Nummer: 2199 Erschienen: 14.10.2003   Kalenderwoche: 42 Seiten: 59 Innenillus: 1 Preis: DM Preis seit 2001 in €: 1,65 €

Düstere Zukunft
Die Prophezeiung der Kosmokraten - und das Finale im Ersten Thoregon
Uwe Anton     

Zyklus:  

32 - Das Reich Tradom - Hefte: 2100 - 2199 - Handlungszeit: 1311 - 1312 NGZ (4898 - 4899 n.Chr.) - Handlungsebene:

Großzyklus:  08 - Thoregon / Hefte: 1800 - 2199 / Zyklen: 27 - 32 / Handlungszeit: 1288 NGZ (4875 n.Chr.) - 1312 NGZ (4899 n.Chr.)
Örtlichkeiten: GOMINE               
Zeitraum: 1312 NGZ
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 4199124601654
EAN 2: 32199
Ausstattung:  Risszeichnung
Anmerkungen: 
Besonderheiten: 
"Seite 3"

Nach Jahrzehnten der Odyssee operiert die SOL unter dem Kommando des Arkoniden Atlan derzeit im Mahlstrom der Sterne - jener Region des Universums, wo das Hantelraumschiff vor vielen Jahren von Menschen erbaut worden ist. Im Mahlstrom der Sterne befindet sich das Erste Thoregon, der Rückzugsort und gleichzeitig das Herrschaftsgebiet der Superintelligenz THOREGON.
Diese versucht seit Äonen, in die Struktur des Kosmos einzugreifen, um diesen nach ihrem Willen zu verändern. Ihre Manipulationen, die vorerst in der Schaffung eines so genannten Analog-Nukleotids gipfelten, bedrohen letztlich auch die Menschen und die anderen Völker in der Milchstraße.
Längst haben sich die Hohen Mächte in den Konflikt eingemischt. Der Kosmokraten-Roboter Cairol wirkt an Bord der SOL. Mit Hilfe eines KÖCHERS hat er es sogar geschafft, den Kosmokraten Hismoom materialisieren zu lassen.
Hismooms Aktivitäten ist es zu verdanken, dass das Analog-Nukleotid jetzt am Zerbrechen ist. Doch der Erfolg ist nur eine Seite der Ereignisse: Den Menschen winkt anscheinend eine DÜSTERE ZUKUNFT ...

 
Die Hauptpersonen
Perry Rhodan Nach vielen Mühen erreicht der Terraner sein ehemaliges Raumschiff
Alaska Saedelaere Auf den Mann mit der Maske wartet eine mehr als ungewisse Zukunft
Hismoom Der Plan des Kosmokraten kommt zur Vollendung
Cairol Einige Verkündungen gibt der Kosmokraten-Roboter den Terranern mit auf den Weg
Mondra Diamond Nach vielen Jahren trifft sie den Vater ihres Kindes

Allgemein
Titelbildzeichner: Ralph Voltz
Innenilluszeichner: Michael Wittmann   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Finale ?
PR-Kommunikation: Die größte SF-Serie der Welt gratuliert Hansrudi Wäscher zum 75.Geburtstag
Statistiken: Die Welt von PR - Einstiegshilfe / PR - 3.Auflage Heft 1602 - 1603
Witzrakete:
Leserbriefe: Joachim Pfab / Martin Lohoff / Gregor Hoffmann / Juerg Schmidt / Gilbert Hangel / Klaus Dräger / Michael Stadlmair / Christoph Dittert / Ulf Herboth / Barometer zu PR 2187 & 2188 (E-Mails)
LKSgrafik:
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: Devolution    Lamuuni     Mächtigkeitsballung    Messengers    Niveauteleporter    Transdimensionaler Zustandswandler                                               
Computerecke:
Preisauschreiben:
Sascha Döpper : GOMINE - Walzenraumer der Hijthi - Extraterrestrische Raumschiffe

Journal

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Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene
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Innenillustrationen

Hismoom - KÖCHER (am Megadom des Ersten Thoregons)
Zeichner:  Michael Wittmann  
Seite:
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt


Der sechs Meter große Körper in dem Behälter regte sich, erglühte. Dann schlugen lodernde Flammen aus ihm. Die Inkarnation in dem letzten Körper, der Hismoom zur Verfügung stand, war problemlos gelungen.


