891. Nr. 17. / Lordrichter 5. Erschienen: Dezember 2004 Seiten: 63 Preis: 1,65 Euro EAN 1: 4194727401656 EAN 2: 40017

 

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Aufruhr auf Narukku

  Horst Hoffmann



Zyklus:  

Lordrichter-Miniserie  (Heftliste)

Weitere Angaben:

Örtlichkeiten: 

Zeitraum: 

Hardcover:

Narukku

1225 NGZ bzw. 4812 n. Chr.



Die Hauptpersonen
Atlan Der Arkonide sieht millionenfaches Sterben
Kythara Die Varganin erfährt Narukkus Geschichte
Opalmagor Ein Androide kämpft um seinen endgültigen Tod
Toghar-134 Ein Torghan kämpft um sein Leben
Erzherzog Garbhunar Er muß sich den Lordrichtern gegenüber verantworten
Allgemein   
Titelzeichner: Arndt Drechsler
LKS: Kurzkommentare / Biographie des Illustrators Arndt Drechsler / Entwürfe der Titelbilder von NeoAtlan 17 und 18.

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Romaninhalt
Die Reparaturarbeiten an der AMENSOON ziehen sich hin und so sitzen Atlan und Kythara auch nach dem Ende des Psi-Sturms auf Narukku fest. In den Ruhepausen durchstöbert die Varganin die Speicher der historischen Datenbank ihres Raumschiffs nach Daten über den Planeten oder den Psi-Speicher Murloth. Ihre Suche bleibt vergeblich, dafür entdeckt sie Hinweise auf den aktuellen Standort von VARXODON. Die Sternenstadt diente den Varganen über viele Jahrtausende als geheimes Hauptquartier und später den Rebellen um Ischtar als Versteck vor dem Henker der Varganen. Während der Haluterkriege wurde VARXODON selbst in einer Dunkelwolke versteckt. Kythara plant in naher Zukunft die Sternenstadt anzufliegen, da dort, ihrer Erinnerung nach, mehrere Kardenmogher eingelagert wurden. Bei den Kardenmoghern handelt es sich um Allzweckroboter des längst verstorbenen varganischen Wissenschaftlers Ezellikator, die Kythara als Waffe gegen die Lordrichter einsetzten möchte. Atlan gesteht ihr, zu ihrer Verblüffung, daß er bereits von den Kardenmoghern gehört hat. Magantelliken hatte vor etwa 12.000 Jahren in der Kometenkugel einen solchen Roboter entdeckt und ihn gegen die Rebellen um Ischtar einsetzen wollen, war dann jedoch an einem Sicherheitsmechanismus Ezellikators gescheitert. Ja, der Henker der Varganen verlor dabei sogar das Raumschiff, mit dem er die Kometenkugel angeflogen hatte.
Erzherzog Garbhunar und seine direkten Mitarbeiter befanden sich bereits in der Bastion der Lordrichter im Zentrum des Nebels, als der Psi-Sturm seinen Höhepunkt erreichte. Von den Torghan auf Narukku hat nur Toghar-134 den Psi-Sturm und einen anschließend ausgestrahlten, automatischen Todesimpuls überlebt. Die Naruks dagegen bleiben unbeeinflußt von Psi-Sturm und Todesimpuls. Die Androiden fechten weiter ihre sinnlosen Kämpfe aus und setzten dabei nun auch Waffen ein, die den verstorbenen Torghan gehörten. Obwohl sich der Ableger der Psi-Quelle Murloth auf Narukku aufgelöst hat, unterliegen sie noch immer dem Wahnsinnsimpuls der Lordrichter. Allein der Naruk Opalmagor ist gegen diesen Irrsinn immun. Verzweifelt flieht er in die Wildnis und wird vom letzten männlichen Exemplar einer fast ausgestorbenen Raubsaurierart angegriffen.
Atlan, der durch Zufall auf den einzigen sich normal verhaltenden Androiden aufmerksam wurde, rettet Opalmagor im letzten Moment. Der bereits schwer verwundete Naruk muß an Bord der AMENSOON zunächst medizinisch versorgt werden, bevor er verhört werden kann. Kurz nachdem es soweit ist und der Naruk, sich als Historiker zu erkennen gibt, der erste Hinweise auf die Geschichte des Planeten liefern kann, entschließt sich Toghar-134 von der Zentrale der Varganen aus einen manuellen Todesimpuls auszusenden, der alle Naruks auf der Stelle tötet. Kythara kann mit Hilfe der Funkortung die Sendestation des Todesimpulses ermitteln. Die Varganin greift in Begleitung Atlans die varganische Station an. Trotz heftiger Gegenwehr Toghars, erreichen sie nach mehreren Stunden die Zentrale und finden den letzten Torghan tot vor. Die Positronik der varganischen Station gelangt nach kurzer Zeit unter die Kontrolle Kytharas. So erfahren Atlan und die Varganin die Geschichte Narukkus.
Der Murloth-Emissionsnebel, an dessen Rand sich Narukku befindet, liegt tief in der Southside der Galaxis, mehr als 60.000 Lichtjahre von Terra, mehr als 77.000 Lichtjahre von Arkon und mehr als 45.000 Lichtjahre von Omega-Centauri, dem Ausgangspunkt ihrer Odyssee, entfernt. Jahrtausende nach dem Ende des vargansichen Reichs zogen sich acht varganische Rebellen - Teshar, Kailotar, Keshara, Kebrandro, Nozallinex, Targax, Nentroggain und Neschonart - nach Narukku zurück, um auf dem einsamen Planeten ihr persönliches Paradies zu errichten. Sie schufen die Station der Varganen, die fünf “Herrlichen Städte der Naruks” mit ihren riesigen Archivpyramiden und die Produktionsanlagen für die Naruks selbst. Irgendwann verfielen die acht Varganen in Dekadenz und wurden ihrem Leben immer überdrüssiger. Schließlich setzten sie ihrem Leben ein Ende, indem sie sich mit der Droge Kyrachtyl selbst vergifteten. Ihre Körper wurden nach Art der Varganen in transparenten Konservierungssärgen aufgebahrt. Die Naruks hingegen lebten weiter und wuchsen zu einem eigenen Volk von 15 Millionen Individuen heran. Das Leben der Androiden war ausschließlich auf dem Erwerb von Wissen ausgerichtet, bis die Torghan erschienen und ihre Experimente begannen. Erst jetzt entstand der Ableger der Psi-Quelle im Zentrum des Nebels und es waren die Insektoiden, die im Auftrag der Lordrichter den Wahnsinnsbefehl aussandten, in der falschen Annahme, die in blinde Raserei gestürzten Naruks zu Superkriegern umerziehen zu können.
Außerdem erfahren Atlan und Kyhtara, daß die Station der Varganen an das Transmitternetz zwischen den Versunkenen Welten angeschlossen ist. Nach über 800.000 Jahren funktionieren jedoch viele Empfänger nicht mehr. Die nächste erreichbare Station ist Maran’Thor, die “Welt mit den feurigen Ringen”. Atlan erinnert sich nur mehr dunkel daran, daß dieser Planet in seinem Leben bereits eine Rolle spielte. Konkret kann er sich nur daran erinnern, daß Ischtar ihm von einer Begegnung mit Wamloyt berichtete. Kytharas Erinnerung an ihren Besuch auf dem Planeten scheint hingegen noch unverfälscht zu sein. Sie überredet Atlan dazu, mit ihr über den Transmitter nach Maran’Thor zu reisen und von dort aus weiter nach VARXODON. Der Transmitterimpuls wird auch von den Handlangern der Lordrichter im Zentrum des Murloth-Nebels angemessen. Erzherzog Garbhunar erstattet eiligst Bericht über die Vorkommnisse auf Narukku und die Weiterreise Atlans und Kytharas nach Maran’Thor, das sich 23.000 Lichtjahre vom Nebel entfernt befindet. Der Lordrichter zeigt sich jedoch wenig besorgt. Sollten es die beiden Störenfriede wirklich bis zur Sternenstadt schaffen, werde man ihnen einen angemessenen Empfang bereiten.

