Atlan - Die Chailiden    


Nach Exposé von Marianne Sydow

Inhalt

Die Chailiden: (Romanliste)
Handlungszeit: 203 NGZ oder 3791 n. Chr.
Als Heftromane erschienen: Oktober 1981 bis Dezember 1981
Als Hardcover erschienen: ?
Situation:
Nachdem es gelungen ist, die SOL aus der Falle Osath zu befreien, wird Atlan von Chart Deccon zum Magniden ernannt. Der Arkonide wird damit Mitglied der Führungskaste der SOLAG. 
Die Beteiligten verfolgen dabei unterschiedliche Ziele:
Atlan wird im Kern vom Auftrag der Kosmokraten geleitet, dessen Details sich ihm jedoch nur nach und nach erschließen. Er soll im Limbus zwischen den Mächtigkeitsballungen der Superintelligenzen ES und Seth-Apophis sog. Friedenszellen schaffen als neutrale Pufferzonen zwischen den Kontrahenten. In der Praxis läuft es darauf hinaus, dass der Unsterbliche sich in die Machtkämpfe im Limbus einmischt als Friedensstifter, Revolutionär oder Staatengründer. Bei dieser Tätigkeit kann der Arkonide nicht auf die Unterstützung durch die Solaner verzichten.
Die Machtposition Chart Deccons an Bord der SOL ist seit den Ereignissen im Mausefalle-System stark geschwächt. Er braucht Atlan als zusätzliche Stütze seiner Macht. Gleichzeitig bindet er den Arkoniden mit der Ernennung zum Magniden an sich. Er kann darauf setzen, dass sich Atlan nicht in die Kämpfe zwischen SOLAG und Basiskämpfern einmischen wird, solange die Machtkämpfe an Bord der SOL ihn nicht bei der Erfüllung seines Auftrags behindern.
Akitar wurde einst von seinem Volk ausgeschickt, um die Wahrheit über die Roxharen herauszufinden. Er hat viele Jahre als Schiffbrüchiger auf dem Planeten Osath verloren und muss nun davon ausgehen, dass die Fremden seine Heimatwelt Chail erobert haben. Akitar kann nur mit Hilfe Atlans und der Solaner heimkehren und die Roxharen vertreiben.
Daneben gibt es eine Reihe von Mitspielern, deren Ziele noch völlig unklar sind. Da wären Chybrain, Y’Man, die „Grüne Sichel von Nar’Bon“ und der „Geistige Faktor“ der Roxharen.

        "Die Chailiden"-Heftromanliste

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Kommentar von Bernd Labusch

Dies ist der letzte Abschnitt des Großzyklus „Atlan - Die Abenteuer der SOL“, dessen Exposés aus der Feder von Marianne Sydow stammen. Die Abenteuer auf Chail habe mir gut gefallen, jedoch nahm der Fantasy-Anteil wieder zu, was nicht jedermanns Geschmack war. Dies galt besonders für das Volk der Chailiden, die über zahlreiche erstaunliche Fähigkeiten verfügten, die sie fast in die Nähe der „Magier von Oth“ rückten. Auch gab es in diesem Abschnitt kaum Raumschlachten, obwohl diese von manchen Lesern erwartet wurden. Schließlich konnte man nicht davon ausgehen, dass die Roxharen den Planeten Chail freiwillig räumen würden. Wieder erwarten gelang es den Autoren den Anteil an Technobabble und Action klein zu halten und trotzdem (oder gerade deshalb) eine spannende Handlung zu präsentieren. 

Es gibt nicht viel über die Chailiden zu berichten. Scheinbar handelt es sich bei ihnen um relativ normale Menschen, die sich mit einem Leben in Armut in einer mittelalterlich wirkenden Zivilisation begnügen, obwohl sie dies als durchaus aufgeklärte Wesen mit hoch entwickelter Wissenschaft und Technik nicht nötig hätten. Sie verfügen darüber hinaus zum Teil über an Magie grenzende Parafähigkeiten. Sie ließen sich jedoch dank ausgeprägter Naivität derart von den Roxharen übervorteilen, dass man Chail als eine Kolonie der Rattenwesen bezeichnen kann. Regiert werden die Chailiden von den Uralten, bei denen es sich nicht um besonders alte Personen handelt, sondern um solche mit besonders ausgeprägten Parafähigkeiten. Die Chailiden als Volk halten auch nach der Befreiung von der Kolonialherrschaft durch Atlan und Akitar am strengen Isolationismus und am mittelalterlichen Lebensstil fest.

Bei den Roxharen handelt es sich um ein Volk, das an aufrechtgehende Ratten mit der Körpergröße von Elefanten erinnert. Sie reisen in ovalen Raumschiffen und unterscheiden sich im Verhalten nicht sehr von Menschen. Allerdings neigen sie zu Intrigantentum und wirken auf Menschen ausgesprochen bedrohlich. Die Roxharen auf Chail stehen im Dienst des „Geistigen Faktors“. Er kontrolliert seine Diener mit Hilfe einer Art von kollektiver Fernhypnose. Atlan und seinen Freunden gelingt es, die Roxharen von diesen Einflüsterungen zu befreien und leiten damit deren Untergang als Kolonialmacht auf Chail aus. Bei dem „Geistigen Faktor“ handelt es sich um eine erste Spur zum später in der Handlung auftauchenden Hidden-X, was jedoch erst später, aus der Retrospektive klar wird . Die Heimatwelt der Roxharen und damit der größte Teil ihres Volkes ist seit Jahrtausenden im Leerraum zwischen den Galaxien verschollen. Das endgültige Schicksal der Roxharen wird in Atlan 560 geklärt, im Rahmen eines Romans, der extra zur Klärung eben dieser Fragen eingeschoben wurde. Danach spielen auch die Roxharen in der weiteren Handlung keine Rolle mehr.

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Kommentar von Torben Kneesch

Dieser Abschnitt hat mir gut gefallen. Auf der einen Seite wird ein Rätsel aufgebaut und Stück für Stück gelöst, auf der anderen Seite wird die Kultur der Chailiden nett geschildert. Auch werden hier erstmals größere Zusammenhänge spürbar. So stellen die Roxharen anscheinend ein Hilfsvolk einer Superintelligenz dar, die sie den geistigen Faktor nennen. Diese zeigt sich am Schluss zwar einsichtig, will aber die SOL vernichtet oder Atlan tot sehen...

Ein bisschen merkwürdig fand ich vielleicht die Geschichte um Akitar und Y'Man. Beide sind als Erkunder von den Uralten ausgeschickt worden. Nun mag Akitar noch angehen, aber dass die Uralten ohne Industrie, nur mit Wissen, den Roboter Y'Man gebaut haben, halte ich für unglaubwürdig. Auch das Murumor bei beiden Aussendungen dabei gewesen sein will: Laut Romanen wurde Y'Man vor Akitar entsandt, und bei dem ist das dank Dilatationseffekten 160 Jahre her. Murumor dagegen ist einer der jüngsten unter den Uralten, die auch nur pauschal so genannt werden, wenn sie die Fähigkeit des Teleportierens erlangen....

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