Zeichner:  
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Inhaltsangabe

Das Ende des Analog-Nukleotids METANU ist gleichbedeutend mit der Vernichtung von METANU-Nabelplatz. Alle Schiffe der Kattixu, alle sonstigen technischen Einrichtungen und sogar der Planet, der sich innerhalb dieser Sphäre befindet, werden restlos zerstört. Ob es Glück ist oder ob Hismoom dahinter steckt, bleibt unklar, jedenfalls kommt die SOL unbeschadet im Ersten Thoregon heraus, auch die CANBERRA meldet sich alsbald und wird wieder eingeschleust. Von Kattixu-Einheiten, die in der Nähe von METANU stationiert waren, wird die SOL nur halbherzig angegriffen. Es scheint, als habe ein Schock die Völker im Ersten Thoregon gelähmt. Als einigermaßen Ruhe einkehrt, findet Perry Rhodan Zeit, seine Freunde und insbesondere Mondra Diamond zu begrüßen. Es war kaum anders zu erwarten: Nach zwanzig Jahren des Getrenntseins ist die Liebe zwischen den beiden erloschen, aber noch ist keine Zeit, darüber zu reden. Man informiert sich erst einmal gegenseitig über alles, was man bisher über kosmische Ereignisse in Erfahrung gebracht hat, dann begegnet Rhodan dem Kosmokraten Hismoom. Dieser verkündet, er werde jetzt THOREGON suchen.
 
Zunächst erschafft er mitten im Raum einen 100 mal 100 Meter großen energetischen Rahmen, von dem sich die wenigen roten Helioten, die METANUs Vernichtung überstanden haben, wie magisch angezogen fühlen. Sobald sie aber den Rahmen durchfliegen, werden sie schwarz und fangen sofort an, sich jeweils einer anderen der Sonnen des THOREGON-Sternhaufens zu nähern. Im Cencha-System erkennt Hismoom einen Knotenpunkt, der ihm das Denkzentrum der Superintelligenz zu sein scheint. Die SOL steuert Cencha-3 an, Hismoom stellt sich dort, begleitet von Cairol und Alaska Saedelaere, THOREGON zum Endkampf. Einmal mehr materialisiert die Superintelligenz in dem Raum-Zeit-Ingenieur Chabed. Sie versucht noch, mit Hismoom zu verhandeln, doch der schlägt sofort zu und zwischen den beiden mächtigen Wesen beginnt ein mentales Ringen, durch das ein Psi-Orkan auf dem Planeten entfesselt wird. Hismoom scheint schon zu unterliegen, doch dann erscheinen die schwarzen Helioten. Cairol erklärt Alaska, daß diese von Hismoom beeinflußten Wesen ein Selbstmordprogramm in den THOREGON-Sonnen in Gang gesetzt haben. Jetzt stürzen sie sich auf die halbmateriellen RZI und lösen sie auf. Dadurch wird THOREGON so sehr geschwächt, daß sie einem von Hismoom eingeleiteten Devolutionsprozeß nichts entgegenzusetzen hat. Stellvertretend für die ganze Superintelligenz bildet Chabed sich über verschiedene Entwicklungsstufen zu einem kleinen Säugetier zurück, das von Cairol zerstrahlt wird. Auch der entkräftete Hismoom ist am Ende und löst sich in Asche auf. Im KÖCHER aktiviert Cairol den letzten Maunarikörper. Hismoom öffnet die Energieplomben, entnimmt ihnen zwei transdimensionale Zustandswandler mit Ultimatem Stoff und macht sich an die Zerstörung der Brücke in die Unendlichkeit. Zu diesem Zweck bringt er den Ultimaten Stoff zu einem der Mega-Dome, der in einer gewaltigen Explosion zerrissen wird - es folgt ein Dominoeffekt, durch den sämtliche weiteren Mega-Dome explodieren, ebenso alle normalen Pilzdome überall dort, wo sich Pfeiler der Brücke in die Unendlichkeit befinden. So auch in Tradom, wo VAIA diese Neuigkeiten an Ascari da Vivo weitergibt und kurz und bündig darum bittet, daß die vereinigten Flotten der Galaktiker nach Hause zurückkehren sollen.
 
