Atlan - Dorkh    


Nach Exposé von Marianne Sydow

Inhalt

Dorkh: (Heft 444 bis 472):
Handlungszeit: Juni 2650 n. Chr. bis Juli 2650 n. Chr.
Erschienen: April 1980 bis Oktober 1980
Situation:

Nach einer wahrhaft kosmischen Odyssee, die Atlan letztlich mit seinen Freunden Razamon und Sinclair Marout Kennon zusammenführte, befinden sich der Arkonide und seine Gefährten in der Gewalt von Duuhl Larx, dem Herrscher über das Rghul-Revier. Der Neffe des Dunklen Oheims scheint besondere Ziele mit seinen Gefangenen zu verfolgen. Denn eines Tages werden die Männer durch ein Gas betäubt, in ein Raumschiff verladen und an einen unbekannten Ort gebracht. Die Welt, auf der die drei Männer aus ihrer Betäubung erwachen, ist Dorkh, eine Welt der Schrecken und der tödlichen Überraschungen. Anfangs wissen die drei Unsterblichen von Pthor kaum etwas über ihren neuen Aufenthaltsort, den sie im Auftrag von Duuhl Larx erkunden sollen. Sein Auftrag lautet: "Pthor habe ich verloren. Ihr könnt euch rehabilitieren, wenn ihr Dorkh für mich gewinnt..." Nur langsam erkennen die drei Ausgesetzten, daß Dorkh ein Dimensionsfahrstuhl wie Pthor ist und wegen eines technischen Defekts im Rghul-Revier strandete.
Ohne Hilfsmittel und Unterstützung stellt sich ihr Auftrag als ein kaum zu bewältigendes Abenteuer heraus. Kaum sind Atlan und seine Gefährten den Nachstellungen der riesigen Raubvögel und der seltsamen Gnome entgangen, da müssen sie auch schon vor den katzenhaften Mavinen die Flucht ergreifen. Sie verschwinden im Dschungel und erreichen den Jagdteppich der Zukahartos. Die Nomaden erweisen sich als äußerst ungastliche Gesellen und so beginnt die abenteuerliche Flucht erneut. Der weitere Weg führt die drei von Pthor in die Wüste Churrum und weiter zur Burg Odiara. Nach der Reparatur des Augenfeldes führt die Flucht sie zum Titanenpfad und in den Hordenpferch. Dort wird Atlan vom Kopfgeldjäger Kroppan für ein Tiermensch gehalten und in die Sklaverei verschleppt. Kennon und Razamon müssen sich allein bis zum Sklavenmarkt der Felsenstadt Turgan durchschlagen. Unterwegs kommt es zum Seelentausch zwischen Kennon und Grizzard und zur Entdeckung von historischen Spuren, die den beiden Menschen von der Erde Rätsel aufgeben. Wer sind die Bestien, die vor 50.000 Jahren die alten Herren von Dorkh verjagten und Mitten im Haluterkrieg die Macht auf dem Weltenfragment an sich rissen?
Nach der Befreiung Atlan führt die Reise zügig zum SCHLOSS, dem Sitz der hiesigen Neffen des Dunklen Oheim, die sich als alte Feinde der Menschheit herausstellen. Doch mit dem Ende ihrer Herrschaft geht der Auftrag von Duuhl Larx, das Weltenfragment wieder instand zu setzen, erst in seine entscheidende Phase.
Auf Pthor versuchen die vom Schwarzschock betroffenen Magier ihre Macht auf das gesamte Weltenfragment auszudehnen und zu festigen. Die Aktivitäten der Ugharten im Dienst des Neffen Thamun Gha aus dem Guftuk-Revier bleiben eine Randepisode. Ganz anders verhält es sich mit den Plänen von Duuhl Larx, die mit dem Tod von Chirmor Flog erst in die entscheidende Phase treten.
- Heftliste - Atlan 444 bis 472
- Landkarte des Weltenfragments Dorkh - Schauplatz des 41. Unterzyklus


Allgemeine Anmerkungen:

Mit dem 41. Unterzyklus "Dorkh" beendete William Voltz vorerst seine Tätigkeit als Exposé-Redakteur der Atlan-Serie, ab Heft 451 wird Marianne Sydow offiziell auf der Titelseite der Hefte als Exposé-Redakteurin genannt. Der fast bruchlose Übergang in der Handlung ab Heft Nr. 440, von reiner Space Opera zurück zur Mischung aus Science Fiction und Fantasy, wie sie schon zu Beginn des Atlantis-Großzyklus dominierte, läßt vermuten, daß der Wechsel bereits früh und durchaus planmäßig vorbereitet wurde. Umgekehrt behielt William Voltz auch nach seinem Rückzug noch Einfluß auf die Serie. Allein der Umstand, daß er weiterhin als Co-Expokrat genannt wird, deutet bereits daraufhin. Hinzu kommt, daß einzelne Ideen, wie die Yarls genannten Riesenschildkröten auf deren Rücken ganze Dörfer Platz finden (erstmals in Atlan 448 bzw. Mythor 1 erwähnt) oder der Titanenpfad (erstmals in Atlan 452 bzw Mythor 12 erwähnt) zeitgleich in beiden Serien auftauchen. Bei der Mythor-Serie lag neben der Rhodan-Serie, die zu diesem Zeitpunkt Heft 1000 erreichte, der Tätigkeitsschwerpunkt von William Voltz im Jahre 1980. Er trug in den ersten 25 Heften die Verantwortung für das Exposé der neuen Fantasy-Serie, die fast zeitgleich mit dem Dorkh-Unterzyklus startete und starke inhaltliche Ähnlichkeiten mit der Atlan-Serie aufweist. Es ist wohl nicht ganz falsch, wenn man vermutet, daß William Voltz das Ausmaß seiner Mitarbeit bei der Atlan-Serie bewußt zu Gunsten seiner Tätigkeit für die neue Mythor-Serie zurückfuhr.
Wesentlich auffälliger für den Leser war der Wechsel der Illustratoren. Tais Teng und Josef Dienst wurden im Rahmen des Unterzyklus durch Dirk Geiling und Themistokles Kanellakis ersetzt. Letzterer wird für lange Zeit die Gestaltung der Innenillustrationen der Atlan-Serie prägen.

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Allgemeine Überlegungen von Bernd Labusch:

Mit dem Unterzyklus "Dorkh" kehrt der Großzyklus wieder zu seinen ursprünglichen Tugenden zurück. Manche behaupten jedoch, dieser Abschnitt wäre nur ein aus Orientierungslosigkeit geborener zweiter Aufguß des ersten Unterzyklus "Das neue Atlantis", doch nach dem Sieg über die Uleb als Herren des SCHLOSSES nimmt die Handlung eine völlig unerwartete, dramatische Wendung. Sie wirft im Nachhinein allerdings die Frage auf, wieso Dorkh überhaupt so breit und ausführlich in die Handlung eingeführt wurde, wenn am Ende eine Katastrophe, deren Natur sich erst im nächsten Unterzyklus klären wird, fast alle Bewohner Dorkhs tötet und die Helden von Pthor zur Flucht zwingt.
Bemerkenswert ist Dorkh auch insofern, als William Voltz auf der LKS von Heft 374 die Forderung eines Lesers, nach der Erkundung weiterer Dimensionsfahrstühle wie Pthor, weit von sich wies. Das nun vermehrte Auftreten weiterer Weltenfragmente neben Pthor scheint auf einen Konzeptwechsel hinzudeuten. Wobei die Idee, der reisenden, verwunschenen Insel, die von dunklen Mächten beherrscht wird, auch William Voltz nicht los ließ. Jedenfalls taucht im Mythor-Heft Nr. 10 "Insel des Schreckens" mit der Insel Zuuk ein Handlungsschauplatz auf, der gewisse Ähnlichkeiten mit den Dimensionsfahrstühlen der Atlan-Serie nicht leugnen kann, jedoch noch im selben Heft abgewickelt wird.
Die Rolle der Uleb im Gefüge der Schwarzen Galaxis wird hingegen im Doppelband 463/464 eher am Rande abgehandelt. Hier hätte ich mir von Peter Terrid ein stärkeres Eingehen auf die Hintergründe des Haluterkrieges und der Verwicklung von Akonen und Uleb in die Ereignisse, gewünscht.
Anders als die Einführung von Pthor, verfügt dieser Unterzyklus über eine zweite Handlungseben, die eben auf diesem neuen Atlantis spielt. Anfangs wirken die Romane um den Machtkampf, der vom Schwarzschock getroffenen Magier und dem Erscheinen Thamum Ghas wie Lückenfüller. Erst nach dem Auftauchen von Duuhl Larx und dem Tod Chirmor Flogs wird deutlich, daß die Handlungsebene Pthor bereits den Showdown im Ritiquian-System vorbereitet.

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© Schrotys Materiequelle         © Seite und Kommentar von Bernd Labusch