Wahren Seins zu erlangen, indem sie über alle vorhandenen Lebensformen hinausgehen. Es läßt sich nur noch vermuten, daß die Cyén sich damals auf den Versuch bezogen, künstliche Lebensformen herzustellen, vorhandene Lebewesen gentechnisch extrem zu verändern, oder durch Verschmelzung geistiger Kräfte neue Mächte zu schaffen, wie später etwa in Form der Großen Feuermutter bei den Arkoniden. Doch die Bedeutung des unersetzlichen Geschenks natürlichen Lebens wird nach Ansicht der Reinen Lehre damit in teuflischer Ansicht verdreht und seiner Göttlichkeit beraubt. Das Ergebnis kann niemals eine Erweiterung des Lebens sein, nur eine Verstümmelung desselben. Der rechtschaffende Glaube hat dem Leben zu dienen, nicht die Erschaffung von neuem Leben anzustreben. Die Folge wird die "Absolute Dunkelheit" sein. Nur wer dem Licht zugewandt ist, und den natürlichen Entwicklungsstufen des Lebens folgt, erreicht nach Ansicht der Reinen Lehre die Erlösung und die göttliche Vereinigung mit dem Ganzen. Eine Verkürzung dieses Weges bedeutet zwangsläufig den Absturz in Unfreiheit. Darüber hinaus ist man der Ansicht, daß eine wirklich universelle Ordnung für alle Richtungen und Alternativen im Rahmen der Reinen Lehre offen sein muß-- diese Offenheit wird jedoch durch das Eingreifen der Ordnungswächter eingeschränkt. Letztlich wird ihr Wirken auf eine Ordnung hinauslaufen, die einer Erstarrung gleichkommt. Doch wie die meisten blindwütigen Missionare erkennen auch die Anhänger der Reinen Lehre ihre in sich widersprüchlichen Ansichten nicht. Die Cyén setzten im Laufe der Zeit ihre Körperfragmente immer stärker ein, um ihre Macht auszuüben. Obwohl sie nicht persönlich anwesend waren, übten die Kriegerfürsten über ihre Fragmente doch auf vielen Welten gleichzeitig die Herrschaft aus, da ihre Parakräfte schon im Ansatz jeden Widerstand aufspüren konnten. Die Reine Lehre wurde zum bestimmenden Element, und infolgedessen wurden ihre Tempel zu den Zentren ihrer Macht. Bald wurden die Fragmente von den Völkern im Cyén-Reich nur noch als "Götzen" bezeichnet, weil niemand, der ihrer charismatischen Aura einmal ausgesetzt war, die Reine Lehre mehr ablehnen konnte, im Gegenteil sogar im tiefsten Innern von ihr überzeugt war. Nachdem das Regime der Cyén immer tyrannischer wurde, begann sich Widerstand unter den Milchstraßenvölkern zu regen. Und an die Spitze dieses Widerstandes setzten sich die letzten Petronier. Sie nannten die Cyén Abtrünnige von der universellen Ordnung und behaupteten, daß sie nicht erkennen würden, wie sie selbst nur beeinflußt und gesteuert, und zum Teil eines sich selbst stützenden Macht- und Glaubenssystems gemacht wurden. Die Cyén dagegen sahen sich als Krieger, die die Pflicht hatten, zu handeln. Sie bauten ein gewaltiges Reich mit 100.000 Planeten auf, und auf jeder war einer ihrer Götzen stationiert. Darüber hinaus existierten zehntausende Stützpunktwelten. (Anmerkung: In Atlan-Buch-14 ist angegeben, daß dieses Reich mit dem legendären Tba der Molekülverformer identisch sein soll. Trotz seiner riesigen Ausdehnung umfaßt es jedoch nur einen Teil der Milchstraße, und ist damit nur ein geradezu lächerlicher Abklatsch des Tba, das hunderte Galaxien beherrschte. Eine Gleichsetzung mit dem Tba ist daher falsch. Ihre Parafähigkeiten erzwingen aber praktisch eine Verwandtschaft. Es fragt sich nunmehr, wer wessen Vorfahre ist, oder ob sie lediglich einen gemeinsamen Ursprung besitzen.) Zwar gelang es den Petroniern nicht, die Cyén aus ihrer neuen Stellung zu verdrängen, aber im Lauf der Zeit entwickelte sich ein status quo. Die PattSituation verlagerte sich schließlich immer weiter zugunsten des Widerstandes, denn je aktiver die Missionare waren, um so mehr begann es im Untergrund zu rumoren. Vermutlich um das Umschwenken des verdeckten Widerstandes in einen offenen Krieg gegen die Cyén zu verhindern, versuchten diese im Jahr 1.072.000 v.Chr. die sog. "Sternjuwelen" von der ehemaligen Zentralfestung Mooshar zu rauben. Zwar gelang der Raub, doch in der Folge wurden alle maßgeblichen Fürsten und Krieger der Cyén in ihrem Raumschiff KOAH-SHARA in einer Art Dimensionsblase gefangen. Die Sternjuwelen verschwanden, und die meisten Cyén kamen ums Leben. Nur 17 von ihnen