Zuvor macht Cairol noch einige Verkündigungen. ES wird sich in nächster Zukunft nicht mehr um die Menschen kümmern können (hat ES das denn je getan??), andere Teile seiner Mächtigkeitsballung gehen vor. Die Galaxienzünder werden zurückgezogen, sobald die Brücke vernichtet ist. Es werden keine Schwärme und Sporenschiffe mehr ausgesandt. Außerdem soll das Leben im Universum auf noch eine andere Art wirksam eingeschränkt werden: Der hyperphysikalische Widerstand wird im gesamten Universum erhöht. Was das bedeuten soll oder wie man sich darauf vorbereiten soll, darüber schweigt der Kosmokratenrobot sich natürlich aus. Rhodan darf mit einem einzigen Begleiter über die Brücke nach Terra zurückkehren, wofür ihm eine Stunde Zeit gewährt wird. Die SOL muß die Rückkehr auf konventionellem Wege antreten. Rhodan nimmt Mondra mit auf die Brücke (warum er nicht eine wichtigere Person mitnimmt, z.B. Monkey, der bei der USO sicher gut gebraucht werden könnte, wird wohl sein Geheimnis bleiben), geht jedoch nicht sofort nach Trokan, sondern zu dem jetzt wieder passierbaren Brückenpfeiler im PULS von DaGlausch. Doch der ist völlig verlassen, weder ES noch eine der anderen Superintelligenzen ist zugegen. Als die beiden sich dann endlich auf den Weg nach Trokan machen, zeigt die Brücke schon gefährliche Auflösungserscheinungen. Kaum haben sie den Pilzdom verlassen, als dieser sich verflüchtigt. Dimensionsbeben erschüttern Trokan und legen die Technik lahm. Rhodan und Mondra können gerade noch einen Transmitter benutzen, der sie auf einen leichten Kreuzer bringt. Das Schiff befindet sich schon auf Fluchtkurs, denn mit Trokan geht etwas seltsames vor. Der Planet wird von einem mehrdimensionalen Feld umschlosse- - und verschwindet. An seiner Stelle taucht eine andere Welt auf... der Mars? Es scheint tatsächlich so, als sei ein Rücktausch erfolgt und als habe der rote Planet seinen alten Platz im Sonnensystem wieder eingenommen. Er weist allerdings keine Anzeichen von Kristallisierung durch die Abruse mehr auf.
 
Auf der SOL beschließt man, nicht länger mit dem mindestens 5 Jahre dauernden Rückflug zur Milchstraße zu warten. Die beiden Algorrian wollen an Bord bleiben. Da alle Helioten zusammen mit THOREGON ihr Ende gefunden haben und keine Superintelligenz mehr da ist, die den PULS stabilisieren könnte, wollen Elle Ghill und ihre Leute vom Zirkular sich um die Evakuierung der Thoregon-Völker kümmern. Dazu müssen sie sich mit den Kattixu zusammentun. Saedelaere ist währenddessen noch bei Cairol beim KÖCHER. Der zeigt sich unerwartet gesprächig und teilt dem Mann mit der Maske mit, daß die Zerstörung der Brücke alle Thoregon-Superintelligenzen zwingen wird, ihre PULSE zu verlassen. Die PULSE werden destabilisiert und es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie sich auflösen werden. Dann zerfällt der KÖCHER zu Asche. An seiner Stelle befindet sich jetzt plötzlich ein Zeitbrunnen, durch den er vermutlich in die SOL gelangt ist. Cairol tritt hindurch und nach kurzem Zögern folgt Alaska ihm. Den Lamuuni-Vogel nimmt er mit, das arme Tier hat sich in Alaskas Kleidung festgekrallt. Scheinbar war das Verschwinden des Kosmokraten ein schwerer Schock für ihn.
 
Mondra und Rhodan werden zur Solaren Residenz gebracht, wo sich sofort zahlreiche Reporter auf sie stürzen. Als wieder Ruhe einkehrt und Rhodan mit Mondra allein sein kann, klären sie ihre Beziehung. Es ist Mondra, die ausspricht, was beide bewegt: Sie haben sich auseinandergelebt. Mit gemischten Gefühlen richtet Rhodan den Blick in die Zukunft, denn Cairols Andeutungen lassen nichts Gutes erwarten...

