Nummer: 2194 Erschienen: 09.09.2003   Kalenderwoche: 37 Seiten: 63 Innenillus: 1 Preis: DM Preis seit 2001 in €: 1,65 €

Der Vierte Inquisitor
Entscheidung im Kaaf-System - es geht um die Zukunft der Galaxis
Leo Lukas     

Zyklus:  

32 - Das Reich Tradom - Hefte: 2100 - 2199 - Handlungszeit: 1311 - 1312 NGZ (4898 - 4899 n.Chr.) - Handlungsebene:

Großzyklus:  08 - Thoregon / Hefte: 1800 - 2199 / Zyklen: 27 - 32 / Handlungszeit: 1288 NGZ (4875 n.Chr.) - 1312 NGZ (4899 n.Chr.)
Örtlichkeiten: Tradom               
Zeitraum: 1312 NGZ
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 4199124601654
EAN 2: 32194
Ausstattung:  Journal Nr.68
Anmerkungen: 
Auf S. 16 wird Carl »Handgranate« Herbert zu den historischen Heldenfiguren mit seltsamer Sprechweise gezählt, eine Hommage an K. H. Scheer.
Besonderheiten: 
"Seite 3"

In den Weiten der Galaxis Tradom steht offensichtlich die Entscheidung zwischen den Flotten aus der Milchstraße und der Inquisition der Vernunft bevor. Mit schweren Einheiten operieren Arkoniden, Terraner und Posbis unter dem Kommando von Perry Rhodan in Tradom, fast 400 Millionen Lichtjahre von zu Hause entfernt.
Dieser Einsatz über riesige Entfernungen ist nur zu schaffen, weil ein so genanntes Sternenfenster geöffnet wurde, durch das die unglaubliche Distanz quasi in Nullzeit zu überbrücken ist. Erst wenn die Inquisition der Vernunft geschlagen ist, können sich die Milchstraße und ihre Bewohner in Sicherheit wiegen.
Die letzten Gefechte brachten den Herrschern des Reiches Tradom einige verheerende Niederlagen ein. Aber noch lange ist der Krieg nicht vorüber, noch verfügt das Reich über einige Trümpfe.
Einer dieser Trümpfe, der auf die letzte Schlacht hofft, liebt besondere Leckerbissen - es ist DER VIERTE INQUISITOR ...

 
Die Hauptpersonen
Reca Baretus Die Chefin der Landungstruppen erhält einen Spezialauftrag
Anguela Kulalin Der Guyar aus der Vergangenheit wird zur Schlüsselfigur für die Zukunft
Hutkin Der Inquisitor kocht sein eigenes ganz spezielles Süppchen
Jallon Hypt Der ertrusische Draufgänger will mehr als eine Festung erobern
Perry Rhodan Der Terraner setzt derzeit auf militärische Aktionen

Allgemein
Titelbildzeichner: Ralph Voltz
Innenilluszeichner: Michael Wittmann   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Trerok, Hayok und die »Oldtimer« (II)
PR-Kommunikation: 75.Geburtstag von Hansrudi Wäscher
Statistiken: Die Welt von PR - Einstiegshilfe / PR - 5.Auflage Heft 1092 / 1093
Witzrakete:
Leserbriefe: Manfred Morowski / Dietmar Rothe / Ansgar Leuthner / Wolfgang Deilmann / Juerg Schmidt / Roger Lynch / Karl Aigner / Claus Baumgärtner / Volker Graffstädt
LKSgrafik: Andy Schmid: Mondra Diamond im schweren Kampfanzug
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: BARETUS    Baretus, Reca     Cronswan, Esra    Hypertakt-Kreuzer    Hypt, Jallon    Kaafyaam    Katsugos    Latross-System    Mobile Flotte Tradom (MFT)    Shift    TARA-V-UH                           
Computerecke:
Preisauschreiben:
: -

Journal

Journaldaten: Nummer: 68 / Seite: 11
Journalgrafik: Sigrun Ton: Café Cyborg
Journaltitel: Hartmut Kasper: Journal-Intro / Rüdiger Vaas: Schneller als das Licht - Teil IV - Neues von Wurmlöchern / Robert Hector: Prothetik - erste Schritte auf dem Weg zum künstlichen Menschen ?
Journalnews: -

Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene
Clubdaten: Nummer:  / Seiten:
Clubgrafik:
Nachrichten:
Fanzines:
Magazine:
Fan-Romane:
Internet:
Veranstaltungen:
Sonstiges:

Report

Titelbild:


Reportdaten: Nummer: - Seiten:
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Reportclubnachrichten:
Reportnews:
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Reportriss: :

Innenillustrationen

Mahlzeit - Kraus
Zeichner:  Michael Wittmann  
Seite:47
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt


Kraus nahm den Finger vom Auslöser. Er ließ die Waffe sinken.