Handlungszeit: 12. Mai bis 14. Mai 1225 NGZ bzw. 12. Mai bis 14. Mai 4812 n. Chr.

Anmerkungen:
Der Roman ist spannend geschrieben und kommt ohne innere Widersprüche aus. Ärgerlich ist allenfalls “Kommissar Zufall”, der doch etwas oft bemüht wurde. Insofern ist der Roman insgesamt eher durchschnittlich.

Erstaunlich ist, daß die Southside als Standort für den Handlungsschauplatz Narukku ausgewählt wurde. Im südlichen Viertel der Galaxis ist im Rhodan-Kosmos sonst eher wenig Leben. Insgesamt gab es bislang m. W. nur zwei Erwähnungen, im PR 1481 und PR 2012. Die Southside ist demnach äußerst dünn besiedelt und wurde lange Zeit als Bermuda-Dreieck der Galaxis von den Terranern gemieden. Es gibt dort keine nennenswerten einheimischen Zivilisationen und nur wenige erdähnliche Welten. Dennoch lag die Region, während der Monos-Herrschaft, innerhalb des von den Wällen der Cantaro umgebenen Gebiets. Das Raumfort Choktash war 1146 NGZ Ziel eines Angriffs der Widder, bei dem Loydel Shwartz die Baupläne cantarischer Permanentzapfer erbeutete. Nach der Ausrufung des Kristallimperiums der Arkoniden und als Folge der stetig wachsenden Inneren und Äußeren Konflikte Arkons, fliehen unzählige Gegner Bostichs aus M 13. Zunächst suchen die Immigranten Zuflucht auf Lepso, als 1303 NGZ die Spannungen zwischen dem Kristallimperium und der LFT zum Krieg führen, setzt eine Massenflucht aus den Grenzregionen in die Southside ein.

Drei Hintergrundinformationen in diesem Roman sind irritierend:
- Es ist von der Sternenstadt VARXODON als Hauptquartier der Varganen die Rede. Im Atlan 200 heißt die Hauptwelt des Varganischen Reichs jedoch Dopmorg.
- Atlan erzählt Kythara vom Mißgeschick Magantillikens mit dem Kardenmogher (Atlan 177 bzw. AHC 24). Woher weiß er davon?
- Am Ende des Heftes denkt Atlan über Maran'Thor nach und es wirkt so, als ob der Arkonide noch nie dort gewesen wäre, als hätte er nur von Ischtar von diesem Planeten gehört. Dabei ist Maran'Thor Handlungsschauplatz von Atlan 217 und schließt die Varganenthematik in der Atlan-Serie ab. Interessant ist auch, daß Maran'Thor nur etwas mehr als 23.000 Lichtjahre von Narukku entfernt sein soll, das sich doch 77.000 Lichtjahre von Arkon entfernt in der Southside befindet. Nur, daß sich laut Atlan-Serie Maran'Thor innerhalb des Großen Imperiums und in unmittelbarer Nachbarschaft des Flottenstützpunkts Varlakor (Schauplatz von Atlan 218, 219) befindet. Wie weit reichte, während des Methankriegs, der Arm Arkons?


© Schrotys Materiequelle
© Romanzusammenfassung von Bernd Labusch