Johannes Kreis

 
Rezension

Das war er also, der letzte Roman des Tradom-Zyklus und gleichzeitig der Abschluß des Thoregon-Komplexes. Die Weichen für den kommenden Zyklus „Der Sternenozean“ wurden bereits gestellt. Wie immer, wenn große Geheimnisse gelüftet und Rätsel gelöst werden, die über einen langen Zeitraum hinweg aufgebaut worden sind, bleibt ein leicht schaler Nachgeschmack zurück. Das soll alles gewesen sein? fragt man sich unwillkürlich. Das betrifft jedoch nur den Thoregon-Komplex, denn da hätte ich mehr erwartet. Was die Tradom-Thematik angeht, so bin ich dagegen ganz zufrieden mit der Auflösung. Wie ich schon früher erwähnte, bin ich froh darüber, daß man nicht wieder alles in einen einzigen Rückblenden-Roman gepackt hat. Ich fand es interessant, wie man nach und nach mehr erfahren konnte, bis sich am Ende ein Puzzleteilchen ans andere fügte. Auch sonst fand ich diesen Zyklus sehr gut, einzelne Romane waren sogar hervorragend (an erster Stelle sind Romane von Leo Lukas und Susan Schwartz zu nennen).
 
Alles in allem waren die letzten 100 Romane gute bis sehr gute Unterhaltung und ich bin gespannt, was Cairols kryptische Ankündigungen bedeuten sollen. Der hyperphysikalische Widerstand wird erhöht. Tja, wenn man sich mal klarmacht, daß in der PR-Serie fast alle Technik auf der Hyperphysik basiert... Wird künftig die überlichtschnelle Raumfahrt „langsamer“? Wird Energie nicht mehr so einfach aus dem Hyperraum zu zapfen sein? Werden Transmitter, Hyperfunk und ähnliches überhaupt noch funktionieren? Ist der gegen Trokan ausgetauschte Planet wirklich der Mars und wer steckt hinter diesem Austausch? Wir werden es vermutlich nächste Woche erfahren!

Johannes Kreis  

   
Inhaltsangabe 2


Kommentar / Computer

Finale ?

Bezogen auf das einzelne Individuum des Standarduniversum, selbst wenn es Perry Rhodan oder Atlan heißt und potenziell unsterblich ist, erscheint bereits eine Superintelligenz als Koloss, dessen exakte Möglichkeiten von uns nur vage einzuschätzen sind. In jedem Fall muss die in einer solchen Wesenheit konzentrierte Macht als beachtlich angesehen werden - was andererseits keineswegs bedeutet, dass Superintelligenz gleich Superintelligenz ist oder nicht zu bekämpfen sowie zu töten sei. Wenn es nämlich eine wichtige Erkenntnis aus dem mit dem Thoregon-Komplex verbundenen Geschehen gibt, dann die, dass auch höhere Wesenheiten trotz ihrer in Jahrmillionen rechnenden Lebensspanne wie alles Leben geboren werden, wachsen und sterben. Mag ihre Macht noch so beachtlich sein, ewig und unvergänglich sind selbst sie nicht. Dass es sogar für »niedere Lebensformen« Mittel und Wege gibt, gegen solche Geschöpfe zu bestehen oder vorzugehen, zeigte zwar schon die Auseinandersetzung mit Seth-Apophis. »Neu«, wenngleich bei genauer Betrachtung eigentlich zu erwarten, war die Beobachtung, dass das Sterben höherer Lebensformen keineswegs die Ausnahme darstellt - siehe PULCIA die Heilerin, SEELENQUELL oder KABBA. Wesenheiten, deren Körper meist auf einen »Anker« beschränkt und deren Geist im Allgemeinen im Sinne eines Bewusstseinskollektivs aufzufassen ist, mögen zwar - wie ESTARTU und VAIA gezeigt haben - deutlich schwerer umzubringen sein als ein einfaches Individuum. Aber es ist möglich, es geschieht und wird weiterhin geschehen! Da inzwischen vom »Erlöschen« der Materiequelle GOURDEL die Rede ist, können wir wohl annehmen, dass sich dieses Leben und Sterben auch bei der nächsthöheren Entwicklungsstufe fortsetzt und nicht einmal vor den Kosmokraten und Chaotarchen Halt macht - zumindest hinsichtlich des Herrn der Elemente und seiner Devolution kennen wir hierzu ein konkretes Beispiel. Durchaus möglich, dass man irgendwann also über die Leiche eines Kosmokraten »stolpert« …
 
