929. Nr. 55 / Flammenstaub 7. Erschienen: Juni 2006 Seiten: 63 Preis: 1,75 Euro EAN 1: 4194727401755 EAN 2: 60055

 

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Entscheidung auf Extosch

  Wim Vandemaan




Zyklus:  

Flammenstaub-Miniserie  (Heftliste)

Weitere Angaben:

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Zeitraum: 

Hardcover:

Extosch

1225 NGZ bzw. 4812 n. Chr.






Die Hauptpersonen
Schankonar Der Ganjo von Extosch ist machtlos.
Mintra Die Tochter des Ganjo befindet sich zur falschen Zeit am falschen Ort.
Symbilasch Die Oberste Mythokarin kämpft um ihre Schätze.
Aswrayn Komkosch Der Kommandant der Drenktosch-Takerer zeigt späte Skrupel.
Gymro Gabthran Für Informationen geht der Zaqoor-Marquis über Leichen.
Der Elektrische Utrich Der pädagogische Roboter überrascht durch Vielseitigkeit.

Allgemein   
Titelzeichner: Arndt Drechsler
LKS: Leserbriefe

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Romaninhalt
Extosch besitzt keine politische, wirtschaftliche oder militärische Bedeutung und doch ist er etwas ganz besonderes. Denn der Planet hat, nach dem Sieg des Ewigen Ganjos Ovaron über die Takerer 3438 n. Chr., das Erbe der Moritatoren angetreten und gilt daher als geistiges, kulturelles und religiöses Zentrum der Galaxis Gruelfin. Hier befinden sich auch zahlreiche bedeutende Archive in denen das geistige Erbe der Cappins aufbewahrt und an Interessierte aus allen Völkern weitervermittelt wird. Von besonderer Bedeutung ist der Mythenhort im Zentrum der Hauptstadt Schayno in dessen Archiv uralte Dokumente von unschätzbaren Wert aufbewahrt werden.
Im Jahre 1225 NGZ bzw. 4812 n. Chr. genießen die Extoscher den Status vollständiger Neutralität. Der junge Schankonar fungiert seit Jahren als Ganjo bzw. Regierungschef der Mythenwelt. Er gilt als führungsschwach und verlässt sich im Wesentlichen darauf, dass der Status Extoschs von niemanden ungestraft in Frage gestellt wird. Zu Beginn der Handlung sorgt er sich vor allem um seine fast volljährige Tochter Mintra. Sie hat sich in den bürgerlichen Offizier Iopan verliebt und plant, in seiner Begleitung eine Führung durch das uralte Moritatorenraumschiff MOLAKESCH zu besuchen. Dann erscheint jedoch überraschend im Orbit um Extosch eine gemischte Flotte aus Raumschiffen der Zaqoor und der Drenktosch. Bei den Drenktosch handelt es sich um ein vom interstellaren Fernhandel in Gruelfin lebendes Kolonialvolk der Takerer, dessen Lebensstil entfernt an die Springer der Milchstraße erinnert. Als offizieller Oberbefehlshaber der gemischten Invasionsflotte fungiert Aswrayn Komkosch, ein seit einem Überfall ganjasischer Piraten auf das Handelsschiff seiner Eltern schwer traumatisierter Drenktosch. Aswrayn Komkosch stellt dem Ganjo über Funk ein Ultimatum. Schankonar glaubt nicht daran, dass die Provokateure es wagen, den Sonderstatus von Extosch zu missachten und lehnt daher jedes Eingehen auf das Ultimatum brüsk ab.
Während Aswrayn Komkosch auf besonnenes Vorgehen plädiert, drängt Gymro Gabthran, der Kommandeur der Zaqoor, auf einen raschen militärischen Vorstoß und setzt sich letztlich durch. Die Extoscher leisten überraschend starken Widerstand. In Aswrayn Komkosch wachsen langsam Zweifel daran, dass er auf der richtigen Seite steht. Vor allem das Vorgehen seines sadistischen Stellvertreters Okòrr widert ihn an. Die während der Schlacht von beiden Seiten begangenen Gräuel stehen in keinem Verhältnis zum Ziel des Angriffs. Aswrayn Komkosch soll lediglich ein uraltes Dokument aus dem Archiv des Mythenhorts bergen. Es stellt sich die Frage, ob man mit diplomatischen Mitteln nicht wesentlich schneller ans Ziel gelangt wäre. Doch die Zaqoor um Gymro Gabthran haben Aswrayn Komkosch längst jeder Kontrolle über die Ereignisse beraubt.
Auch im Mythenhort hat sich inzwischen, unter der Führung der Obersten Mythokarin Symbilasch, der Widerstand formiert. Im Orbit des Planeten tobt eine wilde, regellose Raumschlacht. Mintra und Iopan gelingt es im letzten Moment mit Unterstützung des Elektronischen Utrechts aus der MOLAKESCH in den Mythenhort zu fliehen. Doch der Transmitter, mit dem sie in das unterirdische, wie ein Bunker abgesicherte, Archiv des Mythenhorts flohen, wird von den Invasoren angemessen und angezapft. Mit brachialer Gewalt dringen die Invasoren in das Archiv ein. Nachdem sich die Eindringlinge des gesuchten Dokuments bemächtigt haben, gibt Gabthran den Befehl alle Gefangenen zu erschießen, darunter die Tochter des Ganjos Mintra. Komkosch ist entsetzt, hebt den Befehl auf und greift den Zaqoor an, wird jedoch von diesem erschossen. Anschließend zieht sich die Invasionsflotte von Extosch zurück. Als Schankonar den Mythenhort erreicht, beginnen bereits die Aufräumarbeiten.