Zeichner:  
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� Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



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Inhaltsangabe

Außer dem Souverän der Vernunft ist nur noch ein Inquisitor am Leben. Es ist der Vierte Inquisitor, der in einem früheren, längst vergessenen Leben den Namen Jeremiah Hutkin getragen hat. Von diesem Jahrtausende zurückliegenden Leben und der Person, die Hutkin einmal war, ist dem Inquisitor nichts geblieben außer irritierenden Träumen, in denen immer wieder Erinnerungsfetzen aufblitzen und - viel wichtiger für ihn - einem prägenden Wesenszug des ehemaligen Bordlogistikers und Chefkochs der JOURNEE: Er ist ein Gourmet. Als Feinschmecker-Psychovampir verschlingt er nicht wahllos alle erreichbaren Seelen, sondern trifft seine Auswahl nach dem „Geschmack“, den die Bewußtseinsinhalte von Wesen aus verschiedenen Völkern haben und die er dann langsam und genüßlich ausschlürft... Sein Zuständigkeitsbereich im Machtgefüge der Inquisition ist die Gentechnik. Er residiert auf dem Planeten Kaaf, wo das insektoide Genetikervolk beheimatet ist, dem er eigentlich seine Existenz verdankt. Hierher hat sich auch der Souverän der Vernunft mitsamt der Festung der Inquisition und einem riesigen Flottenaufgebot zurückgezogen. Es gilt, hier solange durchzuhalten, bis der Konquestor Trah Katree das Botenschiff SETA WAE gefunden hat, das er überall im Reich Tradom sucht. Mit diesem Botenschiff, so nimmt November an, müßte es möglich sein, auf herkömmlichem Wege in den PULS einzudringen. Hätte er dies erst einmal geschafft, müßte es nicht mehr schwierig sein, VAIAS Körper zu vernichten und die unbesiegbaren PULS-Forts zu übernehmen. Gegen diese Übermacht hätten dann auch die vereinigten Flotten der Galaktiker nicht mehr den Hauch einer Chance.
 
Der Angriff der Galaktiker läßt nicht lange auf sich warten, denn die haben längst herausgefunden, daß Kaaf eine der letzten wichtigen Welten der Inquisition ist. Als die Mobile Flotte Tradom den Valenterflotten bei Kaaf schwerste Verluste zufügt, können wir einmal mehr die „vernünftige“ Prioritätensetzung des Souveräns miterleben: Er verheizt AGLAZARE und Valenterschiffe en Gros, ohne mit der Wimper zu zucken, denn ihm geht es nur um den Zeitgewinn. Was er und Hutkin natürlich nicht ahnen können: Mit Anguela haben die Galaktiker noch einen Trumpf im Ärmel. Ihm sind nämlich Überrangcodes für die Festung der Inquisition bekannt, die immer noch gelten. Es kommt nur darauf an, den Guyar nahe genug an einen Festungscomputer heranzubringen. Diesen Job übernehmen die Landetruppen von Reca Baretus, wobei sie von einem Massenaufgebot an TARA-V-UH - und Katsugo-Kampfrobotern unterstützt werden. Die LEIF ERIKSSON pirscht sich im Schlachtengetümmel mit Hilfe der von Antis verstärkten Schutzschirme in die Nähe der Festung, Anguela deaktiviert einen Teil ihrer Ortungssysteme und so gelingt es, einen Kreuzer auf der Festung landen zu lassen. Die Landungstruppen stoßen zwar auf heftigen Widerstand, letztlich erreichen sie aber doch noch eine Nebenzentrale, von der aus Anguela nach und nach Zugriff auf alle wichtigen Systeme der ehemaligen Calditischen Paläste nehmen kann. Das ist der Zeitpunkt, an dem Hutkin selbst in das Geschehen eingreift.
 