Die Aktivitäten der Superintelligenz THOREGON müssen vor diesem Hintergrund gesehen werden. Selbst wenn wir uns die Anwendung menschlicher Moral verkneifen, bleibt festzuhalten, dass derTHOREGON-Plan reichlich größenwahnsinnig angelegt war. Gleichzeitig wies er jedoch durchaus eine innere Logik auf, die eigentlich sogar Erfolg versprach und bis zu einem gewissen Grad die Hohen Mächte in Bedrängnis gebracht hat - zumindest so weit, dass es des persönlichen Eingreifens eines Kosmokraten bedurfte. Seit die Menschheit mit der Thoregon-Thematik konfrontiert wurde, erhielt sie gleich in mehrfacher Hinsicht einen erweiterten und vertieften Blick ins kosmische Geschehen. Wir erfuhren beispielsweise von den Dienern der Materie und ihren Kosmischen Fabriken ebenso wie von den Chaotendernauf der Gegenseite. Unser Blick in die ferne Vergangenheit erweiterte sich in gleicher Weise wie der in die Weiten den Universums. Und wir erfuhren, dass viele scheinbar getrennt für sich stehende Ereignisse in ein viel größeres Ganzes eingebunden waren und sind.
 
Als beispielsweise der Schwarm die Milchstraße heimsuchte und die Wesen verdummen ließ, verbunden mit ungezählten Opfern, ahnte niemand, in welchen Hintergrund er und die Cynos eingebettet waren. Selbst als mit BARDIOC und seinem Verrat weitere Zipfel des Rätsels gelüftet und die Aktivitäten der Sieben Mächtigen mit ihren Sporenschiffen bekannt wurden, war das erst ein Teil des Bildes, dessen tatsächliche Komplexität noch viel weiter reichte. Im Rückblick mag es »melancholisch« stimmen, dass der Schwarm alles andere als ein Unikat war, dass er sogar zur quasi letzten Generation dieser Gebilde gehörte und für rund eine Million Jahre nicht einmal versucht wurde, die Herrschaft der Schwarmgötzen vorzeitig zu beenden. Aber es bleibt nun mal nicht aus, dass mit jeder neu gewonnenen Erkenntnis das Alte hinterfragt und unter Umständen sogar komplett revidiert werden muss. Parallel zu den seinerzeit ermittelten Informationen über Mächtige, Sporenschiffe und Lebensquanten erfuhr die Heimat der Menschheit eine beispiellose Odyssee, die, wie wir nun wissen, ebenfalls nur ein Teilbild widerspiegelte. Die Versetzung in den Mahlstrom der Sterne war genauso wenig »purer Zufall« wie die Aufnahme von 20 Milliarden Menschen durch ES. Menschen, die inzwischen mit den Nocturnen-Stöcken -vormals als Vojariden die »Geburtshelfer« bei der Entstehung der eigentlichen Superintelligenz, nachdem diese als geschwächte Wesenheit die Erde erreicht hatte - eine neue Aufgabe auf der Minusseite des Standarduniversums übernommen haben.
 
Mit der wachsenden Informationsmenge und ihrer ebenfalls komplexer werdenden Vernetzung untereinander war es im Rückblick betrachtet wohl fast zwangsläufig, dass ES ins Zentrum des Blickfelds geriet. Die zuvor nur als »Schwester« bekannte Superintelligenz ESTARTU erwies sich in ihrer früheren Form als Ursprung, ohne dass die wahre Herkunft schon entschlüsselt wäre. Viel mehr als die Namen der Sporenwolke Sorrmo und des Koridecc-Schmetterlings, die um 18,415 Millionen Jahre vor Christus im Auroch-Maxo-System durch Verschmelzung die »grenzenloses Glück« genannte Wesenheit bildeten, kennen wir weiterhin nicht. Aber schon ESTARTU war in den Thoregon-Komplex eingebunden, so dass sich nun zumindest in dieser Hinsicht ein Kreis schließt. ES trieb über Jahrmillionen hinweg ein »Doppelspiel« und schuf auf diese Weise zumindest die Voraussetzungen für das nun zweifellos eingeleitete Finale. Wie die Auseinandersetzung nach der Vernichtung des Analog-Nukleotids ausgeht, schildert der Roman. Unabhängig vom Ausgang dieses Finales kann wohl schon jetzt festgehalten werden, dass es Ergebnisse gibt, deren Konsequenzen sich erst noch herausstellen müssen. Die Erfahrung und das damit verbundene Misstrauen lehren, dass es auch in Zukunft nicht einfacher werden wird ..

Rainer Castor

   
NATHAN