Handlungszeit: Oktober 1225 NGZ bzw. Oktober 4812 n. Chr.

Anmerkungen:
Dieser Heftroman war eine der fesselndsten und erschütterndsten Storys, die seit der Jahrtausendwende zum Rhodan-Franchise erschienen sind. Leider war der Genuss des Heftes bereits von der Nachricht über die baldige Einstellung der Atlan-Serie überschattet.

Der Roman von Wim Vandemaan fällt dabei vollständig aus dem bisherigen Rahmen der Serie. Es handelt sich um eine Tragödie, in der die Gedanken und Gefühle der Beteiligten angesichts der schrecklichen Ereignisse auf Extosch im Zentrum stehen. Dafür taucht die Titelfigur erstmals nur ganz am Rande auf (Genauer: Atlans Anwesenheit im Szenario beschränkt sich auf die Präsenz einer Wachsnachbildung im Museum).

Parallel dazu erzählt Wim Vandemaan die „Legende der Seelenfestung“. Sie erzählt die Geschichte Prestans des Schariten von Ansch, der sich vor langer Zeit auf die Reise zur Seelenfestung begeben haben soll, um seine Tochter Esmes aus der Hand der Totenkröte zu befreien. Doch der Weg dorthin war lang und voller Hindernisse. Jedesmal löst Prestan das Problem, indem er seine Widersacher Teile seiner Seele überlässt und sie so besänftigt. Schwer erschöpft erreicht er die Seelenfestung mit nur noch einem Siebzehntel eines Siebzehntels seiner Seele. Doch seine Tochter wurde von der Totenkröte in ihre Brutkammer verschleppt. Dort soll Esmes, mit ihrer Seele als Futter, eines der eisernen Eier der Totenkröte ausbrüten. Prestan zerschlägt das fast ausgebrütete Ei und rettet seine bereits seelenlose Tochter, indem er ihr ein weiteres Fragment seiner eigenen Seele überlässt. Was es mit dieser im Stil eines Märchens erzählten Nebenhandlung auf sich hat, klärt sich erst im Verlauf der folgenden Hefte.

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Romanzusammenfassung von Bernd Labusch