Der Vierte Inquisitor hat sich in den letzten Jahren nicht auf die Herstellung von Konquestoren und Rudimentsoldaten beschränkt. Zum einen hat er sich eine Art „Speisekammer“ angelegt, die er für genußvolle Menüs mit besonders „wohlschmeckenden“ Wesen füllt (egal ob diese intelligent sind oder nicht). Zum anderen hat er zwei Neuentwicklungen in Auftrag gegeben: Die Integralkrieger sind eine Weiterentwicklung der Rudimentsoldaten, die ganze Weltraumsektoren in chaotische Pararealitäten verwandeln können. Die X-Valenter können mit ihren PSI-Fähigkeiten jeden Schutzschirm zusammenbrechen und jedes Aggregat explodieren lassen. Mit Hilfe der Integralkrieger fliegt Hutkin unbehelligt mitten durch die Flotten der Galaktiker zur Festung, wo die X-Valenter die Landetruppen rasch dezimieren. Dann stößt er auf die Nebenzentrale, in der sich die letzten Terraner und Ertruser verschanzt haben. Hier saugt er erstmals die Mentalenergie eines Menschen au- - für ihn der ultimative Genuß. Die anderen Terraner und Terranerabkömmlinge will er deshalb in aller Ruhe nacheinander „verspeisen“. Doch die Menschen widersetzen sich und werden dann auch noch durch einen von Anguela projizierten Paradimpanzer geschützt. Das ist ein für Hutkin so unerhörter Vorgang, daß er in Panik gerät und auf einen Schlag die Bewußtseinsinhalte aller anderen in der Festung lebenden Wesen in sich aufsaugt. Damit übernimmt er sich und wird restlos vernichtet. November dagegen entkommt wieder einmal in letzter Sekunde. Er hat nämlich die entscheidende Nachricht erhalten: Die SETA WAE wurde entdeckt! Die Terraner folgen ihm zwar unverzüglich, kommen aber zu spät. November hat das Botenschiff bereits in Besitz genommen.
 
Anguela übernimmt die Festung der Inquisition und läßt über ihr das Symbol des Trümmerimperiums erstrahlen. Als die Valenterflotten das sehen, geben sie jeglichen Widerstand auf. Von der Festung aus hält Anguela seine erste Rede an die Völker Tradoms, die überall im Reich empfangen werden kann. Er erklärt die Schreckensherrschaft der Inquisition für beendet. Wie die Verhältnisse sich in den Galaxien des ehemaligen Reichs des Glücks entwickeln werden, soll die Zukunft zeigen. Mit besonderem Blick auf die Valenter plädiert Anguela jedenfalls dafür, daß die jetzt wieder freien Völker Tradoms keinen Rachefeldzug gegen ihre Unterdrücker führen, sondern jedem einzelnen ein faires Gerichtsverfahren gewähren sollen. Er selbst will vergeben, wo er nur kann. Zu dieser versöhnlichen Einsicht ist er durch den Kampf in der Festung gelangt. Während dieser Aktion war er nämlich gefährlich nahe daran, die dort stationierten Valenter gnadenlos auszulöschen und sich so für den Genozid am Volk der Guyaam zu rächen. Als die Vertreter der Minullu-Allianz ihn nach dieser Rede zu ihrem Anführer bestimmen, steht wohl fest, daß Anguela künftig die Geschicke Tradoms und der anderen Galaxien des zerbrochenen Reichs bestimmen wird.

Johannes Kreis

 
Rezension

Auf Romane von Leo Lukas freue ich mich immer wieder. Und wenn er dann ein Werk abliefert wie dieses, dann wünsche ich mir, er würde viel mehr PR-Romane verfassen als bisher! Flott und spannend geschrieben, gewürzt mit typischen „Lukazismen“ wie verrückten Namen (nur ein Beispiel: „Trah Dinetum“ heißt in diesem Roman ein Konquestor), und ausgefallenen Ideen. So ist dieser Roman wie ein Menü aus mehreren Gängen aufgebaut. Dann gibt es da noch einen verliebten Ertruser, der seiner Angebeteten ein verunglücktes Ständchen nach der Melodie von „Marmor, Stein und Eisen bricht“ bringt, wobei er von den Jankaron begleitet wird, die allerdings eine ganz andere Melodie spielen... einfach köstlich, aber nicht mehr so übertrieben wie noch in früheren Romanen von Leo Lukas. Im Gegensatz zum früher manchmal überwiegenden Holzhammer-Humor bringt er jetzt viel mehr Szenen, die man sich einfach mal bildlich vorstellen muß, etwa wenn die Ertruser nach alten Plänen von Anguela durch die Festung marschie-en - und zwar mitten hinein in eine Valenter-Kaserne! Begrüße das, wie Roxo Quatron sagen würde.
 