waren noch im Stande, den Kampf gegen ihr Gefängnis aufzunehmen. Gleichzeitig kam es zu einer Zeitdilatation, und die überlebenden Cyén konnten nicht miterleben, wie ihr Reich zerfiel. Die Verbindung der Götzen zu den jeweiligen Stammbewußtseinen riß ab und sie erstarrten zu leblosen Walzen, die auf nichts und niemanden mehr reagierten. Ihrer Befehlshaber beraubt konnten die weitverstreuten Flottenverbände der Cyén den Untergang letztlich nicht aufhalten, nachdem die Auflösung des Reiches bereits im Untergrund eingeleitet worden war. Der ehemalige Vorteil, über die Körperfragmente überall und sofort präsent sein zu können, verkehrte sich ins Gegenteil. Statt umfassender Herrschaft brach praktisch von einem Augenblick zum nächsten das totale Chaos aus. Noch einige Zeit existierten kleinere Nachfolgereiche, untereinander zerstritten und vom Separatismus aufständischer Völker bedroht, doch das Reich der Cyén als ganzes versank in der Geschichte. An Bord der KOAH-SHARA mußten weitere Cyén geopfert werden, um eine Brücke zwischen der Hyperblase des Schiffes und dem Normaluniversum herzustellen-- und schließlich waren sie nur noch 13 Cyén, als sie im Jahr 2025 inmitten der Sogmanton-Barriere auftauchten. Sie begegneten dort dem Springerschiff AZTU VI, und übernahmen den einzigen Überlebenden, den Andooz Jahaq Garr. Sie informierten sich über die gegenwärtigen Machtverhältnisse im Großen Imperium, und begannen sofort damit, ein neues Reich zu errichten. Sie sickerten in das arkonidische Fürstentum Vashgad ein und wandelten es zum Tekteron-Bund um, in dem sie selbst die herrschende Position einnahmen.
Technik:
Die Technologie, die die Cyén verwenden, ist im Jahr 2047 wesentlich weiter entwickelt als die der Terraner oder Arkoniden. Sie verwenden Miniatur-Transmitter, die sie in einem Raumanzug mitführen können, um damit Gegenstände von oder zu ihrem Stützpunkt oder Raumschiff zu transferieren, während sie sich im Einsatz befinden. Außerdem ist bekannt, daß sie hochenergetische Körperschutzschirme verwenden. [AZ-14]: (der Cyén, die Cyén, cyenisch) Herrschergruppe des Tekteron-Bundes, zunächst unbekannter Herkunft. Ungewöhnliche Wesen, die in ihrer Standardgestalt an Raupenwesen erinnern. Es handelt sich jedoch um Gestaltwandler.
Auf sie geht der Tekteron-Kult zurück. Sie können Hinterleibssegmente ihres Körpers abspalten, die als Götzen in den Tekteron-Tempeln verbleiben, aber paranormal mit dem eigentlichen Wesen und anderen Götzen in Kontakt stehen. Auf diese Weise können sich die Cyén an mehreren Plätzen gleichzeitig aufhalten. Zudem geht sowohl vom Cyén, als auch von seinen Götzen, eine starke suggestive Kraft aus, mit der die Cyén die Tekteronii beeinflussen und konditionieren können.
Die Cyén sind extrem gefährlich, ist auf einer Welt erst einmal ein Tempel mit einem Götzen etabliert, dauert es nicht mehr lange bis sich der gesamte Planet zur Reinen Lehre der Tekteronii bekennt.
Bei diesem Erscheinungsbild der Cyén handelt es sich um die Missionars-Gestalt. Die Fürsten und Krieger der Cyén bevorzugen Menschen ähnliche Erscheinungen. Im Prinzip gibt es jedoch keine Beschränkungen, nur die Masse des Körpers kann nicht verändert werden.
Vor 1,2 Mill. Jahren waren die Cyén das führende Volk der Milchstraße. Nach dem Ende des Großen Galaktischen Krieges gegen die Qa'pesh, begeben sich zahlreiche Cyén auf die Suche nach der Heimat der Invasoren.
Die Legende der Suche der Cyén berichtet von den Monumenten von Zhantalnaiz, der Entdeckung des Celus Seritan dem frostigen roten Wunder des Transzendenten, den Matan-Fund im Seem-Fragment, dort begegneten die Cyén der Inkarnation der göttlichen Ipotherape alias Seth-Apophis, schließlich dem heiligen Zwiegespräch des Zaumuur Azharlya.
Von da an sind die Cyén ein Hilfsvolk ihres einstigen Erzfeindes Seth-Apophis, es kommt zu ständig wachsenden Spannungen mit den Petroniern. Schließlich kommt es zum Raub der Sternenjuwelen durch die Cyén der KOAH-SHARA. An Bord des Schiffs befand sich die gesamte Führung der Cyén. Mit der Isolierung des Schiffs durch den STERNENSAPHIR in einem eigenen Mikrokosmos, bricht das erste Cyén-Reich zusammen. Nach dem ersten Durchzug des Schwarms verschwinden auch die letzten Spuren der Cyén