Ich hätte mir übrigens gewünscht, daß das totalitäre Unterdrückungssystem des Reichs Tradom, welches Leo Lukas in diesem Roman mit wenigen Sätzen eindrucksvoll skizziert, schon wesentlich früher im Zyklus und ausführlicher in dieser Art ausgearbeitet worden wäre. Ein Beispiel für die Verhältnisse im Reich ist die von Lukas eindrucksvoll beschriebene Geringschätzung, die der Inquisitor Hutkin allen lebenden Wesen um ihn herum entgegenbr-ngt - solange sie keinen besonderen „kulinarischen“ Genuß verheißen... In diesem Zusammenhang muß ich meinen einzigen Kritikpunkt anbringen: Ich finde es unglaubwürdig, daß sich Reca Baretus und ihre Leute dem Inquisitor und seiner Seelensaugerei widersetzen können. Das hat schließlich nicht einmal die Erste Inquisitorin geschafft, als November sie „verspeisen“ wollte. Auch das Ende des Reichs Tradom ging mir zu schnell (Übrigens: Mit den Prozessen gegen die ehemaligen Unterdrücker dürfte Anguela für die nächsten Jahrzehnte ausgelastet sein). Wir reden hier immerhin von einem System, das acht Galaxien umfaßt hat! Es dürfte ein wenig unrealistisch sein anzunehmen, daß es da überhaupt keinen Widerstand mehr geben wird

Johannes Kreis  

   
Inhaltsangabe 2


Kommentar / Computer

Trerok, Hayok und die »Oldtimer« (II)

Das Erste, was Trerok nach der Wiederverstofflichung im Gegengerät des Geheimtransmitters in 1221 Metern Tiefe wahrnahm, war ein leises, aber eindringliches Summen. Ab hier vermischte sich lemurische mit querionischer Bauweise. einerseits der Sicherheitssektor, andererseits die sich in der Ferne verlierende Maschinenhalle. Im Saalhintergrund des Sicherheitssektors drehte sich die Oldtimer-Statue als hochgradig stilisierte Figur auf einem nicht den Boden berührenden Sockel. Die Rückwand mit dem unscheinbaren Symbol eines Brunnens in einer Stahlwüste bestand aus einem grauschwarzen, an polierten Schiefer erinnerndes Material. Hier beobachtete der Zaliter das kurzfristige Aufflackern eines Phänomens, das er als Zeitbrunnen erkannte. Mittelpunkt der dreißig mal dreißig Meter großen und 8,2 Meter hohen Halle war eine grauschwarze, zylindrische Säule von sieben Metern Durchmesser und Raumhöhe. An der Decke einer metertiefen Nische schwebte die Abtasthaube der eigentlichen Prüfungsglocke. Als Maranothar anerkannt, erhieltTrerok hier die »goldene Tätowierung, aufgeprägt. Der Maranothar-Status war seinerzeit nur einer Hand voll Lemurern verliehen worden.Trerok erhielt ihn deshalb, weil er die Tiefetagen erreichte, ohne vorab auf vielfältige Weise seine Berechtigung nachweisen zu müssen. Als die Anlagen noch komplett gewesen waren, hatten allein Hohe Tamräte, ausgewiesen durch Alphabefehls-Armband und den lebenden Krish'un-Umhang von Darak, die Sicherheitssektion betreten können. Wer es also bis dorthin schaffte, war berechtigt …
 
Der Oldtimer-Saal der Maschinenhalle entsprach in Ausmaß und Ausstattung exakt der des Singenden Bergs beim ImposObservatorium. In langen Reihen angeordnet, beanspruchten die 8350 grau aufragenden Maschinenquader - jeder hundert Meter lang, dreißig breit und ebenso hoch - rund fünfzig Prozent der kreisrunden, achttausend Meter durchmessenden Hallengrundfläche. Von den verkapselten Aggregaten mit weitgehend unbekannter Funktion ging ein gleichförmiges Summen aus. Das verbaute Material war strukturverdichtete, feldstabilisierte Hyperenergie - eine dem Strukturon der Hathor vergleichbare Materieprojektion. Am 17. April 1312 NGZ hatte sich Trerok auf Hayok mit Ka'Marentis Aktakul getroffen und das Querionen-Transportmittel in Gestalt der Silberkugel erhalten. Dabei handelte es sich um ein im Ruhezustand eben mal faustgroßes, an einen Quecksilbertropfen erinnerndes Gebilde, das in seiner Aktivgröße auf mehrere Meter Durchmesser anschwoll und ein eigenständiges Miniaturuniversum formte. Den Trerok vorliegenden Berichten zufolge war in den AonaRuinen von Impos ebenfalls eine solche Silberkugel gefunden worden; sonderbar matt und offenbar beschädigt. Das fremdartige Material hatte seinerzeit weder durchleuchtet noch geöffnet werden können. Vergleichbare Objekte hatte Atlan in seiner Jugendzeit bereits im »Ring des Schreckens« des Dreißigplanetenwalls beobachtet. Auch die Erranten in der Kosmischen Fabrik MATERIA hatten sie verwendet. Der von den beiden Wissenschaftlern untersuchte Hohlraum unterhalb des ersten Oldtimer-Saals wies eine quadratische Grundfläche von rund 12.000 Metern Kantenlänge und eine lichte Höhe von annähernd 1800 auf. Abwechselnd chromblitzende und mattschwarze Kugeln von exakt 1624,77 Metern Durchmesser schwebten in Siebenerreihen angeordnet. Insgesamt waren es 49 dieser Gebilde, jeweils 87,5 Meter voneinander, vom Boden sowie der Decke entfernt, die als Ganzes einen blendfreien Beleuchtungskörper darstellte.
 
Genau wie in der Maschinenhalle war auch hier das gleichförmige Summen zu hören gewesen. Leider konnten Trerok und Aktakul bei ihrer Inspektion »an Bord« der Silberkugel nicht herausfinden, was es mit den Kugeln auf sich hatte, ja nicht einmal sagen, ob sie »nur« Aggregate oder Raumschiffe oder was auch immer waren. Fest stand am Ende, dass sie offensichtlich stabile Materieprojektionen waren - in sich geschlossen, von fugenlos-perfekter geometrischer Form, nicht zu durchleuchten oder zu öffnen und nicht einmal von der Silberkugel passierbar. Damit nicht genug. Als Trerok am 10. Mai 1312 NGZ abermals nach Hayok flog, um auf Anweisung der Mascantin Aktakul Bericht zu erstatten, hatte er die Gelegenheit nutzen wollen, die Silberkugel »aufzuladen«. Er musste allerdings feststellen, dass sich die Situation grundlegend verändert hatte. Der lemurische Teil der Station hatte den Kontakt zum querionischen verloren und reagierte weder auf seinen Maranothar-Status noch auf die Impulse der Mikromodule. Mehr noch. Die aufgestellten Messgeräte lieferten eindeutig die Bestätigung, dass die querionischen Aggregate zu einer rätselhaften Aktivität heraufgefahren wurden! Ein weiteres Rätsel, da die Querionen seinerzeit schon mit Hayok einen Planeten künstlich platziert und hier ihre Station eingerichtet hatten. Hinzu kam, dass die »Herkunft« der insgesamt 128 Sonnen des Sternenarchipels, die isoliert rund 2140 Lichtjahre oberhalb der Milchstraßenhauptebene in einem Quader von vierzehn mal zwölf mal zehn Lichtjahren angeordnet waren, astrophysikalisch nie befriedigend geklärt werden konnte. Fest stand nur, dass die Sterne ein Altervon etwa acht Milliarden Jahren besaßen, während normalerweise offene Sternhaufen dieser Art selten mehr als vier bis fünf Milliarden Jahre alt waren oder gar deutlich jünger.
 
Querionen, dann Lemurer und die Öffnung des Sternenfensters nach Tradom. Die Einzelereignisse mögen voneinander unabhängig sein, aber irgendwie scheinen sie doch mit den »besonderen Bedingungen« des Sternenarchipels zusammenzuhängen. Es ist davon auszugehen, dass wir nicht zum letzten Mal von den querionischen Anlagen gehört haben, auch wennTrerok nun seine Mikromodule und die Silberkugel verloren und nur knapp überlebt hat ...

Rainer Castor

   
NATHAN